Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
Vom Netzwerk:
ausgeht.“
    „Niemand liebt Ashley so sehr wie Sie. Niemand wird sich so sehr für sie einsetzen wie Sie. Machen Sie Bob die Hölle heiß, den Rest erledigt er dann schon.“
    „Ist es das, was Sie tun würden, wenn es um Ihre Schwester ginge? Sich zurücklehnen und die Arbeit anderen überlassen?“
    „Nein.“
    „Was würden Sie denn dann tun?“
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Fragen Sie mich, was Sie tun sollen – oder fragen Sie mich, was ich tun würde?“
    „Ich bitte Sie, mir die Wahrheit zu sagen. Was kann ich tun, um Ashley zu finden?“
    Er schwieg so lange, dass Elise schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete. Er saß da und starrte sie an, während die Sonne allmählich höher stieg und den Wagen aufheizte. „Sie werden nicht aufgeben, stimmt’s?“
    „Nein, das werde ich nicht.“
    Wieder seufzte er. „Falls Bob Sie fragt: Von mir haben Sie das nicht.“
    „Ich weiß nicht mal mehr, wie Sie heißen.“
    Er nickte zufrieden. „Rufen Sie die Flughafenpolizei an, und fragen Sie nach, ob Ashleys Wagen auf einem der Parkplätze dort steht, nur um auszuschließen, dass sie irgendwohin geflogen ist. Sehen Sie ihre Bank- und Kreditkartenunterlagen durch. Schauen Sie nach, ob Sie irgendetwas finden, das darauf hindeuten könnte, wo sie ist. Wenn Sie nichts finden, versuchen Sie zu rekonstruieren, was sie in den Stunden vor ihrem Verschwinden getan hat. Achten Sie auf Dinge, die nicht in ihre üblichen Verhaltensmuster passen. Versuchen Sie, von ihrem Handyanbieter zu erfahren, über welche Sendemasten sie Ihre Anrufe erreicht haben. Auf die Weise kann man ebenfalls nachvollziehen, wo sie sich aufgehalten hat.“
    „Sonst noch was?“
    „Nichts, was Sie allein tun sollten.“
    „Gut. Dann tue ich es auch nicht.“
    „Sie lügen.“
    Es war ihr zuwider, dass er sie so leicht durchschaute. „Jetzt sagen Sie’s mir schon, verdammt noch mal!“
    Trent schüttelte den Kopf. Sein Haar fiel ihm in die Stirn und verbarg teilweise seine Augen. „Nein. Aber ich fahre mit Ihnen noch zu einer weiteren Stelle, wo Ashleys Wagen stehen könnte, bevor Sie mich nach Hause bringen. Ich will nicht zu spät zur Arbeit kommen. Mein kleiner Bruder ist mein Boss, und der wird richtig ekelhaft, wenn ich unpünktlich bin.“
    „Warum wollen Sie es mir nicht sagen?“
    „Weil Sie sich nur in Schwierigkeiten bringen würden. Tun Sie das, was ich Ihnen gesagt habe!“
    „Und wenn nichts dabei rauskommt?“
    Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen. „Dann werden Sie wohl meine Hilfe in Anspruch nehmen müssen.“

 
    3
    Trent kam zu spät zur Arbeit. Der Pick-up seines Bruders stand bereits an der Baustelle, vollgeladen mit PVC-Röhren.
    Er parkte hinter Sams Ford und machte sich, während er den verdorrten Rasen überquerte, auf den zu erwartenden Rüffel gefasst.
    „Du bist spät dran!“, rief ihm Sam über seine nackte, schweißbedeckte Schulter hinweg zu. Er rammte die Schaufel entlang der orangefarbenen Linie in den Boden, die sie am Tag zuvor auf das Gras gepinselt hatten.
    „Tut mir leid.“
    „Kein Wort der Erklärung? Keine Geschichte von geilen Frauen, die dich gegen deinen Willen ans Bett gefesselt haben?“
    Trent nahm sich eine Schaufel, suchte sich eine Stelle zum Graben aus und legte los. „Nein.“
    „Ach ja, ein Gentleman genießt und schweigt. Aber halt – jetzt habe ich doch glatt vergessen, dass du neuerdings nicht mal mehr genießt.“
    Trent trat das Schaufelblatt tief in die Erde. „Lass mich in Ruhe, Sam!“
    „Strafe muss sein. Außerdem – Mom macht sich Sorgen um dich.“
    Trent spürte, wie sich die Muskeln in seinem Rücken verspannten und sich sein Nacken verkrampfte. „Das ist doch nichts Neues. Sie macht sich schon seit unserer Geburt Sorgen um uns.“
    „Kannst du ihr das verdenken? Du kommst nie zu Besuch. Du rufst nie an. Du arbeitest, dann gehst du nach Hause. Was für ein beschissenes Leben!“
    „Ich habe es mir selbst so ausgesucht.“
    „Dann bist du genauso blöd, wie du hässlich bist.“
    „Können wir nicht einfach arbeiten, statt wie Waschweiber rumzujammern?“
    Sam lachte, und es war genau das Lachen, mit dem er Trent schon seit ihrer Kindheit nervte. Trent wusste genau: Wenn Sam so lachte, gingen die Sticheleien erst richtig los. „Mom und Dad machen dieses Wochenende einen Grillabend. Du musst auch kommen.“
    „Ich habe zu tun“, entgegnete Trent.
    „Das wird dir diesmal nichts nützen.

Weitere Kostenlose Bücher