Mein Baby!
ließ, sah sie ungemein schön aus. Das blonde Haar fiel ihr in sanften Locken über Schultern und Rücken. Die Ohrringe und das dazu passende Armband aus Weißgold verliehen ihrem Aussehen eine Zartheit, zu der ihr leicht spöttischer, unternehmungslustiger Blick nicht so ganz zu passen schien.
Adam war beeindruckt, als sie ihm am nächsten Abend die Tür öffnete.
„Darf ich mir die Bemerkung erlauben, dass du es glänzend verstehst, dich auffallend, aber geschmackvoll zu kleiden?“, fragte er.
„Danke, dasselbe gilt für dich.“ Sie ließ die Stimme absichtlich fröhlich und unbekümmert klingen, um ihre Reaktion auf diesen attraktiven Mann in dem schwarzen Dinneranzug und dem weißen Seidenhemd zu verbergen. Es gelang ihr jedoch nicht ganz, denn sie war sich bewusst, dass der Puls an ihrem Hals viel zu heftig pochte.
„Die Kutsche steht bereit.“ Er hielt ihr theatralisch den Arm hin, damit sie sich bei ihm einhaken konnte.
Die Kutsche war Adams Jaguar, ein grüner Sportwagen. Als er ihr die Tür aufhielt und sie sich auf den Beifahrersitz sinken ließ, betrachtete er fasziniert ihre langen Beine.
Andie warf ihm einen missbilligenden Blick zu, während er sich neben sie setzte. Hastig versuchte sie, das Kleid über die Oberschenkel zu ziehen. „Du fährst doch bestimmt absichtlich so einen tief liegenden Sportwagen.“
Er sah sie an und zog die Augenbrauen hoch, ehe er den Schlüssel ins Zündschloss steckte. „Ehrlich gesagt, Andie, ich glaube, du hast recht“, antwortete er.
Dann fuhr er aus London hinaus in Richtung Berkshire, wo die Gastgeber wohnten. Der Regisseur Daniel Grant und seine schöne Frau Carla Burton, eine ehemalige Schauspielerin, erwarteten ihr zweites Kind.
Es gab keinen einzigen Gast auf der Party, den Andie nicht vom Film oder Fernsehen kannte. Da sie selbst in besten Verhältnissen aufgewachsen war, konnten berühmte Persönlichkeiten sie nicht beeindrucken. Als Adam ihr kurz nach der Ankunft ein Glas Champagner in die Hand drückte und sich entschuldigte, um mit Elizabeth King, dem neuesten Publikumsliebling, zu plaudern, war Andie frustriert.
Er unterhielt sich so angeregt mit der rothaarigen Schönheit, dass Andie überlegte, warum er sie überhaupt mitgenommen hatte.
„Schauspielerin oder TV-Moderatorin?“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme neben ihr.
Sie drehte sich zu dem Mann um. Es war Gordon Andrews, ein sympathischer Komiker. „Ich arbeite für eine Frauenzeitschrift“, erwiderte sie.
Gordon sah sie mit großen Augen an. „Wie haben Sie es als Pressevertreterin geschafft, eine Einladung zu bekommen?“ Er warf einen vielsagenden Blick auf die Gäste. Der Champagner floss in Strömen, und die Leute schienen alle Hemmungen zu verlieren.
Seine Miene wirkte so komisch, dass Andie lachen musste. „Ich bin Chefredakteurin und keine Reporterin.“
Der Mann gefällt mir, sagte Andie sich, als Gordon ihr nicht von der Seite wich. Immer wieder brachte er sie mit seinem eigenwilligen Humor zum Lachen, und sie war froh, dass er sie auf andere Gedanken brachte. Dennoch war sie sich bewusst, dass Adam Elizabeth King keine Sekunde allein ließ.
Andie hatte sich auf den Abend mit Adam gefreut und ärgerte sich jetzt über ihre Dummheit. Für ihn existierte sie letztlich gar nicht.
Umso überraschter war sie, als Adam sich dann später doch noch an sie erinnerte. So gegen drei Uhr nachts neigte sich die Party dem Ende zu, und er wollte mit ihr nach Hause fahren. Irgendwie hatte sie schon befürchtet, er würde heimlich mit Elizabeth King verschwinden.
„War es schön?“, fragte er steif, während sie durch die menschenleeren Londoner Straßen fuhren.
„Ja, sehr schön“, erwiderte sie genauso steif. „Gordon Andrews ist ein ausgesprochen netter und lustiger Mensch.“
„Mir ist aufgefallen, dass du dich gut amüsiert hast“, stellte Adam ironisch fest.
„Ach ja?“
Adam sah sie von der Seite an. „Was genau soll das heißen?“, fuhr er sie an.
Sie zuckte gleichgültig die Schultern. „Elizabeth King ist eine schöne Frau.“
„Ich …“
„Du hast gerade die Seitenstraße, in der ich wohne, verpasst“, unterbrach sie ihn.
Unter Missachtung aller Verkehrsregeln wendete er sogleich mitten auf der Straße. Glücklicherweise war um vier Uhr an diesem Sonntagmorgen sonst niemand unterwegs. Mit quietschenden Bremsen hielt er vor dem Haus an und drehte sich zu Andie um.
„Ich hätte den Abend lieber mit dir verbracht“, stieß er zwischen
Weitere Kostenlose Bücher