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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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genau wie seine Panik.
    Es war ihm gelungen, die Blutung an Johns Rücken zum Stillstand zu bringen, aber für Tyler Craft hatte er nichts mehr tun können. Er war bereits tot.
    Trent atmete tief die frische Luft ein. Er war nicht in jener Gasse. Er durfte seine Gedanken nicht dorthin wandern lassen, nicht jetzt, wo Elise darauf angewiesen war, dass er ihr unerschütterlich zur Seite stand. Wenn er sich jetzt in seinen Erinnerungen verlor, würde er ihr keine Hilfe sein. Dann würde er nur noch aus ohnmächtiger Wut und lähmender Verzweiflung bestehen.
    Trent schob seine persönliche Hölle beiseite, um für sie beide etwas zu essen zu besorgen. Er nahm an, dass Frühstück am besten für Elises angeschlagenen Magen sei, also ging er in ein nahe liegendes Diner, wo es Tag und Nacht Frühstück gab.
    Als er wieder ins Zimmer zurückkam, war Elises Haar noch nass vom Duschen. Sie trug dieselben Sachen wie davor; sie waren beide nicht darauf vorbereitet gewesen, auswärts zu übernachten. Trent hatte eigentlich vorgehabt, noch in der Nacht zurückzufahren, doch nachdem Elise die Leiche gesehen hatte, war sie einfach zu schwach gewesen.
    Elise saß auf einem der beiden Betten. Der Fernseher lief, aber der Ton war so leise gestellt, dass Trent nichts verstehen konnte.
    Als sie ihn ansah, hatte er den Eindruck, dass sie wieder klarer war – wieder mehr sie selbst.
    „Hat die Dusche gutgetan?“, fragte er, um sie irgendwie zum Reden zu bringen.
    „Doch, ja. Jetzt ist mir nicht mehr so kalt.“
    „Prima.“ Er stellte das Essen auf einem kleinen runden Tisch beim Fenster ab. „Ich habe Pfannkuchen, Eier und Schinken mitgebracht. Ist das recht?“
    Sie gab keine Antwort, stand aber auf und setzte sich vor einen der Styroporbehälter. Trent reichte ihr eine Portion Sirup und nahm den Deckel von ihrem Orangensaft.
    Sie sah zerbrechlich und verunsichert aus und starrte ihr Essen an, als wüsste sie nicht, was sie als Nächstes tun musste. Trent öffnete die Packung mit dem Besteck und bestrich ihre Pfannkuchen so, wie er das auch mit seinen immer machte. Vielleicht gehörte sie ja zu den Frauen, die um Butter einen großen Bogen machten, aber sie hielt ihn nicht zurück, als er die Pfannkuchen damit bestrich und ordentlich Sirup darübergoss.
    Er reichte ihr die Gabel. Sie sah zu ihm hoch und fragte: „Glauben Sie, dass Ashley gerade Hunger hat?“
    Ach du meine Güte! Über so etwas durfte sie sich gar nicht erst Gedanken machen. „Nein. Ich denke, sie schläft. Sie ist in Sicherheit.“ Dass das vermutlich eine Lüge war, war ihm egal. Er würde auch weiterhin lügen, wenn das nötig war, damit Elise nicht völlig den Boden unter den Füßen verlor. „Sie würde wollen, dass Sie für sich sorgen und etwas essen.“
    Elise nickte zerstreut und fing an zu essen. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet.
    Trent musste sie unbedingt ablenken, damit sie sich nicht in irgendwelchen schrecklichen Vorstellungen verlor. „Erzählen Sie mir von Ashley und sich. Wo sind Sie aufgewachsen?“
    „Überwiegend in Wisconsin“, antwortete sie automatisch.
    „Und Ihre Eltern? Leben die noch dort?“
    Sie schüttelte den Kopf, und eine feuchte Locke blieb an ihrer Wange hängen. „Dad hat sich kurz nach Ashleys Geburt von meiner Mutter scheiden lassen. Er hat eine andere Familie gefunden, die ihm besser gefallen hat.“
    „Oh! Das muss schlimm gewesen sein.“
    „Zuerst schon. Mit der Zeit haben wir uns dran gewöhnt. Mom hat noch zweimal geheiratet. Und sich zweimal wieder scheiden lassen.“
    „So, wie Sie das sagen, klingt es, als wäre das was ganz Selbstverständliches.“
    Elise zuckte mit den Schultern. „Schauen Sie sich doch um. Mir kommt das ziemlich normal vor. Wie oft waren Ihre Eltern verheiratet?“
    „Einmal. Miteinander.“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas noch gibt.“
    Und sie hielt ihn für zynisch. Ein dermaßen an die Nieren gehendes Thema wollte Trent lieber nicht weiterverfolgen, also fragte er: „Hat Ihre Mutter gearbeitet?“
    „Ja, tagsüber als Sekretärin und abends als Kellnerin.“
    „Und wer hat auf Sie und Ashley aufgepasst?“
    Sie runzelte die Stirn und sah ihn verwirrt an. „Ich habe auf Ashley aufgepasst.“
    Was bedeutete, dass sich um Elise niemand gekümmert hatte. Plötzlich verstand er die Verzweiflung, mit der sie alles tat, um Ashley zu finden. Elise fühlte sich für Ashley verantwortlich, weil sie das ihr ganzes Leben lang gewesen war.
    „Standen Ashley und Sie sich

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