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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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dunkelblond und zu einem schmalen Dreieck ausrasiert.
    Tat Ashley so etwas? Elise hatte nicht die geringste Ahnung. Über so etwas hatten sie sich nie unterhalten.
    Worüber hatten sie sonst noch nie gesprochen? Elise hatte geglaubt, ihre Schwester würde ihr alles erzählen. Offensichtlich war dem nicht so gewesen.
    „Ich bin mir nicht sicher“, sagte Elise.
    Trent legte das Foto zurück in die Aktenmappe. „Das ist ganz normal. So etwas ist schwer zu entscheiden, wenn man nur ein Foto hat. Ich werde mich erkundigen, ob wir einen DNS-Test machen lassen können.“
    „Wird das nicht ziemlich lange dauern?“
    „Ein paar Wochen. Vermutlich könnte man die Sache beschleunigen, wenn Sie zusätzlich selbst ein Labor beauftragen. Allerdings benötigen wir dafür erst die Zustimmung, dass wir eine Gewebeprobe von der Leiche nehmen dürfen.“
    So lange konnte Elise nicht warten. Sie würde die Ungewissheit nicht aushalten. „Ich will sie sehen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich will die Leiche sehen. Vielleicht kann ich dann eher sagen, ob es sich um Ashley handelt.“ Wenn sie nah genug war, um die Leiche zu berühren und den kalten Körper unter ihren Händen zu spüren.
    „Wenn Sie das wirklich wollen, können wir natürlich hinfahren, aber ich halte das für keine gute Idee.“
    „Wieso nicht?“
    „Dort kann ich nichts mit den Händen abdecken. Sie werden alles sehen. Wollen Sie sich das wirklich antun?“
    „Nein. Aber ich muss es wissen.“
    Trent spannte die Kiefermuskeln an, was sein Gesicht sehr hart wirken ließ. „Sie haben es nicht bemerkt, nicht wahr?“
    „Was habe ich nicht bemerkt?“
    „Dass ich ihre Hände ebenfalls abgedeckt habe.“
    Elise hatte sich so darauf konzentriert, die Stellen zu ignorieren, auf denen seine Hände lagen, dass ihr das gar nicht aufgefallen war. „Nein“, flüsterte sie.
    „Ihre Hände fehlen ebenfalls. Wenn es Ashley ist, möchte ich nicht, dass Sie sie so sehen. Lassen Sie den DNS-Test machen, und warten Sie das Ergebnis ab.“
    „Das kann ich nicht. Ich muss es tun. Jetzt gleich. Heute Nacht noch.“
    „Elise, verdammt noch mal! Hinterher wird es Ihnen leidtun.“
    „Auch nicht mehr, als mir jetzt schon alles leidtut. Ich hätte mir ihr zusammenwohnen und mich um sie kümmern sollen. Wenn mich der Anblick der Leiche traumatisiert, ist das eben meine gerechte Strafe.“
    Elise stand auf, wartete, bis der leichte Anflug von Schwindel nachließ, und griff nach ihrer Tasche.
    „Ich lasse Sie nicht allein dorthin fahren.“
    „Doch. Das ist besser.“ Besser, als wenn er schon wieder miterlebte, wie sie zusammenbrach. Sie wusste, dass das passieren würde. Sie hatte keine Ahnung, ob sie sich jemals wieder heil fühlen könnte.
    „Nichts da! In Ihrem Zustand können Sie nicht mal bis an das andere Ende der Stadt fahren, geschweige denn nach Chicago. Sie wissen ja gar nicht, wo Sie hinmüssen. Und auch nicht, mit wem Sie reden müssen.“
    Er hatte recht. Sie wäre einfach in ihren Wagen gestiegen und losgerast. Vermutlich hätte sie erst nach ein paar Meilen gemerkt, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, wohin sie eigentlich fuhr.
    „Wissen Sie es denn?“
    „Ja. Ich habe bei der Polizei in Chicago gearbeitet.“
    „Können Sie mir sagen, wie ich fahren muss?“
    „Nein, aber ich bringe Sie hin.“
    „Ich würde lieber allein fahren.“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann müssen Sie bis morgen warten, bis Sie wenigstens ein bisschen geschlafen haben.“
    Schlafen? Meinte er das ernst? Elise konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder zu schlafen. Sie konnte sich nicht mal vorstellen, sich hinzulegen und die Augen zu schließen. Sie wusste genau, was sie dann sehen würde.
    Ashley.
    Ohne Kopf, ohne Hände.
    Trent packte sie am Arm, und erst da merkte sie, wie sehr sie schwankte.
    „Ziehen Sie sich um. Ich rufe meinen Bruder an und sage ihm Bescheid, dass ich morgen vielleicht nicht zur Arbeit komme.“ Um sicherzugehen, dass sie nicht einfach ohne ihn losfuhr, schnappte er sich ihren Autoschlüssel und steckte ihn ein. „In fünf Minuten geht’s los.“
    Drei Minuten später war Elise startklar.
    Gary verstaute den Unterschenkel der toten Frau in seinem Kühlschrank. Er würde ihn nicht komplett brauchen, aber jetzt blieb ihm nicht genug Zeit, die Sache zu erledigen. Sobald es dunkel war, musste er schleunigst die Leiche entsorgen.
    Die Überreste der Frau legte er in den Leichensack und zog den Reißverschluss zu. Ihr Kopf und ihre Hände

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