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Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry

Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry

Titel: Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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zufrieden sein. Dann ist die Zukunft gesichert.“
    Sie hielten sich nicht lange auf. Sie gingen sofort an die Arbeit. Sie wühlten alte Kleider und Gerümpel beiseite und förderten die verstaubten Pakete zutage. Das alles ging so harmlos vonstatten, daß Sam Lupin sich nur wundern konnte.
    „Dazu hättest du mich kaum gebraucht“, brummte er achselzuckend. „Die ganze Arbeit macht ein Rind mit einer Hand.
    „Abwarten!“ raunte Pancras Eversley skeptisch. „Wir sind noch nicht in Sicherheit. Los, nimm ein paar von den schweren Dingern. Wir verschwinden wieder.“
    Bis zur Mitte des Speichers kamen sie ungehindert voran. Dann blieb Pancras Eversley plötzlich stehen. Das Geländer der Bodentreppe hatte geknarrt. Verstohlene Schritte schienen die Stufen her auf zu schleichen.
    „Verdammt!“ zischte Pancras Eversley. „Ich habe es ja geahnt. Seit ein paar Tagen hat der Teufel seine Hand im Spiel.“
    Er stand plötzlich in grellem Scheinwerferlicht. „Hands up!“ rief eine schneidende Stimme. „Werfen Sie die Pakete weg! Das Zeug nützt Ihnen sowieso nichts mehr.“
    Pancras Eversley ergab sich apathisch in sein Geschick. Widerstand war zwecklos. Er kreuzte die Arme und ließ sich stumm die Handschellen verpassen.
    Sam Lupin stockte der Atem, als er das sah. Er hielt sich starr und regungslos im Hintergrund. „Nicht aufgeben“, knirschte er verbissen zwischen den Zähnen. „Ein Mauseloch findet sich immer.“  
    Als die Cops mit erhobenen Waffen auf ihn zuliefen, schleuderte er ihnen die Pakete entgegen und jagte in langen Sätzen der Dachluke zu. Mit einem mächtigen Fußtritt schlug er die Scheibe aus dem Rahmen und stürzte sich kopfüber hinaus aufs Dach.
    Die Cops waren wie die Bluthunde hinter ihm her. Der erste Schuß streifte sein Haar, der zweite riß ihm ein Loch in den Ärmel. Da tat Sam Lupin das einzige, was ihm noch zu tun blieb. Er setzte alles auf die letzte Karte. Mit geschlossenen Augen und verbissenen Zähnen sprang er vom Dachrand hinunter in die schwarze Tiefe. Der Aufprall war ein einziger, furchtbarer Schlag. Er hatte das Gefühl, alle Rippen gebrochen zu haben. Ein irrer Schmerz tobte durch seinen Körper.
    Doch als er sich dann mühsam aufrappelte, merkte er zu seiner grenzenlosen Erleichterung, daß seine Knochen noch heil waren. Er konnte noch laufen. Ja, er konnte wahrhaftig laufen! Wie ein Verrückter keuchte er auf die Gartenmauer zu, zog sich schweratmend daran hoch und ließ sich auf der anderen Seite hinunterfallen.
    Gleich darauf hastete er wieder weiter. Nur nicht weich werden, nahm er sich vor. Die Cops werden im Nu wieder hinter mir her sein. Sie dürfen mich nicht ein zweites Mal zwischen die Finger bekommen.
    An jeder Straßenecke spähte er mißtrauisch zurück. An jeder Biegung horchte er argwöhnisch auf die Schritte seiner Verfolger. Sie kamen nicht hinter ihm her. Sie hatten seine Spur verloren. Er war zunächst gerettet. Unter einer Laterne blieb er stehen und wischte sich grinsend den Schweiß von der Stirn.
    „Mal sehen, ob ich wenigstens das Geld noch habe“, murmelte er halblaut. Seine Rechte fuhr in die Tasche, brachte drei zerknitterte Päckchen zum Vorschein. Ein kleiner Zettel lugte dazwischen hervor. Das Stück von einem Zeitungsrand.
    „Sam Lupin“, stand darauf zu lesen. Und auf der Rückseite: „Du bist der nächste.“
    Eine verdammt schlechte Überraschung! Sam Lupin fluchte wie ein Berserker. „Jetzt ist die Sache ja klar“, knurrte er grimmig. „Jetzt weiß ich, wer diese dreckigen Wische verteilt. Es kann nur Pancras Eversley gewesen sein.“
    Die Wut machte ihn fast zum Narren. Achtlos steckte er das Geld in die Tasche zurück. Er hielt es auf einmal für weniger wert als Dreck. Kostbar dünkte ihm nur noch das Leben. Er war entschlossen, es zäh und teuer zu verkaufen.
    Zwei Stunden lang lief er durch die nächtlichen Straßen. Dann erreichte er das Hafenviertel am Millwall Dock. Unschlüssig blieb er vor der schmalen Gasse stehen, die zum Schleusenhaus hinführte. Ob die Polizei wohl schon auf mich wartet, fragte er sich beunruhigt.
    Ganz gleich, er mußte versuchen, mit Frank Gillet und Budd Ruxton Verbindung aufzunehmen. Sie wollten zusammen mit ihm türmen. Er durfte sie jetzt nicht im Stich lassen. Sie warteten auf das Geld und auf seine Rückkehr. Langsam pirschte er sich an das dunkle Schleusenhaus heran. Wachsam setzte er Schritt vor Schritt. Auf zehn Meter hatte er sich bereits der Tür genähert.
    Da hörte er plötzlich

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