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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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sich noch mal genauer anschauen musste. Er würde die Autopsieberichte ein weiteres Mal durcharbeiten, um sicherzugehen, dass er nichts übersehen hatte.
    „Sonst noch irgendwas, das bei der Identifizierung helfen könnte?“
    „Sie hat keine Narben. In der Akte ist ein Foto von dem Vogeltattoo an ihrer rechten Schulter. Vielleicht hilft Ihnen das weiter.“
    Unwahrscheinlich. Versuchen würde er es trotzdem. „Danke, Doc! Rufen Sie mich an, wenn Sie noch mehr finden.“
    „Tue ich doch immer.“
    Ed verließ das Leichenschauhaus, aber anstatt nach Hause ging er ins Polizeirevier. Er konnte sich genauso gut gleich an die Arbeit machen, schlafen würde er heute Nacht ja doch nicht.
    Als sie bei Ashleys Haus ankamen, wartete Bob Tindle bereits auf sie. Elise stellte den Wagen neben seinem ab und betete, dass es ihm gelungen war, einen Durchsuchungsbefehl zur Sichtung des Videomaterials im Sally’s zu erwirken.
    „Das sieht gar nicht gut aus“, sagte Trent.
    Er hatte auf dem gesamten Rückweg geschwiegen, und auch Elise war nicht danach gewesen, ein Gespräch in Gang zu bringen.
    „Wieso?“
    „So schnell geht das nicht mit einer richterlichen Anordnung, nicht mitten in der Nacht. Da muss irgendwas anderes passiert sein, sonst würde er nicht um diese Uhrzeit hier aufkreuzen – nicht, nachdem ich ihn mit meinem Anruf heute Morgen so früh rausgescheucht habe.“
    „Vielleicht will er uns sagen, dass wir gefälligst brav zu Hause bleiben sollen … dass wir uns nicht in seinen Fall einmischen sollen.“
    „Vielleicht“, entgegnete Trent, aber es klang nicht sonderlich überzeugt.
    Elise stellte den Motor ab und löste den Sicherheitsgurt. „Ich werde mich nicht aufhalten lassen, Trent. Egal, was er sagt.“
    Trent warf ihr einen mitleidigen Blick zu, dann stieg er aus und schüttelte Bob die Hand. Bob begrüßte ihn, ohne zu lächeln.
    Elise stieg, so schnell es ihre aberwitzigen Schuhe erlaubten, aus dem Auto. Ihre Füße schmerzten wie blöd, und sie war heilfroh, gleich die eine halbe Nummer zu kleinen Schuhe ihrer Schwester ausziehen zu können. Sie ging auf die sich leise unterhaltenden Männer zu. Was die beiden sagten, konnte sie nicht verstehen, aber Officer Tindle hatte ein grimmiges Gesicht aufgesetzt, und Trents Kieferpartie wirkte auffallend angespannt. Er schluckte und nickte, dann wandte er sich zu Elise um und sah ihr in die Augen. In seinem Blick spiegelten sich Mitgefühl und der Schock über das, was Bob ihm erzählt hatte, wider. Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Elise blieb abrupt stehen. Ihr Körper wurde stocksteif.
    „Nein“, sagte sie.
    Officer Tindles Mundwinkel hingen herab, als müsste er etwas äußerst Unangenehmes hinter sich bringen. „Gehen wir ins Haus“, sagte er und seufzte müde.
    Drinnen würde er ihr sagen, dass Ashley tot war. Deshalb war er gekommen. Das hatte er soeben Trent mitgeteilt. „Nein.“
    „Es ist nicht, was Sie denken, Elise“, sagte Trent. „Wir wissen noch nichts.“
    Sie war wie gelähmt, konnte nicht einen Schritt machen. Ihr schlimmster Albtraum wurde gerade wahr, und sie konnte nichts tun, um das aufzuhalten. Sie konnte lediglich auf Zeit spielen – den Moment hinauszögern, bevor ihre Welt zusammenbrach. Sie würde es nicht ertragen, die Worte zu hören.
    Trent kam auf sie zu und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. „Eine Frau ist tot aufgefunden worden, aber wir wissen nicht, ob es sich um Ashley handelt.“
    „Dass es sich nicht um sie handelt, können wir im Moment allerdings genauso wenig sagen“, fügte Officer Tindle hinzu und schnaubte missbilligend. „Reden wir doch lieber drinnen.“
    Reden? Worüber? Wieso wussten sie nicht, ob es sich um Ashley handelte?
    Trent legte den Arm um sie und führte sie auf das Haus ihrer Schwester zu. Dann nahm er ihr die Handtasche aus den tauben Fingern und wühlte darin herum, bis er den bemalten Schlüssel fand. Er schloss die Tür auf, und sie gingen alle drei nach drinnen. Elise ließ ihn einfach machen – wieso hätte sie ihn auch zurückhalten sollen? Ihr war alles egal, sie wartete nur noch auf den Schlag, den man ihr gleich versetzen würde.
    Als Trent sie auf die durchgesessene lila Couch zuschob, setzte sie sich, und als er ihr ein Glas mit Wasser in die Hand drückte, nahm sie es.
    Er setzte sich neben sie, so dicht, dass sein Oberschenkel ihren berührte, aber sie spürte es nicht. Ihr gesamter Körper war vor Schock völlig taub.
    Eine Frau war tot. Vielleicht war es

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