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Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Titel: Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufs Neue. Tjesem war verschwunden!
    Nein, nicht schon wieder!, ging es ihm durch den Kopf.
    Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als zu schauen, wo der Windhund geblieben war. In Zukunft werde ich ihn festbinden, nahm er sich vor.
     
     
    Herkos ging vorsichtig ins Freie.
    Der klare Sternenhimmel wölbte sich über dem Land. Deutlich war ein auffälliges Sternbild aus sehr hellen Sternen zu sehen. Wenn man sie miteinander verband, bildeten sie einen Krieger oder Jäger. Dort erschien Horus, so glaubten die Ägypter und wenn ein Pharao gestorben war, dann stieg eine Seele genau zu diesem Sternbild hinauf.
    Herkos sah sich um.
    Tjesem war nirgends zu sehen. Also lief er durch das Lager.
    Er traf einen der Wächter an, der eingeschlafen war und dabei seinen Speer wie eine Puppe im Arm hielt und vor sich hinschnarchte.
    Vom Nilufer waren die Rufe von Vögeln zu hören, die die Nacht bevorzugten. Herkos kannte sie nicht. Außerdem erfüllte das Zirpen von Grillen die Nacht. Es war viel kühler geworden. Herkos nahm an, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont glitten und der neue Tag beginnen konnte.
    Herkos schlich an den Zelten vorbei zum Rand des Lagers. Wenn er Glück hatte, dann fand er Tjesem wieder und am Morgen würde niemand etwas davon bemerkt haben, dass der Hund ein zweites Mal weggelaufen war. Ansonsten gab es bestimmt Ärger. Es war zwar eine Ehre, dass der Pharao den Hund bei ihm persönlich in Obhut gegeben hatte. Aber das hatte natürlich auch die Kehrseite, dass er damit für Tjesem verantwortlich war.
    „Tjesem“, flüsterte er.
    Aber von dem Hund war nirgends etwas zu sehen.
    „Was machst du da?“, fragte eine Stimme – tief und rau. Herkos zuckte zusammen.
    Er stotterte vor sich hin.
    „Ich...“
    Aus dem Schatten trat der Nubier Pentafer. Er war wohl gerade zur Wache eingeteilt und sah nach dem Rechten.
    „Du hast mir aber einen Schrecken eingejagt.“
    „Und du mir meine Frage nicht beantwortet“, war die strenge Erwiderung.
    „Ich suche den Hund! Er ist fort!“
    „Du solltest besser auf ihn aufpassen.“
    Plötzlich ertönte in einiger Entfernung ein Gebell. Anschließend ein Knurren, so als stünde der eigentlich doch so friedliche Tjesem zähnefletschend einem Feind gegenüber.
    „Windhunde werden zur Kaninchenjagd gezüchtet – nicht für die Jagd auf Schlangen“, meinte Pentafer. „Das solltest du  diesem Exemplar möglichst bald beibringen!“
    In diese Moment war aber auch ein menschlicher Schrei zu hören.
    Pentafer nahm seinen Bogen vom Rücken und begann loszuspurten. Noch während er lief, legte er einen Pfeil ein.
    Herkos folgte ihm so schnell wie möglich.
    „Bleib wo du bist!“, rief Pentafer dem Jungen zwar zu, aber Herkos dachte nicht einen Moment daran, sich an die Anweisung des Bogenschützen zu halten.
    Zwischen ein paar knorrigen, halb verdorrten Bäumen sahen sie dann Tjesem mit gefletschten Zähnen dastehen und  drohend knurren. Das Licht des hellen Vollmondes schien ihm dabei genau in das Gesicht und ließ seine Augen glänzen. Er sah nun fast so aus wie eine Erscheinung des schakalköpfigen Gottes Anubis, der der Schutzherr der Mumifizierer war.
    Ganz in der Nähe war eine schattenhafte Gestalt zu sehen.
    „Wer ist da?“, rief Pentafer furchtlos.
    „Ich bin Maatmosis, der Lotse, der dem Pharao gesandt wurde“, behauptete der Schatten. „Aber diese Ausgeburt des Hundedämons hat mich ins Bein gebissen!“
    „Weil du dich ans Lager angeschlichen hast“, behauptete Pentafer.
    Wie zur Bekräftigung der Worte des Bogenschützen bellte Tjesem noch einmal laut und vernehmlich.
    Inzwischen waren auch einige andere bewaffnete Wächter bekommen. Der Schatten war schnell eingekreist. An Flucht war jetzt auf jeden Fall für ihn nicht mehr zu denken.
    „Nein, ich habe mich nicht angeschlichen!“, rief der Schatten. „Ich bin wirklich der Lotse! Überprüft das Amulett, das ich um den Hals trage und das versiegelte Papyrus, das ich dem Pharao von meinem Herrn, dem Unterwesir von Abydos zu überbringen habe! Aber nehmt bloß diese Bestie aus Seths Wüstenhölle fort!“
    „Komm her, Tjesem!“, forderte Herkos nun energisch – und der Hund kam nach kurzem Zögern tatsächlich zu ihm gelaufen.
    Der Fremde trat nun aus dem Schatten der Bäume, sodass sowohl das Mondlicht als auch die Fackeln einiger herbeigeeilter Soldaten ihn beleuchteten. Er trug tatsächlich ein Amulett.
    Pentafer nahm es dem Fremden ab

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