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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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zu suchen. Sie hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie ihm nichts mehr zu sagen hatte.
    Sie hatte ihn abserviert, genau wie er sie damals. Sie zu verlassen hatte schon wehgetan, aber nun selbst derjenige zu sein, der allein zurückblieb, war noch viel schlimmer.
    Als Delaney am Donnerstagmorgen die Augen aufschlug, wusste sie instinktiv, dass Brody heute fortgehen würde.
    Draußen war es still und Sonnenlicht fiel durch die Oberlichter. Mutter Natur hatte ihren Wutanfall überwunden und ein wunderschöner Wintertag brach an.
    Sicher würde es noch geraume Zeit dauern, ehe die Stromversorgung vollständig wiederhergestellt wäre, aber die Räumfahrzeuge waren bestimmt schon unterwegs, um die Straßen wieder befahrbar zu machen. Da seine Eltern sich nun um Sandy und Noah kümmern konnten, brach Brody wahrscheinlich spätestens mittags auf.
    Ihr Herz schmerzte beim Gedanken anihn und sie fragte sich – nicht zum ersten Mal – ob die Entscheidung richtig gewesen war, nicht mit ihm die Stadt zu verlassen.
    Sie liebte ihn. Sie hatte nie aufgehört, ihn zu lieben. Aber Tucker’s Point war ihr Zuhause und sie hatte die Bewohner der Stadt schon immer als ihre Familie betrachtet. Seit sie in der Gemeindeverwaltung arbeitete, hatte sich dieses Gefühl nur noch vertieft. Sie stand vor einer unfassbar schweren Entscheidung: Sollte sie den Mann opfern, den sie liebte, oder alle anderen Menschen aufgeben, die ihr etwas bedeuteten?
    Sie seufzte matt, schlug die Decke zurück und marschierte mit ihrer Tasche zu den Waschräumen, um sich frisch zu machen. Ein arbeitsreicher Tag lag vor ihr. Wenn die Stromversorgung erst einmal wieder hergestellt war und die Leute heimkehren durften, würde es in der Notunterkunft turbulent zugehen. Außerdem mussten sie und die anderen Helfer noch aufräumen und die Turnhalle wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen.
    Delaney hatte gerade die Zähne geputzt, als Sandy den Waschraum betrat. Sie war offensichtlich überrascht, Delaney hier anzutreffen und war ihr sicher nicht extra nachgegangen. „Guten Morgen.“
    „Ein guter Morgen sieht anders aus“, erwiderte Sandy und stellte ihre Tasche neben dem Waschbecken ab. „Kleine Kinder so kurz vor dem Schlafengehen mit Eis abzufüllen ist keine gute Idee. Ihr solltet das für die Zukunft in euren Regelkatalog aufnehmen.“
    Delaney lachte. „Bei einigen Kindern habe ich schon befürchtet, sie würden überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen. Aber immerhin haben sie dafür heute Morgen etwas länger geschlafen.“
    „Also … Willst du mir erzählen, was passiert ist?“
    „Zu viel Eiscreme.“
    Sandy verdrehte die Augen und begann, in ihrer Tasche nach einem Waschlappen zu kramen. „Stell dich nicht dumm. Zwischen dir und Brody!“
    „Er hat mich gebeten, ihn nach Connecticut zu begleiten. Ich habe Nein gesagt. Ich habe vorgeschlagen, er könne in Tucker’s Point bleiben. Dazu hat er Nein gesagt. Das war’s.“
    Sie schaffte es, nicht in Tränen auszubrechen, obwohl sie sich eigentlich wie ein Häuflein Elend fühlte und nur noch nach Hause wollte, um sich alleine auszuweinen.
    „Ihr beiden gehört zusammen. Das war schon immer so.“
    „Ich wünschte, du hättest recht, aber offenbar stimmt es nicht.“
    „Könnt ihr nicht einen Kompromiss finden? Gemeinsam in einer anderen Kleinstadt leben, die näher an Tucker’s Point liegt als Connecticut, aber nicht so nahe, dass Brody das Gefühl hat, wieder da zu sein, wo er angefangen hat?“
    „So einfach ist das nicht.“
    Was sie draußen zu Brody gesagt hatte, war ihr voller Ernst gewesen. Eines Tages wirst du eine Frau finden, die dir so viel bedeutet, dass es egal ist, wo du mit ihr lebst. Diese Frau war ich schon vor fünf Jahren nicht und bin es offensichtlich auch heute nicht . Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diese Frau für ihn zu sein, aber er hatte ihr überdeutlich gezeigt, dass sie es nicht war.
    „Doch, es könnte so einfach sein“, widersprach Sandy. „Ihr beiden seid einfach nur zu dickköpfig.“
    Sie hatte gut reden. Ihr war nie das Herz gebrochen worden. Sie war mit einem Mann verheiratet, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hatte und der sie vergötterte, hatte ein süßes Kind und ein wunderschönes Heim.
    „Ich muss jetzt das Frühstück vorbereiten“, entschuldigte sich Delaney und ging schnell hinaus.
    Alice hatte bereits Kaffee aufgesetzt. Eilig verwandelte Delaney Dutzende Eier in Rührei und toastete massenhaft Brot. Für die

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