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Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Titel: Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem Pharao und seinem Gefolge selbstverständlich zur Verfügung stellen musste, wenn sich der Herrscher Ägyptens in der Stadt der Toten aufhielt.
    Der Wagenlenker war ein junger Mann aus Haremhabs Garde.
    Er fuhr nicht sehr schnell und dem jungen Pharao war das offenbar entschieden zu langsam.
    „Lass mich die Zügel nehmen!“, verlangte er. Und kaum gesagt, hatte er sie dem Wagenlenker auch schon aus der Hand genommen. Da Herkos bereits mit dem Pharao auf einem Wagen gefahren war, wusste er, dass er sich nun besser festzuhalten hatte. Tutenchamun trieb die Pferde voran und wenig später raste der Wagen förmlich durch das bereits geöffnete Tor des Palastes von Abydos.
    Fackeln erhellten den Innenhof. Diener kümmerten sich um die Pferde, als Tutenchamun und Herkos vom Wagen herabstiegen.
    Anchesenamun eilte ins Freie. Mit ihr zusammen eilte Tjesem auf die Ankömmlinge zu. Er wedelte etwas unbeholfen mit seinem aufgerollten Schwanz und leckte Herkos hocherfreut die Hand.
    „Osiris sei dank, dass du unversehrt bist, Tut!“, stieß die junge Prinzessin hervor, als sie den Pharao erreichte.
    Dass sie Herkos nicht erwähnte, wunderte den Jungen aus Kreta nicht weiter. Für sie war nur wichtig, wer das Blut der königlichen Familie in sich trug. Und da gab es außer ihr selbst nur noch Tutenchamun.
    „Eine Bande von Grabräubern ist durch Haremhabs Männer verhaftet worden!“, berichtete Tutenchamun. „Allerdings erst, nachdem Herkos und ich bei lebendigem Leib in der Grabkammer eingemauert wurden...“
    „Was?“, fragte Anchesenamun ungläubig.
    „Ich werde dir alles ganz genau erzählen“, erklärte der junge Pharao. „Und falls Freund Herkos nicht allzu müde ist, soll er dabei sein und möglichst all die Dinge ergänzen, die mir entfallen sind!“
     
     
    Der Morgen graute, als sie zu dritt in einem der Gemächer saßen, die dem Pharao im Palast von Abydos zur Verfügung standen. Anchesenamun hörte den Erzählungen ihres Bruders aufmerksam zu.
    „Was ist dieser Perchuf für ein Mann?“, fragte sie. „Und was haben er und seine Männer mit den Plänen zu tun, den Pharao zu töten?“
    „Ich habe keine Ahnung“, meinte Tutenchamun. „Aber vielleicht wird er ja reden, um eine mildere Strafe zu bekommen!“
    „Ich habe Perchuf schon einmal gesehen“, erklärte Herkos. „Und zwar während des Festmahls, das du zu Ehren des verstorbenen Ahmose gegeben hast! Er unterhielt sich mit Enchkare, dem Händler, der den Karneol mit dem Ankh-Zeichen aus Ahmoses Grab angeboten hat und noch einem anderen Mann.“
    „Grabräuberei ist leider überall an der Tagesordnung“, sagte Anchesenamun. „Je prächtiger die Grabbeigaben, desto größer die Gier... Und oft genug sind die Totengräber selbst daran beteiligt!“
    „Fürchten sie nicht den Zorn der Götter?“, fragte Herkos. „Und natürlich die Verdammnis im Jenseits, wenn ihre Seelen gewogen werden?“
    Anchesenamun zuckte mit den Schultern. „Manche entscheiden sich eben dafür, lieber in diesem Leben etwas mehr zu besitzen, anstatt im Totenreich belohnt zu werden. Es wie auf einer Waage: Auf der eine Seite liegt die Angst vor den Göttern und auf der anderen die Gier nach schnellem Reichtum.“
    „Und bei den Grabräubern ist letzteres stärker?“, meinte Herkos zweifelnd.
    „So ist es.“
    Tjesem hatte sich inzwischen neben Herkos gelegt und der Junge aus Kreta kraulte ihm den Nacken. „Perchuf hat von einem sogenannten Herrn gesprochen“, wandte er sich an Tutenchamun. „Erinnerst du dich?“
    „Ja.“
    „Hast du irgendeine Ahnung, wer damit gemeint sein könnte?“
    Der Pharao schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“
    „Jedenfalls gibt es offenbar einen Anführer dieser Bande, dem auch er gehorchen muss. Schließlich konnte er nicht selbstständig entscheiden, was letztlich mit uns geschehen soll...“
     
     
    Als Haremhab mit seinen Soldaten zum Palast zurückkehrte, beobachtete Herkos dies später aus dem Fenster seines Gemachs. Seltsamerweise war von den Gefangenen nichts zu sehen. Weder Perchuf noch einer seiner Helfer wurde von Haremhabs Männern in den Palast geführt.
    Herkos, der sich eigentlich etwas hatte ausruhen wollen, da er in der vergangenen Nacht ja kaum geschlafen hatte, beschloss, den Bogenschützen Pentafer danach zu fragen.
    Herkos traf Pentafer in den Unterkünften der Soldaten.
    „Um die gefangenen Grabräuber brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, meinte er. „Wesir Chep-meket hat einen Kerker für solche

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