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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mönch fand, ein erster Hoffnungsschimmer vielleicht.
    Diese Frau war keine geringere als Jane Collins!
    Man konnte sie als magische Zeitbombe betrachten, denn sie war nicht tot, obwohl sie es eigentlich hätte sein müssen, denn sie besaß kein Herz mehr. Ein Mensch, der ohne Herz lebte, dafür jedoch einen Würfel besaß, dessen Geheimnisse irgendwo im Dunkel der Zeiten lagen und gewissermaßen als Orakel bezeichnet worden war.
    Dieser Würfel hielt Jane Collins am Leben. Sie durfte nur nicht den Kontakt zu ihm verlieren.
    Das war leider für wenige Sekunden geschehen, und so war aus der normal lebenden Frau dieses Wesen geworden, das in einem komaähnlichen Zustand lag.
    Eine Frau mit einem Würfel, und dennoch ein Sicherheitsrisiko, denn um den Würfel hatte es zahlreiche Kämpfe gegeben, wie auch der Pater genau wusste. Er gehörte zu den wenigen, die von John Sinclair eingeweiht worden waren, und er wusste, wie gefährlich es trotz allem war, den Gast hier unter dem Dach zu halten.
    Er hob den Deckel des Topfes ab, nahm den Löffel und legte das Gemüse auf den Teller.
    Noch immer hatte Jane Collins so gut wie kein Wort gesprochen. Sie lag still auf dem Lager und schaute zur Decke. Kaum eine Bewegung, und wenn sie ausgeführt wurde, redete sie nicht. Ihre Stimme schien nicht mehr vorhanden zu sein, der Blick war zumeist nach innen gekehrt, als würde sie Dinge erkennen, die für andere unsichtbar waren. Pater Ignatius hatte im Laufe der Zeit Erfahrungen sammeln können. Er wusste ungefähr, welche Portionen Jane Collins am Abend zu sich nahm, danach richtete er sich.
    Er setzte sich neben sie. Jane reagierte von allein, wenn sie dies sah. Ein flüchtiges Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihren Oberkörper in die Höhe schob und sich hinsetzte. In ihrem Rücken befand sich eine Stütze, so konnte sie nicht fallen.
    Der Pater reichte ihr den einfachen Tonteller und das Besteck. Bevor Jane aß, sprach er ein kurzes Gebet.
    Es machte ihr nichts mehr aus. Nichts deutete darauf hin, dass sie einmal eine gefährliche Hexe gewesen war und unter dem Bann der Satansdienerin Wikka gestanden hatte.
    Die gab es nicht mehr. Wikka war Vergangenheit, aber Jane Collins Gegenwart.
    »Wie geht es dir?« fragte der Pater. Es waren stets dieselben Fragen, und wie immer bekam er die stereotypen Antworten. Nicht akustisch, sondern durch ein Nicken. Gut, hieß das.
    Jane Collins hatte den Teller angehoben und begann zu essen. Sie schaute hin und wieder den Pater an, der jedesmal, wenn ihre Blicke sich begegneten, anfing zu lächeln.
    An manchen Abenden berichtete er auch von John Sinclair. Eine psychologisch gute Sache, wie er meinte, denn Jane Collins sollte merken, dass der Kontakt zur normalen Welt nicht abgebrochen war. Wenn sie auch nichts sagte, Father Ignatius sah trotzdem am Ausdruck ihrer Augen, dass sie sich darüber freute.
    Sie aß mit gutem Appetit. Der Pater schaute ihr zu. Noch immer war sie hübsch. Das lange blonde Haar umrahmte das blasse, feingeschnittene Gesicht der Frau. Es war eine Schande, dass sie dahinvegetierte und manchmal dem Tod näher war als dem Leben.
    Wenn sie den Würfel nicht mehr in ihren Besitz hatte, würde sie sterben. Das wusste sie, das wusste der Pater, das wussten alle Mönche des Klosters. Aus diesem Grunde hüteten sie den Würfel und auch die Person Jane Collins wie ihren Augapfel.
    Es hatte Zeiten gegeben, da weinte sie. Einmal hatte es der Pater erlebt. Er war gekommen und hatte ihre Tränen gesehen, wie sie an den Wangen herabrollten. Als er nach dem Grund fragte, hatte Jane nur mit dem Kopf geschüttelt und sonst keine Antwort gegeben. Als sie den Teller geleert hatte, fragte Pater Ignatius nach einem Nachschlag. Sie schüttelte den Kopf.
    »Möchtest du denn etwas trinken?« Jane nickte.
    Nicht immer trank sie, deshalb hatte der Pater kein Wasser mitgebracht. Er nahm den Teller und das Besteck, stellte beides wieder auf das Tablett und brachte es hinaus. »Ich hole dir etwas«, erklärte er. »Warte einen Moment.«
    Im Gang waren seine Schritte noch eine Weile zu hören, bevor sie verklangen.
    Er brauchte nicht in die Küche zu gehen, sondern in seine Zelle. Dort hielt er die Getränke verwahrt. Quellklares Mineralwasser und auch die Gläser.
    Er wusste ebenfalls, wie viel Jane Collins ungefähr trinken würde und füllte das Glas bis ins obere Drittel. Mit ihm in der rechten Hand ging er den Weg wieder zurück.
    Er hatte die Tür zu Janes Kammer nicht geschlossen. Sie stand so

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