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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Pferd.
    „Was für ein prachtvolles Tier“, sagte sie und versuchte, das Gleichgewicht zu halten, ohne dem Mann hinter ihr zu nahe zu kommen.
    Da er sie nun mal nach Hause bringen musste, wollte er die Situation auch ein wenig genießen. Er schlang einen Arm um ihre Mitte und versetzte Raja in leichten Trab. Letty versuchte, sich ihm zu entwinden und hätte sie beide damit beinahe aus dem Sattel geworfen.
    „Ich rate Ihnen still zu sitzen, Mrs. Moss, bevor wir beide im Gras landen.“
    Sie warf ihm einen finsteren Blick über die Schulter zu. „Wieso sind Sie eigentlich noch hier? Ich dachte, Sie sind vor Stunden schon ins Schloss zurückgeritten.“
    „Zu Ihrem Glück hatte ich noch keine Lust, nach Hause zu reiten.“
    Sie hob den Kopf, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Sind Sie mir etwa gefolgt?“
    „Wie kommen Sie denn auf diese Idee?“
    Sie blieb ihm die Antwort schuldig, aber ihr Unbehagen wollte nicht weichen.
    Schweigend ritten sie den Weg entlang, bis Raja eine Anhöhe erklomm und Corrie im Sattel nach hinten rutschte. Sie krallte die Hände in die Mähne des Pferdes, um Abstand zu halten. Vergeblich. Ihr Hinterteil schmiegte sich zwischen die Schenkel des Earls. Selbst durch die Fülle ihrer Röcke spürte er ihre Körperwärme, ihre prallen Rundungen, und sein Blut geriet in Wallung.
    „Ich hoffe, es ist nicht zu unbequem für Sie“, sagte sie in aller Unschuld.
    „Ich fürchte, das ist eine glatte Untertreibung“, entgegnete er mit belegter Stimme.
    Sie begann sich zu winden, um etwas Abstand von ihm zu gewinnen, was seine Erregung nur noch steigerte. Gray unterdrückte ein Stöhnen.
    „Halten Sie endlich still, verdammt noch mal. Bleiben Sie einfach sitzen.“
    Sie warf ihm einen strafenden Blick zu. „Noch lange kein Grund zu fluchen. Schließlich haben Sie mein Missgeschick verschuldet.“
    „Verzeihung. Ich vergaß“, gab er mit einem Anflug von Heiterkeit zurück.
    Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Gray brachte Raja am Haupteingang zum Stehen, wo ein Stallbursche die Zügel übernahm. Dann schwang er sich vom Pferd, hob Letty aus dem Sattel und stellte fest, dass er ihre schmale Taille mit beiden Händen umfassen konnte.
    „Vielen Dank“,sagte sie ein wenig atemlos. Seine Vermutung schien sich zu bestätigen; sie hatte wenig Erfahrung im Umgang mit Männern. Cyrus war ja wesentlich älter als sie, und sein Verlangen nach Frauen war wohl mit den Jahren erheblich geschwunden.
    Wenn Samir recht behielt, wäre Lettys Verlangen leicht zu wecken. In diesem Falle würde Gray ihr gerne zu Diensten sein. Allerdings wollte er sich zuvor vergewissern, dass sie keine Bedrohung für ihn und seine Familie darstellte.
    Er blickte auf ihren feuerroten Lockenkopf und ballte die Hände zu Fäusten, um nicht dem Wunsch zu erliegen, ihr Haar zu berühren. Mochte sie auch keine sonderlich kluge und gebildete Frau sein, brachte sie sein Blut doch erstaunlich schnell in Wallung. Und sollte sie eines Tages in seinem Bett landen, wollte er ohnehin keine Zeit mit klugen Reden vergeuden.
    Sie sah zu ihm auf, als er sie wieder in die Arme hob und die Steinstufen zum Haus hinauftrug, und erneut wallte eine Welle der Lust in ihm auf.
    Grundgütiger. Samir hatte wirklich recht. Es war höchste Zeit, sich eine Frau zu nehmen. Er würde Bethany Chambers umgehend eine Nachricht zukommen lassen.
    In ihrem wattierten Morgenmantel saß Coralee mit angezogenen Beinen auf dem breiten Baldachinbett. In den letzten Tagen hatte sie ihren verletzten Fuß geschont und immer wieder feuchte Essigumschläge aufgelegt. Die Schwellung und der Schmerz waren zurückgegangen, und sie konnte wieder auftreten. Eigentlich müsste sie Gray Forsythe dankbar sein, aber sie wollte nicht an ihn denken.
    Stattdessen galt ihre Aufmerksamkeit den blassrosa Briefen auf dem verblichenen Bettüberwurf, mit roten Seidenschleifen gebündelt, denen immer noch ein schwacher Hauch von Laurels Lieblingsduft anhaftete. Corrie hatte die Briefe aus London mitgebracht; sie waren alles, was ihr von der geliebten Schwester geblieben war.
    Mit bangem Herzen griff sie nach dem ersten Bündel, nach Datum sortiert, und öffnete den obersten Umschlag. Die ersten Monate des letzten Jahres hatte ihre Schwester in Selkirk Hall verbracht. Im Mai war sie nach East Dereham in Norfolk gereist, um einige Monate bei Tante Agnes’ älterer Schwester Gladys zu verbringen. Während dieses Aufenthalts hatte sie nur einen Brief im Monat

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