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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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kommen? Ich muss meine Kinder in zehn Minuten abholen.“
    Das Mädchen rollte mit den Augen. Bevor Tiffany zurück in den vorderen Teil des winzigen Supermarktes ging, rief sie ihm noch über ihre Schulter zu: „Sie wohnt bei ihren Eltern. Ich vermute, du weißt noch, wo das ist.“
    Ja, das wusste er. Die Frage war nur, was er jetzt tun sollte. Er und seine Familie bereiteten sich gerade darauf vor, für zwei Wochen die Stadt zu verlassen. Andererseits wäre es jammerschade, wenn er das Spiel verpassen würde, das Keri da spielte.
    Vorausgesetzt, das stimmte überhaupt. Nicht, dass sie in der Stadt war, sondern dass sie ihn erreichen wollte. Seiner Erfahrung nach erfanden die Leute auch bereitwillig Dinge, wenn die Gerüchteküche der Kleinstadt nicht genug hergab.
    Joe starrte auf eine Reihe von Peperonigläsern. Wenn Keri Daniels tatsächlich nach seiner Telefonnummer forschte, musste jemand aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Vermutlich hatte Keris Chefin irgendwie erfahren, dass ihre Starreporterin einst das Mädchen gewesen war, von dem Joe Tag und Nacht geträumt hatte – und hatte sich gleich wie ein tollwütiger Pitbull auf die Geschichte gestürzt. Wenn das stimmte, sah er Keri bald wieder. Und diesmal würde
sie ihn
anbetteln. So wie er sie damals angebettelt hatte, bevor sie nach Kalifornien gegangen war.
    Zwei Stunden später hatte er zu Hause seine Einkäufe verstaut und saß seiner Zwillingsschwester am Küchentisch ihrer Mutter gegenüber. Theresa Kowalski Porter sah ganz und gar nicht glücklich aus.
    „Du bist doch ein dämlicher Scheißkerl.“
    Während er gern mit Worten spielte – ja, sie auskostete –, spuckte Terry die Worte genauso aus, wie sie ihr in den Kopf kamen.
    „Ich hab dich ja damals schon für einen Idioten gehalten. Du hast dir wirklich jeden Mist von ihr gefallen lassen“, sagte sie. „Aber jetzt willst du dir noch einen Nachschlag holen?“
    „Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass ihre Chefin sie hergeschickt hat. Sie soll unsere gemeinsame Vergangenheit dafür einsetzen, mich zu manipulieren und dem Magazin ein Interview zu besorgen.“
    „Keri Daniels hat nie Hilfe gebraucht, um Leute zu manipulieren. Und über das Restliche eine Prozent will ich mit leerem Magen gar nicht nachdenken.“
    Früher war die gesamte Familie Kowalski alles andere als gut auf Keri zu sprechen gewesen, doch Terry hatte ihre Abneigung gegen sie nie überwunden. Und das lag nicht nur daran, dass seine Schwester es eben ausgezeichnet verstand, einen Groll gegen jemanden zu hegen – das konnte sie wirklich gut. Vielmehr war der Grund dafür, dass Keri sie tief verletzt hatte, noch bevor sie dann Joe verletzt hatte.
    Terry und Keri waren seit dem Kindergarten beste Freundinnen gewesen, obwohl die beiden Namen zusammen ziemlich blöd klangen. Die Schwierigkeiten zwischen ihnen fingen im ersten Jahr an der Highschool an, als Mr Daniels befördert wurde. Daddys Geld brachte Luxus mit sich. Außerdem entwickelte sich Keris Körper, und sie fand neue Freunde. Am Anfang des zweiten Jahres hatte Keri Terry hinter sich gelassen, und das hatte Terry ihr nie verziehen. Joes Beziehung mit Keri war das Einzige, das die Zwillinge jemals auseinandergebracht hatte.
    Und genau deshalb sprach er nun als Erstes mit Terry. Er fragte sie: „Bist du nicht wenigstens ein Winziges bisschen neugierig, was aus ihr geworden ist?“
    „Nein.“ Sie holte sich eine Dose Limo aus dem Kühlschrank und öffnete sie, ohne ihm eine anzubieten. Ein schlechtes Zeichen. „Sie hat dir damals das Herz gebrochen. Und nach fast zwanzig Jahren will sie jetzt aus der Geschichte Kapital schlagen und ihre Karriere dadurch vorantreiben. Das ist alles, was ich über die Keri von heute wissen muss, herzlichen Dank.“
    Joe zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Küchentisch. „Es ist doch nur ein Abendessen, Terry. Mit jemandem, der uns beiden mal viel bedeutet hat.“
    „Warum sprechen wir überhaupt darüber, Joe? Keri Daniels ist mir scheißegal. Wenn du mit ihr essen gehen willst, tu das. Du bist erwachsen.“
    „Ich brauche ein Alibi für die Familie.“
    Terry lachte und nahm dann eine Liste vom Kühlschrank, um die Armee von Plastiktüten zu ihren Füßen zu überprüfen. „Okay, anscheinend nicht ganz erwachsen.“
    „Du weißt doch, wie Ma ist. Sie liegt mir ständig in den Ohren und will sicher sein, dass ich bis zur Abreise übermorgen auch ja fertig bin. Dabei bin ich jedes Jahr der Erste, der

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