Mein auf ewig
Letzte war nicht so perfekt gewesen, wie er gehofft hatte, aber dafür konnte sie nichts. Er vergab ihr, wie er das immer tat. Perfektion gab es nur selten. Gary musste einfach Geduld haben.
Seine neueste Entdeckung war schön und anmutig, aber sie musste ihm erst mal zeigen, was in ihr steckte – ihm beweisen, dass sie es wert war, Teil seiner geliebten Wendy zu werden.
Die Zeit war noch nicht reif, Gloria mitzunehmen. Erst musste er die Spuren der letzten Frau im Gästezimmer beseitigen, um Platz für sie zu schaffen.
Im Lauf der Jahre hatte Gary herausgefunden, dass sich immer Platz für einen weiteren Gast fand.
8
Elise schreckte aus einer Serie von blutigen Albträumen hoch, in denen ihre Schwester jedes Mal die Hauptrolle gespielt hatte. Sie schwitzte und zitterte, und unter ihren Fingernägeln war Blut, so tief hatte sie sie sich im Schlaf in die Handflächen gebohrt. Auch die Knöchel taten ihr weh, weil sie die Hände so fest zu Fäusten geballt hatte.
Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, ließ sie keine Sekunde lang los. Wo auch immer Ashley sein mochte – sie steckte in Schwierigkeiten, und die wurden von Tag zu Tag größer.
Elise wusch sich die Hände und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Sie wünschte sich, sie wüsste, wie sie weitermachen sollte. Sie wollte nur eins: Ashley finden und sie gesund und munter nach Hause bringen. Zum ersten Mal im Leben konnte sie verstehen, warum ihre Mutter so überfürsorglich gewesen war.
Wenn es in Elises Macht läge, würde Ashley nie wieder das Haus verlassen. Elise würde an allen Türen bewaffnete Wachen aufstellen, und niemand würde das Haus betreten, ohne vorher auf Herz und Nieren geprüft worden zu sein.
So wiederholte man also die Fehler seiner Eltern. Nicht einmal Elises und Ashleys überaus behütetes Leben war derart eingeschränkt gewesen.
Elise stieß einen tiefen Seufzer aus und unterdrückte den Schluchzer, der in ihr aufzusteigen drohte. Sie musste sich zusammenreißen. Die Leiche zu sehen, hatte sie zutiefst erschüttert, aber das durfte kein Dauerzustand werden. Sie musste den Anblick aus ihrem Gedächtnis tilgen und nach vorne schauen. Sich auf die Suche konzentrieren.
Ashley würde nicht wie diese Frau enden! Nicht, solange Elise noch einen Funken Leben in sich spürte.
Trent lag auf dem hinteren Bett, oben auf der Bettdecke. Sein T-Shirt klebte ihm am Körper und betonte Muskeln, die trotz der Entspannung im Schlaf deutlich hervortraten. Sein Gesicht wirkte weicher, empfindsamer. Das Licht aus dem Badezimmer fiel auf sein kantiges Kinn und betonte seine kräftigen Wangenknochen.
Elise trat näher an sein Bett und betrachtete ihn. Nach und nach bekam sie das Gefühl, dass sich ihre Sorgen und Ängste ein wenig legten. Irgendetwas an ihm bewirkte, dass sie sich stärker fühlte, sicherer. Vielleicht die Art, wie er ihr half, trotz ihrer nagenden Angst um Ashley nicht zusammenzuklappen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er der Einzige war, der ihr Hilfe angeboten hatte und für sie da gewesen war. Oder daran, dass er den Eindruck erweckte, er könnte mit allem spielend fertig werden.
Selbst im Schlaf sah er unbesiegbar aus. Sie hatte keine Ahnung, wieso er ihr half, aber sie war froh, dass es ihn gab. Ohne ihn an ihrer Seite hätte sie die letzten Stunden wohl kaum überstanden.
Unter anderen Umständen hätte sie sich in einen Mann wie Trent verlieben können. Und zwar Hals über Kopf.
Vielleicht, wenn sie Ashley gefunden hatten.
Falls sie Ashley fanden.
Nein! An so etwas wollte Elise jetzt nicht denken. Noch nicht. Sie musste jetzt die Polizei bei ihrer Suche nach Ashley unterstützen. Auf welche Art und Weise konnte sie sich im Moment noch nicht vorstellen, aber auf der langen Fahrt nach Haven würde sie genügend Zeit haben, in Ruhe darüber nachzudenken.
Trent würde ihr dabei zur Seite stehen. Sie vertraute seinen Vorschlägen und seinem Urteil.
„Wollen Sie die ganze Nacht dort stehen und mich anstarren?“, fragte er leise.
„Entschuldigung. Habe ich Sie geweckt?“
„Ich habe nur gedöst.“ Er richtete sich auf, und Dutzende von Muskeln spannten sich an. Was hätte sie darum gegeben, im Moment wenigstens die Hälfte seiner Kraft zu haben!
„Wie fühlen Sie sich?“, fragte er.
„Besser. Tut mir leid, dass ich vorhin so ausgeflippt bin.“
„Das ist doch völlig normal.“
Sie setzte sich auf die Kante ihres Betts, damit er sich nicht so bedrängt fühlte. „Warum tun Sie das?“
„Tue
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