Mein auf ewig
Nur so konnte sie ihre Schwester finden, bevor es zu spät war – bevor auch von Ashley einzelne Körperteile auftauchten.
Auf dem Weg zu ihrem Wagen musste Elise stehen bleiben und sich in die wunderschönen Blumen entlang des Wegs zu Mrs Maloneys Haus übergeben.
Als sie losfuhr, zitterten ihre Hände noch immer. Sie fuhr zum nächstgelegenen Supermarkt, um sich etwas zu kaufen, womit sie sich den schlechten Geschmack aus dem Mund spülen konnte, dann fuhr sie zurück auf die Landstraße. Sie wollte nur noch so schnell wie möglich zurück zu Trent und dem Trost, den nur er ihr geben konnte.
Sie war meilenweit entfernt von jeder Ortschaft, auf einem Straßenabschnitt, der nur von Wiesen mit Kühen gesäumt war, als ihr auffiel, dass ihr der Wagen im Rückspiegel bereits seit ihrem Aufbruch von Mrs Maloney hinterherfuhr.
Jemand verfolgte sie.
Trent befestigte den letzten Sprinkler und drehte das Wasser an, um die Anlage zu testen.
Sie funktionierte einwandfrei.
„Sieht gut aus“, rief ihm Sam zu, der gerade mit seinem Lieferwagen vorgefahren war. Trent drehte das Wasser ab und ging zu ihm hin, um zu fragen, was er wolle.
„Ich bin gerade fertig geworden“, sagte er zu seinem Bruder.
„Das sehe ich. Was ist denn mit deiner wilden Mähne passiert?“
Trent fuhr sich durch das kurz geschorene Haar und genoss das vertraute Kitzeln an seiner Handfläche. „Ich war heute Mittag beim Friseur.“ Außerdem hatte er ein paar Kondome gekauft. Viele Kondome.
„So ordentlich hast du ja schon lange nicht mehr ausgesehen. Wie heißt sie?“
Trent konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Wer sagt denn, dass es eine Sie ist?“
„Ich fahre hier vor und stelle fest, dass du schon fertig bist und dich offenbar auch noch für das interessierst, was du tust. Außerdem hast du gepfiffen. Da muss man kein Genie sein, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass du flachgelegt worden bist.“
So konnte man das auch nennen. Er freute sich schon darauf, am Abend mit Elise richtig zur Sache zu kommen – vorausgesetzt, sie hatte es sich nicht inzwischen anders überlegt.
Trent hatte jahrelanges Training darin, Fragen nach seinem Privatleben abzublocken. „Was willst du hier? Nachprüfen, ob ich alles richtig mache?“
Sam knurrte amüsiert. „Als ob das nötig wäre! Nein, Mom hat mich geschickt. Sie will wissen, ob du dieses Wochenende kommst.“
„Was ist dieses Wochenende?“
„Die Grillparty. Mit Miss Busenwunder. Du erinnerst dich?“
„Oh. Tut mir leid. Diese Woche war einfach viel los.“
Sam grinste und fuhr mit der Hand über Trents Igelfrisur. „Das glaube ich dir sofort. Willst du mir wirklich nicht sagen, wer sie ist?“
„Elise.“
„Ashleys Schwester?“
„Ja.“
Sams Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war. „Stimmt es, dass man Ashley noch immer nicht gefunden hat?“
„Das stimmt, aber wir tun alles Menschenmögliche.“
„Wir?“
„Die Polizei.“
„Ach so. Jetzt habe ich doch tatsächlich einen Moment lang geglaubt, du würdest bei dem Fall mitmischen.“
Trent zuckte mit den Schultern. „Ich habe getan, was ich konnte. Viel war es nicht. Die meiste Zeit habe ich versucht, Elise davon abzuhalten, sich in gefährliche Situationen zu bringen.“
„Da hast du ja offensichtlich eine gute Methode entdeckt. Wirklich clever.“
„Das siehst du völlig falsch.“
„Echt? Soll ich Mom nach Busenwunders Telefonnummer fragen?“
„Untersteh dich!“
Sam starrte ihn an, als versuchte er verzweifelt, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
„Was hast du?“, wollte Trent wissen.
„Ich frage mich nur gerade, ob dieses Wiederaufleben deines alten Ichs eher mit der Frau zusammenhängt oder mit der Tatsache, dass du endlich wieder das Einzige tust, was dir wirklich jemals Spaß gemacht hat.“
Das hatte Trent sich auch schon gefragt. „Ich arbeite nicht für Bob.“
„Offiziell vielleicht nicht. Aber ich würde meinen Lieferwagen darauf verwetten, dass du dich in die Ermittlungen einmischst.“
„Ich tue nichts Illegales.“
„Das hat auch keiner behauptet. Und egal, ob es an der Frau oder an den Ermittlungen liegt – es tut dir jedenfalls gut. Nur weiter so! Ich freue mich, dass mein Bruder wieder unter den Lebenden weilt!“
„Du tust ja, als wäre ich schon halb unter der Erde gewesen.“
„Warst du ja auch. Körperlich warst du anwesend, aber das war auch schon alles. Der Rest war wie abgestorben. Bis jetzt.“ Trent wollte widersprechen, aber Sam
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