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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Laurel hatte.“
    Allison löste die Haken des Korsetts, und Corrie atmete befreit auf.
    „Du bist ja gerade erst angekommen und wirst schon noch die Wahrheit herausfinden.“
    „Das hoffe ich sehr.“ Sie brauchte Zeit, um Antworten zu finden.
    Und das bedeutete, mehr Zeit mit dem Earl zu verbringen.
    Corrie versuchte, nicht auf die seltsame Hitze zu achten, die sie durchströmte.
    Der Morgen war stürmisch, der Himmel bedeckt. Der Wind bog die Äste der frisch belaubten Bäume vor den Fenstern. Corrie verharrte einen Moment an der Tür zum Frühstücksraum. Den Weg dorthin hatte ihr ein kleiner magerer, dunkelhäutiger Mann gewiesen.
    Er sprach mit einem Akzent, den sie noch nie zuvor gehört hatte, und stellte sich als Samir vor. Auf ihre Frage, woher er stamme, hatte er geantwortet, er stamme aus Oudh, einem Distrikt in Indien, und sei mit Lord Tremaine nach England gekommen, da er keine Angehörigen mehr in Indien habe. Ein indischer Kammerdiener. Der Earl interessierte sie immer mehr.
    Corrie betrat das Frühstückszimmer, ein freundlicher Raum in gelben und pfirsichfarbenen Tönen gehalten. Der Tisch war mit goldgerändertem weißem Porzellan und glänzend poliertem Silber gedeckt. Auf einer langen Anrichte wartete ein Frühstücksbuffet unter silbernen Wärmehauben, dazu Kaffee und Tee in Silberkannen.
    „Guten Morgen, Cousine.“ Ein gut aussehender blonder Mann erhob sich. Charles Forsythe war etwas kleiner als sein Bruder und ebenso blond wie seine Gemahlin. Im Gegensatz zum schwarzhaarigen Earl, der sich gleichfalls erhob, in einer lässigen Art, die ihm eigen schien.
    „Ich bin Ihr Cousin Charles“, fuhr der blonde Mann fort. „Meinen Bruder Gray und meine Frau Rebecca kennen Sie ja bereits.“
    „Ja. Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Cousin Charles. Guten Morgen allerseits.“ Sie vermied es, den Earl anzusehen, da sie jedes Mal in Verlegenheit geriet, wenn sich ihre Blicke kreuzten.
    „Setzen Sie sich zu uns“, lud Charles sie ein. „Sie müssen hungrig sein, da Sie gestern nicht zu Abend gegessen haben.“
    Sie brachte ein Lächeln zustande. „Ja, ich stelle fest, dass ich einen Bärenhunger habe.“
    Sie wagte einen Blick in Tremaines Richtung, bemerkte, wie seine Augen sich verdunkelten, was sie sich nicht erklären konnte, und begab sich zum Stuhl, den Charles ihr zurechtrückte.
    „Haben Sie sich schon etwas eingewöhnt?“, fragte er höflich.
    „Ja, danke. Es ist sehr freundlich, dass Sie mich bei sich aufgenommen haben.“
    Charles lächelte. Er hatte sehr weiße Zähne und haselnussbraune Augen, war zwar weniger imposant als sein Bruder, aber gleichfalls ein sehr attraktiver Mann. „Ich bin sicher, dass Becky sich über etwas Abwechslung freut.“
    Ein Blick in Rebeccas verkrampft lächelnde Miene genügte Corrie, um zu wissen, dass die Dame des Hauses Letty Moss lieber auf den Mond wünschte als auf Castle Tremaine.
    Das Frühstück verlief in angeregter Plauderei, da Charles im Gegensatz zu seinem mürrischen Bruder ein charmanter Unterhalter war. Tremaine blieb einsilbig, sie spürte nur seinen Blick auf sich, der ihr irgendwie unheimlich war. Und je mehr sie ihn kennenlernte, desto weniger konnte sie sich vorstellen, dass ihre Schwester sich in seiner Gegenwart wohlgefühlt hätte, ganz zu schweigen davon, dass sie sich in ihn verliebt hätte.
    Laurel war ein liebenswürdiges und scheues Mädchen gewesen. Ein Mann wie Gray Forsythe hätte sie eher eingeschüchtert, nicht in seinen Bann gezogen. Aber vielleicht gab es eine andere Seite an ihm, die Corrie noch nicht kannte.
    Als ein Diener ihr einen Teller mit Rührei vorsetzte, war der Earl bereits mit dem Frühstück fertig. Offenbar ein Frühaufsteher. Er trank einen letzten Schluck Kaffee, warf ihr einen Blick zu und entschuldigte sich. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, wich der Druck von Corries Brust.
    Sie atmete tief durch und beteiligte sich an der leichten Unterhaltung.
    „Leider bin ich heute Nachmittag bereits vergeben“, sagte Rebecca. „Aber morgen findet sich gewiss Gelegenheit, um uns besser kennenzulernen.“
    „Das wäre reizend“, entgegnete Corrie, keineswegs begeistert von diesem Gedanken. Andererseits war es wichtig, Rebecca Forsythe näher zu kennen, da sie von ihr möglicherweise etwas über Laurel und den Earl erfuhr.
    Weder Charles noch Rebecca erwähnten Lettys abwesenden Ehemann Cyrus – ein Segen, da Corrie kaum etwas über ihn zu berichten wusste.
    Sobald die Höflichkeit es

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