Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook
sich eine Tablette holen. Als sie die Bettdecke zurückschlug und nach ihren Krücken griff, hörte sie Lukes leise Stimme auf der Veranda.
Sie hüpfte zum Fenster und schob neugierig den Vorhang zur Seite.
Luke lehnte an einem Verandapfosten und telefonierte mit seinem Handy. An dieser Stelle war der Empfang am besten.
Bei seinem Anblick seufzte sie.
Aber mit wem redete er? Sie lauschte angestrengt, aber er sprach zu leise, als dass sie etwas hätte verstehen können.
Sie zog den Morgenmantel über ihr dünnes Nachthemd und quälte sich mit den Krücken den Flur entlang. Dann öffnete sie die Haustür und trat hinaus. „Hallo“, sagte sie und fröstelte in der kühlen Nachtluft.
Abrupt drehte sich Luke zu ihr um und verabschiedete sich schnell. „Ich muss jetzt Schluss machen, ich ruf dich später wieder an.“ Dann steckte er das Handy in die Tasche.
„Deine Freundin?“, fragte Caitlyn und dachte an die schöne Countess in London.
Sofort ermahnte sie sich, dass sein Liebesleben sie nichts anging.
Ohne auf ihre Frage einzugehen, sagte er: „In London ist es jetzt neun Uhr morgens. Im Haus hatte ich keinen Empfang, darum bin ich hier rausgegangen.“
„Also ja.“
„Glaub doch, was du willst.“
Er hatte geduscht. Sie hatte das Wasserrauschen gehört und die Westernballade, die er dabei gesungen hatte. Jetzt roch er umwerfend sexy, nach Minze, Rasierwasser und Seife.
„Warst du noch gar nicht im Bett?“, fragte sie.
„Ich konnte nicht schlafen. Liegt wahrscheinlich am Jetlag. Außerdem gibt es Probleme mit einer meiner neuen Gesellschaften. Ich habe bis jetzt an meinem Notebook gesessen und gearbeitet. Und du? Warum bist du noch auf?“
Sein weißes Hemd stand weit offen und ließ seine gebräunte Haut erkennen. Die Jeans saß eng und betonte die schlanken Hüften.
Aber am meisten sprach Caitlyn sein Blick unter den halb geschlossenen Lidern an. Darin lagen so viele unterschwellige Empfindungen, dass ihr ein warmer Schauer über den Rücken lief. Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer.
Er allein war der Grund, warum sie kein Auge zutat! Hoffentlich bemerkte er nicht, welche Wirkung seine Anwesenheit auf sie hatte. Wie sollte sie schlafen, wenn er nur wenige Türen weiter duschte? Denn Luke sah nicht nur unverschämt gut aus, er war auch der Mann, der all ihre Sehnsüchte und erotischen Fantasien verkörperte – auch wenn sie seit Jahren versuchte, dagegen anzukämpfen.
Warum war er damals einfach so fortgegangen, ohne sich zu verabschieden?
Einen Augenblick länger als nötig erwiderte er ihren Blick, und sie begriff, dass ihm ebenso heftige Gefühle zu schaffen machten wie ihr. Aber dann straffte er sich und hatte sich wieder völlig in der Gewalt. Er nahm sein Glas von der Brüstung der Veranda und trank es aus.
Bedauerte auch er die Ereignisse der Vergangenheit?
Sie seufzte und strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
Luke blickte nachdenklich zum nächtlichen Himmel auf. „Wunderschön“, sagte er. „Die klaren Sterne haben mir gefehlt.“ Er sah sie an. „Und nicht nur die Sterne. Allmählich wird mir erst klar, was ich alles vermisst habe.“ Vielsagend ließ er den Blick an ihr hinabgleiten.
„Mein Knöchel tut weh“, sagte sie so beiläufig wie möglich.
„Vielleicht solltest du noch eine Tablette nehmen?“
„Ich hab deine Stimme gehört und war neugierig.“
Er beugte sich näher zu ihr. „Neugier bringt kleine Mädchen in Schwierigkeiten, vor allem, wenn es dabei um einen Mann geht.“ Er lächelte.
Sie warf den Kopf zurück. „Keine Angst, ich passe schon auf mich auf.“
„Weiß ich. Ich würde dir ja einen Drink anbieten, aber Alkohol und Medikamente passen schlecht zusammen.“
Auf dem Boden stand eine Flasche von Roberts bestem Whiskey. Luke bückte sich danach und goss sich noch ein Glas ein. „Hoffentlich stört es dich nicht, dass ich deine Bar geplündert habe. Natürlich ersetze ich dir die Flasche.“
„Nimm dir, so viel du willst. Er hat Robert gehört. Aber ich glaube, Alkohol verschlimmert den Jetlag. Du solltest lieber Wasser trinken.“
„Wirklich?“ Er lächelte, und seine herrlichen grünen Augen schimmerten im Mondschein. „Früher warst du nicht so penibel. Im Gegenteil, Gefahren haben dich geradezu magisch angezogen.“
„Ich bin nicht penibel!“, widersprach sie heftig.
„Und genau da liegt das Problem.“ Er kam noch näher, und sie roch die ansprechend maskuline Mischung von Whiskey und Rasierwasser. In der
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