Mein Blut für den Teufel
schon erlebt, und sie kamen auch von drei Seiten auf ihn zu, um ihn in die Zange zu nehmen.
Suko schleuderte seine Dämonenpeitsche in die linke Hand, damit er die rechte frei hatte, um die Beretta zu ziehen.
Der Rest war ein Kinderspiel. Wegen ihrer Größe boten die Spinnen ein sicheres Ziel, und die Silberkugel hieb gegen den Körper derjenigen Spinne, die von der linken Seite kam.
Suko wartete auf das Platzen, vergeblich. Als hätte er gegen eine harte Gummiwand geschossen, so wurde die Silberkugel als deformierter Querschläger zurückgestoßen und jaulte irgendwo hin. Suko war um eine Erfahrung reicher geworden. Silberkugeln taten diesen kleinen Monstern nichts. Dann die Peitsche. Suko wartete nicht, bis die Spinnen ihn angriffen. Er lief ihnen selbst entgegen.
Das Netz unter ihm war weich. Er schaukelte bei jedem Schritt, hatte Mühe mit dem Gleichgewicht und erlebte, dass die von ihm angegriffene Spinne sich plötzlich löste und auf ihn zusprang.
Suko schlug zu. Drei Riemen der Dämonenpeitsche trafen klatschend den halbrunden Körper des gläsernen Monstrums. Und diesmal hörte Suko das Knirschen, als die Spinne auseinanderbrach. Vor seinen Augen platzte sie weg. In einem Regen von Splittern und altem Blut flog sie auseinander, und das gesamte Zeug verteilte sich auf dem Netz, bevor es in den Ritzen verschwand und in die Tiefe segelte. Über die explodierende Spinne war der Inspektor hinweggesprungen, um sich die nächste vorzunehmen.
Da traf ihn das Verhängnis. Eigentlich hätte er damit rechnen müssen, dass Spinnen Drüsen besitzen, aus denen sie ihre Netzfäden schießen. Diese Spinnen besaßen ebenfalls Drüsen, nur waren sie etwas Besonderes und das Netzmaterial schoss raketengleich aus der Drüse auf den Chinesen zu.
Suko sah den blassen, hellen Faden nicht, er spürte ihn nur, wie er sich blitzschnell um seinen rechten Fußknöchel wickelte und einer strammen Fessel glich.
Suko kam nicht mehr weg. Er versuchte es durch einen Gegenzug und hob dabei das Bein zu weit vom Netz ab.
Darauf hatte die Spinne gewartet. Der plötzliche Ruck riss den Inspektor von den Beinen. Mit den Armen rudernd kippte er dem Netz entgegen und schlug auf.
Er federte noch nach und wurde schon in der Bewegung zurückgezogen. Suko war kein Leichtgewicht. Dass die Spinne so etwas schaffte, bewies ihm, wie stark sie war.
Vergeblich versuchte der Chinese, sich an den Öffnungen des Netzes festzuklammern. Er bekam seine Finger nicht hinein, bei jedem Versuch rutschten sie ab, und so blieb ihm eigentlich nur die Chance, seinen Stab einzusetzen, mit dem er die Zeit anhalten konnte, wenn er dabei ein bestimmtes Wort rief.
Dazu sollte es nicht kommen, denn abermals bekam Suko Hilfe von einem der Großen Alten. Zwar näherten sich auch die anderen beiden Spinnen bedrohlich, wichtig war die, die Suko festhielt. Sie bekam es knüppeldick.
Der Inspektor hörte das Pfeifen, als die Stange nach unten raste, und noch im selben Atemzug entstand das platzende Geräusch, als der Spinnenkörper auseinanderbrach.
Ein Regen von Splittern und Blut senkte sich über Suko. Gleichzeitig stellte er fest, dass er sich wieder bewegen konnte und rollte sich sofort herum.
Vor ihm wuchsen zwei andere Spinnen in die Höhe. Eine hatte sich tatsächlich abgestoßen und sprang im Bogen auf ihn zu. Im Sprung traf sie die nächste Stange.
Suko hatte Zeit, um auf die Füße zu kommen. Er wunderte sich. Nie wäre es einem der Großen Alten eingefallen, ihm oder John Sinclair zu helfen. Es mussten schon immens wichtige Gründe vorliegen, dass der irgendwo lauernde Gorgos so reagierte.
Suko konnte sehen, dass der Glasstab unten spitz zulief und die Spinne regelrecht zertrümmerte. Abermals zischten ihre Einzelstücke und das Blut raketenartig nach allen Seiten davon, so dass Suko mit diesem Gegner nicht mehr zu rechnen brauchte.
Noch eine. Und die wollte er selbst packen. Die Peitsche musste ihm dabei helfen. Die drei Riemen waren ausgefahren. Suko schaute genau hin, dann drosch er hart zu. Volltreffer!
Die Spinne hatte zwar noch auszuweichen versucht, aber die drei Riemen waren einfach zu breit gefächert. Das Glasmonstrum zuckte zurück. Es zerbrach nicht so schnell wie seine Artgenossen unter den Treffern der Stangen, dafür fiel es auf den Rücken, bewegte hektisch seine acht stelzenartigen gläsernen Beine, die plötzlich abfielen und sich ebenso auflösten wie der Körper.
Suko atmete auf.
Unwillkürlich schaute er hoch in den Glashimmel.
Weitere Kostenlose Bücher