Mein auf ewig
Menge Erinnerungen.
Auf diesem Steg hatte er sie zum ersten Mal zum Weinen gebracht.
Sie hatte so schön ausgesehen, als die Tränen in ihren Augen im Mondlicht geglitzert hatten! Das war eine seiner schönsten Erinnerungen – eine der vielen, denen er sich jeden Tag aufs Neue hingab.
„Den Keller habe ich ebenfalls renoviert. Jetzt haben wir jede Menge Platz für Gäste, dann bist du nicht so allein, wenn ich zur Arbeit fahre.“
Bei dem Gedanken an Arbeit sah Gary auf die Uhr. Er brauchte über eine Stunde, um zu seiner Arbeitsstelle zu kommen, und er musste allmählich los. Außerdem waren seine Finger vor Kälte schon ganz taub.
Er beugte sich hinunter und gab Wendy einen Kuss auf die Stirn. „Heute Abend bringe ich dir was Besonderes mit. Ich habe das perfekte Geschenk für dich gefunden.“
Wendy würde nie mehr die Alte sein, aber er kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, was ihr gefiel.
Sie war immer gern unter Menschen gewesen. Sein kleiner geselliger Schmetterling war von einer Person zur nächsten geflattert und hatte allen stets ein Lächeln entlockt. Jetzt, wo sie nicht mehr in der Lage war, in die Welt hinauszugehen und neue Freunde kennenzulernen, konnte er ihr wenigstens welche ins Haus bringen.
Sie brauchte ja nicht zu wissen, dass die Geschenke, die er ihr brachte, ihm nicht gut genug waren. Das würde sie nur aufregen.
Gary zog seiner Frau das Laken über den Kopf und verließ die Kühlkammer, in der er ihre Überreste aufbewahrte. Sorgfältig verschloss er die Tür und steckte den Schlüssel ein.
Jetzt, wo Wendy tot war, brachte ihn die Suche nach der perfekten Frau fast um den Verstand. Die Lücke, die ihr Tod in seinem Herzen hinterlassen hatte, musste unbedingt gefüllt werden. Die Leere fraß ihn bei lebendigem Leib auf. Er musste dem ein Ende setzen – doch das Einzige, was diese Lücke füllen konnte, war nun mal die perfekte Frau.
Noch hatte er sie nicht aufgespürt, aber er gab die Hoffnung nicht auf. Irgendwo dort draußen war sie, und Gary würde sie finden.
„Biegen Sie da vorne links ab“, sagte Trent.
Elise gehorchte und lenkte den Wagen in eine holprige Straße. Sie befanden sich im älteren Teil der Stadt, weit entfernt von der geleckten historischen Altstadt, und die Gebäude hier waren nichts als traurige, heruntergekommene Ziegelhaufen.
„Fahren Sie ein bisschen langsamer, damit ich die Seitenstraßen überprüfen kann.“
Elise drückte den Knopf, mit dem alle Türen verriegelt wurden, und umklammerte das Lenkrad fester. „Hier würde sich Ashley doch nicht rumtreiben, oder?“
Trent zuckte mit den Schultern. „Sally’s Bar ist der In-Treffpunkt für junge Singles, vor allem für die von der Uni. Ashley ist dahin gegangen, wo es Männer gab.“
Empört straffte Elise die Schultern. „So, wie Sie das sagen, klingt es, als wäre sie so was wie eine Schlampe!“
Abwehrend hob er die Hände. „Sie brauchen nicht gleich so kratzbürstig zu werden! Ich mag Ashley. Sie ist wirklich in Ordnung, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie mit ganz schön vielen Männern ausgeht. Wenn Sie denken, das macht sie zur Schlampe, ist das ganz allein Ihre Interpretation. Ich zähle nur die Tatsachen auf.“
„Und Tatsache ist, dass ein Mann, der mit mehreren Frauen ausgeht, ein Playboy ist, und wenn eine Frau das Gleiche macht, ist sie eine Hure.“
„Doppelmoral ist Teil des Lebens. Finden Sie sich damit ab.“
Elise starrte ihn einen Moment lang schweigend an, bevor sie die Aufmerksamkeit wieder auf die Straße richtete. „Wie schade, dass sich hinter so einem schönen Körper ein dermaßen zynischer Mann verbirgt.“
Er gab ein amüsiertes Knurren von sich. „Wenn Sie das für zynisch halten, haben Sie ein sehr behütetes Leben geführt.“
Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen, und sie spürte, wie Wut und Frust in ihr aufstiegen. Wie viele Jahre hatte sie unter den schützenden Fittichen ihrer Mutter verloren! Sie war schon bald dreißig, und erst vor drei Jahren war sie wirklich aus dem Nest geflogen. Nach dem Tod ihrer Mutter. Traurig, dass sie so lange hatte abwarten müssen, um ihr eigenes Leben in Angriff zu nehmen.
„Sparen Sie sich Ihre Kommentare, sonst können Sie zu Fuß nach Hause gehen“, sagte sie.
„Habe ich einen wunden Punkt getroffen?“, fragte er freundlich.
Elise hielt den Wagen an und entriegelte die Türen. Dann drehte sie sich ihm zu und starrte ihn an. „Rein oder raus?“
Trent besaß doch glatt die
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