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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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gefühlt.
    »Patrizia wollte mir nicht glauben, was vermutlich nur
natürlich ist, und sie ist zu ihrem Sohn gegangen, um ihn zur Rede zu stellen, und … nun ja …«
    »War das, nachdem ich mit ihm gesprochen habe?«
    »Ja, Schätzchen, ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht, als du mit Lorenzo einfach verschwunden bist. Ich habe mich sogar gefragt, ob Lorenzo wohl zu Gewalt fähig ist …«
    »Nein, das ist er nicht«, sagte Julia und legte ihrem Onkel die Hand auf den Arm. »Niemals, Onkel Quinn. Lorenzo hat viele Fehler, aber den nicht. Und weißt du, ich möchte ihn wirklich gern in guter Erinnerung behalten, wäre das in Ordnung?«
    Onkel Quinn zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich?«
    »Ja. Ich weiß, er hat schreckliche Dinge getan, und ich denke, mein Herz wird wohl für eine Weile ein kleines bisschen gebrochen sein, aber wir … wir hatten auch viele schöne Momente zusammen, und das würde ich gern in guter Erinnerung behalten. Nur so kann ich Frieden mit alldem schließen.«
    »Na schön. Aber dürfen deine Mutter und ich ihn bitte weiterhin als Schlange bezeichnen? Irgendwer muss ja schließlich die Douglas’sche Familiengeschichte korrekt dokumentieren.«
    »Ach, hör doch auf!« Julia musste unwillkürlich lachen.
    »Fährt er direkt zurück nach Paris, oder hat er jemanden in petto, der ihn auf der Hochzeitsreise begleitet? Wo sollte es überhaupt hingehen?«
    Julia zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er hat mir nichts verraten. Sollte wohl eine Überraschung sein.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Das ist doch nicht richtig,
oder? Paare sollten ihre Hochzeitsreise gemeinsam aussuchen, finde ich.«
    »Das scheint mir zumindest der schönste Start in eine Ehe zu sein, Schätzchen.«
    »Jedenfalls glaube ich, dass er jetzt erst mal mit seinen Eltern nach Italien fährt, um einen klaren Kopf zu bekommen.«
    »Wenn seine Mutter ihm selbigen nicht abreißt … Ich sage dir, Schätzchen, wenn er nicht von einer Peitsche schwingenden Patrizia in den Olivenhain zur Zwangsarbeit gejagt wird, will ich in meinen Hut beißen.«
    Julia strich sanft über seine lilafarbene Samtkappe. »Aber nicht in diesen hier. Er ist einfach zu schön!«
    Es dämmerte bereits, und aus den Fenstern des Châteaus drang warmes Licht. Im Haus konnte man all die schwarz gekleideten Gäste sehen. Selbst das stolze Gebäude schien Trauer zu tragen. Die oberen Fensterläden waren geschlossen, und die dunklen Wolken am Himmel schienen darüber hinaus ihr Beileid auszudrücken.
    »Lorenzo war übrigens sehr, sehr wütend. Und ich hatte wirklich ein bisschen Angst.«
    Onkel Quinn sah sie aufmerksam an.
    »Ich habe nie wirklich an dieses … dieses Alphatiergehabe geglaubt, aber Lorenzo hat gern immer Recht, und am Anfang wollte er mir nicht einmal zuhören.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Aber ich wusste, was ich zu sagen hatte, und ich wusste, er muss mir zuhören. Ich habe ihm gesagt, dass er Menschen nur für seine Zwecke benutzt und dass er ein Lügner ist. Erst hat er sich um Kopf und Kragen geredet, dass all
das Vorgefallene in der Vergangenheit liege und er ja auch für nichts etwas könne, weil Eleonore ihn eben manipuliert habe, aber als er merkte, dass ich ihm nicht glaube, wurde er wütend.
    Er hat nicht verstanden, warum ich seine Entschuldigung nicht annehmen und einfach nach vorne blicken kann. Er sagte, dass ich ihn brauche, dass meine ganze Familie ihn brauche. Stell dir das mal vor! Dann hat er mich darauf hingewiesen, dass es zu spät sei, die Hochzeit abzublasen.«
    »Er wollte sich als Retter der Douglasses aufspielen?« Onkel Quinn runzelte die Stirn. »Ich bin nicht sicher, wie deine Mutter das aufgenommen hätte.«
    »Ich weiß. Am Ende war es, glaube ich, genau das, was mich meine Entscheidung treffen ließ, nämlich dass ich eine ganz bedeutende Seite an Renzo nicht kenne, weil er sie vor mir verheimlicht hat. Ich kann gar nicht glauben, dass ich so naiv war.«
    »Nun sei mal nicht so streng mit dir. Wenn du jemandem dein Herz schenkst, schenkst du ihm auch dein Vertrauen, stimmt’s?«
    Julia küsste ihren Onkel auf die Wange. »Danke!«
    »Ich glaube, die Landinis haben ohnehin nicht sehr viel von Frean Hall gehalten«, sagte er nachdenklich. »Mit einem allerdings hatten sie Recht: Das Wetter ist wirklich grauenhaft dort.«
    Sie erhoben sich und gingen langsam in Richtung Château. Julia hakte sich bei ihrem Onkel unter. Es war ein anstrengender Tag gewesen, aber sie würde nicht mehr

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