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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Vertrauen.“
    „Ich habe dich nicht betrogen! Und ich verstehe nicht, weshalb du das glaubst. Geht es um dein Geld? Ist das so eine Milliardärgeschichte? Sag es mir, Raul! Denkst du, weil du so viel Geld hast und so ein guter Fang bist, würden Frauen alles tun, um dich zu kriegen? Geht es darum?“
    Raul fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. „Wir sollten dieses Thema vorerst ruhen lassen.“ Seine Stimme bebte vor Erregung. „Du bist nicht in der Verfassung für eine solche Diskussion und, ehrlich gesagt, ich bin es im Moment auch nicht.“ Es zeugte von seinem klaren Denken, dass er imstande war, dieses schmerzliche Thema fallen zu lassen. „Du hättest sterben können.“
    „Womit sich dein Problem erledigt hätte.“
    „ Dios mío , diese Bemerkung ist völlig ungerechtfertigt“, sagte er aufgebracht und voller Verachtung. „Während dieser ganzen Misere habe ich mir nie gewünscht, dass du tot wärst.“
    In ihrem Kopf hämmerte es, und ihr Mund war ganz trocken. Sie griff nach ihrem Glas, um einen Grund zu haben, Raul nicht länger ansehen zu müssen, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass die Hälfte der Limonade auf ihr Kleid schwappte.
    Zunächst stand Raul nur da und verfolgte ihre Bemühungen wütend, dann aber nahm er ihr leise fluchend das Glas aus der Hand und hielt es an ihre Lippen. „Trink.“ Sein scharfer Befehl ließ sie zurückschrecken, aber obwohl keinerlei Zuneigung in seiner Stimme lag, hielt er das Glas so behutsam, dass sie ein paar kleine Schlucke nahm, ehe er es zurück auf den Tisch stellte.
    „Hör auf zu zittern!“, forderte er. Vergeblich. Also griff er abermals nach dem Telefon. „Der Arzt soll noch mal kommen.“
    „Nein.“ Am liebsten hätte Faith sich verkrochen. Erst machte er ihr unmissverständlich klar, wie sehr er ihre Hochzeit bereute, dann suchte er nach ihr und brachte sie zurück nach Argentinien. „Warum hast du mich zurückgeholt, Raul? Warum?“
    „Du bist meine Frau. Du gehörst an meine Seite und in mein Bett.“
    Diese schlichte Feststellung fasste zusammen, um was es in einer Ehe mit einem Argentinier ging – offensichtlich ausschließlich um Besitzrechte. Mit Liebe hatte das nichts zu tun.
    „Ich wollte nicht, dass so etwas mit uns passiert …“
    „Doch, das wolltest du.“ Sein schroffer Tonfall ließ keine Fragen offen. „Du hast diese Entscheidung getroffen. Du hast gespielt und verloren. Hab wenigstens den Mumm, dich dem zu stellen, was du angerichtet hast.“
    Das dumpfe Pochen in ihrem Kopf wurde stärker. „Ich will nicht darüber reden.“
    Er lachte höhnisch auf. „Und so was von einer Frau? Reden könnt ihr Frauen doch immer am besten, oder, Faith? Ihr denkt doch, man könne jedes Problem lösen, wenn man nur darüber spricht.“
    Nicht jedes Problem.
    „Ich habe dir nichts mehr zu sagen, Raul. Du bist wütend und verbittert. Ich erkenne dich nicht wieder.“ Ein Schatten huschte über sein schönes Gesicht – ein Hinweis auf etwas Gefährliches, Dunkles, das tief verborgen in ihm lauerte.
    „Ich kann nicht mit einem Mann verheiratet sein, der mich nicht liebt“, flüsterte Faith. „Ich will die Scheidung. Besorg die nötigen Papiere. Ich werde mich nicht weigern.“
    Als keine Antwort folgte, hob sie den Kopf und sah, dass Raul zum Pool gegangen war, an dessen Rand er nun stand, den Rücken ihr zugekehrt.
    Hilflos starrte sie ihn an. Er war so unglaublich selbstbewusst, und jede seiner Gesten, seiner Bewegungen, seine ganze Haltung sprach davon, dass sein Leben eine einzige Erfolgsgeschichte war.
    Für eine Weile hatte sie geglaubt, er gehöre ihr. Sie hatte tatsächlich geglaubt, sie teilten etwas ganz Besonderes. Umso mehr schmerzte sie die Erkenntnis, dass ihm ihre Beziehung nichts bedeutet hatte.
    Sich ihres Blickes bewusst werdend, drehte er sich plötzlich um. „Du hast dich mächtig ins Zeug gelegt, um mich vor den Altar zu zerren, und jetzt willst du dich scheiden lassen?“ Er lächelte spöttisch. „Du gibst sehr schnell auf. Wenn ich dir einen Rat geben darf – wenn etwas es wert ist, darum zu kämpfen, dann sollte man bereit sein, bis zum Ende zu kämpfen.“
    Früher – vor ihrer Hochzeit – hätte sie über diese Bemerkung, die so typisch für ihn war, gelächelt und ihn gnadenlos damit aufgezogen, hätte ihm gesagt, er solle sich entspannen und nicht so verbissen sein. „Ich habe unsere Beziehung nie als Krieg gesehen, Raul.“
    „Aber du hast den Krieg begonnen. Du hast mich in die Ehe

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