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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Hindu hob die knochigen Schultern. „Das liegt ganz bei Ihnen, sahib .“
    Als der Morgen graute, war Gray zu dem Schluss gekommen, dass Samir wie gewöhnlich recht hatte. Er schrieb einen Brief an Charles, Jason und Derek, in dem er ihnen mitteilte, er werde noch eine Woche in London bleiben, und versicherte, es bestehe kein Grund zur Sorge. Er bat sie, weiterhin mit Dolph zusammenzuarbeiten, um den Mann ausfindig zu machen, der Coralees Leben bedrohte.
    Danach begab er sich in einen Blumenladen, bestellte ein halbes Dutzend Bouquets gelber Rosen und ließ sie ins Haus der Draugrs liefern. Einen Strauß roter Rosen nahm er an sich. Der zarte Duft erinnerte ihn an Coralee.
    Er wusste nicht, wie er es anstellen oder was er sagen sollte, wusste nur, dass er seine Frau wiederhaben wollte. Sie gehörte zu ihm, in sein Haus und in sein Bett.
    Als Corrie zum Frühstück nach unten ging, standen Vasen mit gelben Rosen in der Diele, im Salon dufteten gleichfalls gelbe Rosen, und auf dem Tisch im Frühstücksraum prangte ein Strauß roter Rosen.
    „Offensichtlich empfindet dein Gemahl mehr für dich, als du wahrhaben willst, Corrie“, stellte Leif fest, der bereits seinen Morgentee trank.
    Ihr Herz geriet ins Stolpern. War das möglich?
    „Hat Gray … all die Rosen geschickt?“, fragte sie zaghaft.
    „Ich konnte meine Neugier nicht bezähmen und habe einen Blick auf die Karte riskiert“, erklärte Krista lächelnd.
    „Aber so etwas passt gar nicht zu ihm … Gray schickt keine Blumen.“
    „Offenbar irrst du dich“, fuhr Krista fort. „Und wenn ich mich recht entsinne, sind Rosen deine Lieblingsblumen.“
    „Woher sollte er das wissen.“
    Thor schmunzelte. „Du duftest nach Rosen. Das fällt jedem Mann auf.“ Mit seinem dichten schwarzen Haar, das ihm bis zum Kragen reichte, seinen markant geschnittenen Gesichtszügen und faszinierend blauen Augen war er ein umwerfend gut aussehender Mann.
    Aber ihr Herz gehörte Gray.
    Während die vier sich gebratene Würstchen und Rührei schmecken ließen, berichtete Corrie ihren Freunden von den Anschlägen auf ihr Leben und den Bemühungen, den Unhold zu fassen, der ihr vermutlich noch immer nach dem Leben trachtete.
    „Wir hatten vor, ihn beim Kostümball der Countess of Devane zu überführen, aber keinem von uns fiel etwas Verdächtiges auf. Allerdings war der Ball ein spektakuläres Ereignis.“ Sie nahm einen Schluck Tee. „Ich könnte einen Artikel für unsere nächste Ausgabe darüber schreiben, dachte ich.“
    Krista sprang auf, eilte zu Corrie und umarmte sie begeistert. „Das wäre wunderbar, Liebste. Lindsey ist völlig überlastet. Wenn du den Beitrag schreibst, kann sie eine kleine Pause einlegen.“
    Thor räusperte sich. „Die Frau braucht mehr als nur eine kleine Pause. Sie braucht dringend einen Mann, der sie an die Hand nimmt.“
    Krista verdrehte die Augen. „Die beiden zanken sich wie die Kinder. Ich begreife nicht, wieso sie nicht miteinander auskommen.“
    „Sie weiß nicht, wo sie hingehört“, knurrte Thor.
    „Und du lebst noch im Mittelalter, Thor Draugr.“
    Er schwieg, denn er wollte sich nicht auf ein Streitgespräch mit seiner Schwägerin einlassen. Thor war kurz nach seinem Bruder nach London gekommen. Die beiden stammten von einer einsamen Insel nördlich von Schottland, einem Eiland, das auf keiner Seekarte verzeichnet war; dort hatten sie wie ihre normannischen Vorfahren vor mehr als vierhundert Jahren gelebt.
    Durch Zufall waren Corrie und Krista vor einigen Jahren Leif begegnet, der ein Schiffsunglück überlebt und an der Küste von England gestrandet war. Die beiden jungen Frauen hatten ihm geholfen, den Männern zu entfliehen, die ihn gefangen genommen hatten. Kristas Vater Sir Paxton Hart hatte dem jungen Mann geholfen, sich ein neues Leben in London aufzubauen, und in dieser Zeit hatten Krista und Leif sich ineinander verliebt.
    Wenige Monate später war auch Thor nach London gekommen, und Sir Paxton hatte ihn ebenfalls ausgebildet und unterrichtet und aus ihm einen Gentleman gemacht – was Thor nicht leichtgefallen war. Mittlerweile arbeitete er als Reporter für Heart to Heart , aber auch bei seinem Bruder in der Schiffswerft.
    Der Butler erschien in der Tür. „Entschuldigen Sie die Störung, aber der Gemahl von Lady Tremaine …“
    „Wünscht seine Frau zu sprechen.“ Gray drängte sich an Simmons vorbei und betrat das Zimmer. „Tut mir leid, die morgendliche Idylle zu stören, aber ich muss Ihnen die Dame für

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