Mein Auge ruht auf dir - Thriller
sich mit Mariah, Lloyd und Lisa Scott zusammengesetzt und ihre Zustimmung zur Minderung seiner Strafe eingeholt, die ansonsten dreimal so lange ausgefallen wäre. »Natürlich hat er das alles nicht aus reiner Herzensgüte getan, aber er hat meiner Mutter erspart, für den Rest ihres Lebens in der Psychiatrie eingesperrt zu sein«, sagte Mariah.
»Ich bin froh, dass er bei uns eingebrochen ist und meinen Schmuck geraubt hat, und ich bin froh, dass ich ihn wiederhabe.«
Nach dem Urteilsspruch in Hackensack hatte ein strahlender Wally den Gerichtssaal verlassen. »Pillepalle«, hatte er nach der Urteilsverkündung in voller Lautstärke seinem leidgeprüften Anwalt zugeworfen, der ganz genau wusste, dass der Richter es hörte und darüber alles andere als erfreut sein dürfte.
Bei einer Verfahrensabsprache war Lillian, eben falls mit Mariahs Zustimmung, für den Versuch, das Pergament zu verkaufen, zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Der Richter hatte sich der Ansicht angeschlossen, dass die erlittenen Torturen Strafe genug für sie gewesen seien. Ironischerweise hatte Greg mit seinem Gerücht, Charles würde das Pergament zum Kauf anbieten, die Wahrheit getroffen.
Jonathan hatte Charles das Pergament gezeigt und ihm erzählt, dass Lillian es aufbewahrte. Jonathan war entsetzt gewesen, als Charles ihm daraufhin anbot, es für ihn zu verkaufen. Nach Jonathans Tod hatte dann Charles Lillian angerufen und ihr ebenfalls angeboten, auf dem Schwarzmarkt einen Käufer zu finden, wobei sie sich den Erlös teilen wollten.
Zum letzten Mal nun traten Mariah und Richard aus dem Haus, gingen zur Straße und stiegen in seinen Wagen. »Ich freue mich schon auf heute Abend mit deiner Mom und deinem Dad«, sagte sie. »Es kommt mir schon so vor, als wären sie meine Familie.«
»Das sind sie auch, Mariah«, flüsterte Richard und lächelte sie an. »Und vergiss nicht: So stolz sie auf mich waren, als ich im Priesterseminar war, sosehr können sie es jetzt kaum erwarten, dass sie Enkelkinder bekommen. Und wir werden sie nicht enttäuschen.«
Alvirah und Willy bereiteten sich auf die Essenseinladung bei Richards Eltern vor. »Willy, es ist über sechs Wochen her, dass wir Mariah und Richard gesehen ha ben«, sagte Alvirah, während sie ihren Mantel und ihren Schal aus dem Schrank holte.
»Damals haben wir uns mit ihnen und Pater Aiden und den Scotts in Neary’s Restaurant getroffen«, sagte Willy. »Sie fehlen mir.«
»Es muss schwer für sie sein«, seufzte Alvirah. »Heute war sie zum letzten Mal in dem Haus, in dem sie aufgewachsen ist. Aber ich freue mich, dass die beiden nach der Hochzeit in diese wunderschöne Wohnung ziehen. Dort müssen sie einfach glücklich werden.«
Als sie zum Essen eintrafen, umarmten sie Richard und Mariah. Sie gestatteten sich nur wenige Minuten, um über die schrecklichen, noch nicht so lange zurückliegenden Ereignisse zu reden, und Alvirah erzählte Mariah, sie habe sofort gespürt, dass sie etwas ganz Besonderes und Wundervolles in Händen halte, als sie das heilige Pergament berührt hatte.
»Das stimmt, Alvirah«, erwiderte Mariah so leise, dass sie kaum zu hören war. »Und ebenso wundervoll ist es, dass es sich jetzt wieder in der Vatikanischen Bibliothek befindet, dort, wo es hingehört. Und dass mein Dad in Frieden ruhen kann.«
Danksagung
W er ein Buch schreibt, begibt sich auf eine lange Reise. Aber eine zweitausend Jahre lange Reise ist dann doch etwas ganz anderes. Als Michael Korda, mein Lek tor, vorschlug, es wäre doch ganz interessant, über einen biblischen Hintergrund und einen von Jesus Christus verfassten Brief zu schreiben, schüttelte ich nur den Kopf.
Aber dann ließ mich die Idee nicht mehr los, und die Frage: »Was wäre, wenn?«, geisterte mir ständig durch den Kopf. Ich begann mit dem Schreiben, und vier Monate später wurde mir klar, dass mir nicht gefiel, wie ich die Geschichte erzählte.
Gleichgültig, wie erfahren man als Autor ist, es kann immer vorkommen, dass sich eine Geschichte nicht so entwickelt, wie sie einem ursprünglich vorgeschwebt hat. Also warf ich die Seiten fort und begann von Neuem.
Meinen herzlichsten Dank an Michael, der in all den Jahren mein Lektor, Mentor und lieber Freund ge wesen ist. Das Essen zur Feier unserer Zusammenarbeit ist bereits eingeplant, und ich weiß schon jetzt, was geschehen wird. Bei einem Glas Wein wird er nachdenklich in die Ferne blicken und sagen: »Mir geht da gerade was durch den Kopf …« Was heißen
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