Mein Ex, der sinnliche Verführer
flüsterte ihr ins Ohr: „Denk über meinen Antrag nach, Darling. Al Johnson hat schon ein Team zusammengestellt, das auf Abruf bereitsteht. Für deine Pferde und Rinder wird also gut gesorgt sein.“
„Wie bitte? Er hat schon ein Team zusammengestellt? Das hast du hinter meinem Rücken veranlasst?“
„Ich möchte noch heute wissen, ob du meinen Antrag annimmst. Morgen fliege ich nach London zurück, und zwar mit dir oder ohne dich. Heirate mich, und die Ranch, die du liebst, steht ohne Schulden und Probleme da. Deinen Pferden wird es richtig gut gehen.“
„Aber ich bin dann nicht mehr bei ihnen!“
„Nur vorübergehend, bis wir einen für alle Beteiligten annehmbaren Weg gefunden haben. Wenn du mich nicht heiratest, gerätst du immer tiefer in die roten Zahlen und strapazierst Hassans Geduld. Wenn nicht irgendwann jemand wie ich kommt und dir richtig viel Geld gibt, was unwahrscheinlich ist, musst du eines Tages Land oder Pferde verkaufen. Oder alles zusammen. Glaub mir, ohne meine Hilfe und drastische Einschnitte verlierst du früher oder später die Ranch. Außerdem müssen wir eine Sorgerechtsregelung treffen, wenn du Nein sagst, und das wird für Daniel sicher nicht einfach.“ Einen kurzen Moment hielt er inne. „Aber so weit muss es ja nicht kommen. Heirate mich, dann hat Daniel einen Vater, und du kannst die Wild Horse Ranch behalten. Deine Pferde kannst du nach England mitnehmen.“
„Und was hast du davon?“
„Daniel. Und dich. Unterschätz nicht deine Wirkung auf mich, Darling.“ Er strich ihr zärtlich über die Wange und spürte sofort, wie sein Herz heftig schlug. Zu heftig für seinen Geschmack … „Du warst meine erste große Liebe. Ich will dich.“
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Das glaube ich dir nicht.“
„Und was war heute Nacht? Du wolltest mich mindestens genauso sehr wie ich dich. Oder du bist eine verdammt gute Schauspielerin.“
„Luke!“, rief Lisa von der Tür her. „Ich warte, Süßer.“
Caitlyn atmete tief aus. „Ich glaube, du gehst jetzt lieber, Süßer. Dein Fan wird langsam ungeduldig.“
8. KAPITEL
Luke heiraten?
Caitlyn überlegte. Warum hatte er ihr einen Antrag gemacht – wenn er bei Teresa, der schönen Countess, gezögert hatte?
Die Antwort lag auf der Hand: wegen Daniel natürlich. Aus Pflichtgefühl.
Immer wieder gingen ihr seine Worte durch den Kopf. Sie konnte an nichts anderes denken.
Aber es kam noch schlimmer. Lisa blieb den ganzen Vormittag und flirtete schamlos mit Luke, während er ihr half, am Küchentisch Formulare auszufüllen.
Caitlyn war eifersüchtig und ärgerte sich darüber. Ein so reicher und gut aussehender Mann wie er konnte jede Frau haben.
Ja, ganz sicher war der Grund für seinen Vorschlag, dass sie ein gemeinsames Kind hatten. An der Anziehungskraft zwischen ihnen lag es ganz bestimmt nicht.
Geduldig erklärte Luke Lisa die Unterlagen.
Schließlich hielt Caitlyn es nicht mehr aus und stürzte aus dem Haus in den Stall.
Aber nicht einmal die Gegenwart ihrer geliebten Stuten wirkte beruhigend auf sie. Sie war so durcheinander, dass sie wünschte, Luke würde endlich abreisen und seine Countess heiraten.
Eines Tages würde sie ihn dann vielleicht vergessen haben …
Aber Teresa war nicht ihr einziges Problem. Da waren noch Daniel, der seinen Vater brauchte, und die Wild Horse Ranch, deren Zukunft auf dem Spiel stand.
Eines stand jedenfalls fest: So wie bisher konnte sie nicht weitermachen, auch wenn sie nicht Lukes Frau wurde.
Und unter diesen Umständen wollte sie das nicht. Die Nachteile einer Vernunftehe kannte sie zur Genüge. Aber welche andere Möglichkeit hatte sie schon? Die Vorstellung, Land und Tiere zu verkaufen und womöglich einen neuen Beruf zu erlernen, versetzte sie in Panik.
Würde sie Daniel auch allein bieten können, was für die Entwicklung eines kleinen Jungen notwendig war? Ein Kind brauchte Mutter und Vater, und Luke ließ keinen Zweifel daran, dass er gedachte, seine Rolle mehr als gut auszufüllen.
Trotzdem … Sie wollte eine Liebesheirat, und von Liebe hatte er nicht gesprochen. Aber sie liebte ihn , und das machte sie verletzlich. Wie sollte sie als seine Frau mit ihren unerwiderten Gefühlen klarkommen?
Am Nachmittag telefonierte Luke in einer geschäftlichen Angelegenheit. Da es Zeit war, Daniel vom Bus abzuholen, fuhr sie los.
„Wo ist Luke?“, fragte Daniel sofort, während er in den verbeulten Geländewagen einstieg. „Seine Limousine gefällt mir besser als
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