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Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Titel: Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und sah es sich eingehend an. Aber anscheinend konnte er nicht beurteilen, ob dieser Mann tatsächlich ein Gesandter des Unterwesirs war.
    Auch Haremhab war inzwischen geweckt worden und am Ort des Geschehens eingetroffen. Pentafer informierte ihn mit ein  paar knappen Sätzen und gab ihm das Amulett.
    Der Befehlshaber sah es sich an, hielt es in das Licht einer Fackel und nickte dann. „Das ist tatsächlich ein Lotse!“, erklärte er. „Allerdings wundert es mich, dass man uns einen schickt. Der Nil gilt in dieser Gegend eigentlich als leicht zu befahren.“
    „Es gibt einige schwierige Stellen und Untiefen, die man besser umfahren sollte“, erklärte der Fremde, der sich Maatmosis nannte. „Und die letzten Zweifel sollte mein Brief zerstreuen, den mein Herr direkt an den Pharao gerichtet hat und dem nur ihm persönlich ausgehändigt werden darf.“ Er nahm ein zusammengerolltes und mit einem wächsernen Siegel versehenes Papyrus hinter seinem Gürtel hervor und reichte es Haremhab.
    „Zeigt es mir!“, forderte jetzt eine autoritätsgewohnte, aber noch sehr junge Stimme.
    Es bildete sich sofort eine Gasse unter den Soldaten. Manche deuteten eine Verbeugung an, ohne dabei den Fremden namens Maatmosis aus den Augen zu lassen oder schon die Speere und Bronzeäxte zu senken.
    Es war niemand anderes als der Pharao selbst, der durch den Tumult natürlich ebenso wie alle anderen geweckt worden war. Anchesenamun war bei ihm.
    „Mein Pharao, es wäre besser, wenn...“, begann Haremhab, aber der Befehlshaber kam gar nicht mehr dazu, auszusprechen, dass er es eigentlich lieber gesehen hätte, wenn der junge Herrscher in seinem Zelt geblieben wäre.
    Aber Tutenchamun schnitt ihm das Wort ab und sagte: „Soll  der lebendige Horus denn immer der Letzte sein, der Neuigkeiten erfährt?“
    „Mein Pharao!“
    „Ja, schon gut, Ihr habt alles wunderbar im Griff, Haremhab. Und abgesehen davon weiß ich schon, dass Ihr mich davor warnen wollt, dieses Papyrus zu nah an mein Gesicht zu halten, weil es mit einem Gift versehen sein könnte!“
    „Er hat recht“, mischte sich nun Eje ein. Der Großwesir des Pharao war als letzter eingetroffen. „Bedenkt, dass Ihr viele Feinde in diesem Teil Ägyptens habt!“
    Tutenchamun sah sich kurz das Siegel an und brach es dann auf. Anschließend las er sich das Papyrus durch und nickte. „Es hat alles seine Ordnung“, erklärte er. „Dieser Mann ist uns wirklich als Lotse geschickt worden.“
    „Einen Moment!“, unterbrach Haremhab, dessen Tonfall das Misstrauen anzuhören war. Er wandte sich an Maatmosis, unterzog ihn einer eingehenden Musterung und runzelte schließlich die Stirn. „Wieso hat man dich über Land geschickt, Lotse – anstatt dich uns mit einem Schiff entgegen zu senden!“
    „Was spricht denn dagegen?“, fragte Maatmosis. „Es gibt nur wenige Plätze, an denen man gut anlegen kann und wo das Schiff des Pharaos vermutlich für die Nacht angelegen wird, um ein Lager zu errichten. Auf dem großen Fluss kann man sich schonmal verpassen. Aber dieser Lagerplatz war eigentlich nicht zu verfehlen!“
    „Ich weiß nicht, ob mich diese Erklärung wirklich zufrieden stellen soll“, meinte Haremhab.
    „Sie entspricht der Wahrheit. Ich hatte den Auftrag, euch hier an einem der in Frage kommenden Plätze zu treffen!“
    „Ja, steht es auch in diesem Brief“, bestätigte Tutenchamun. „Und das Siegel ist echt!“
    Maatmosis fiel vor dem Pharao auf die Knie. „Der lebendige Gott Horus hat in seiner Weisheit die Wahrheit erkannt!“,  stieß er hervor. „Und mein Herr Chep-meket preist Euch über die Maßen!“
    „Ich komme nach Abydos, um am Begräbnis seines Vorgängers,  des Wesirs Ahmose teilzunehmen“, sagte Tutenchamun. „Hast du auch ihm schon gedient?“
    „Aber gewiss, Herr! Ahmose war ein guter Wesir, der überall hohes Ansehen genoss – bei den Lebenden wie auch bei den Toten, zu denen er jetzt gehört.“
    „Hast du gehört, woran Ahmose gestorben ist?“, fragte Tutenchamun jetzt.
    Der Lotse war sichtlich überrascht, diese Frage gestellt zu bekommen. „Man hört etwas von verdorbene Essen und einer Krankheit, bei dem die Hilfe der Ärzte zu spät kam“, sagte Maatmosis. „Imhotep hat ihnen keine Einsicht darüber geschickt, woran er wohl gelitten hatte!“
    „Oder die Ärzte haben die Weisheit ihres Gottes nicht verstanden und dem Armen deswegen nicht helfen können“, schloss Tutenchamun. Imhotep war vor sehr langer Zeit selbst Arzt

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