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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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Porträts von L. Ron Hubbard mit einigen seiner Zitate. Die Böden bekamen Linoleumfliesen und die Klassenräume lange Klapptische und Plastikstühle statt einzelner Pulte.
    Schon bald nach der Renovierung der Schule erschien eine Frau namens Maria auf der Ranch. Wir mussten sie Mr. Parker nennen. Mr. Parker war die Verantwortliche für Erziehung und Aktivitäten. Nach ihrer Ankunft trafen auch weitere Kinder ein. Das Schulgebäude hatte zwei große Säle, von denen der eine für Teenager reserviert war und der andere für jüngere Kinder zwischen vier und zwölf Jahren.
    Von nun an wurde unsere Zeit zwischen Renovierungsarbeiten und Schule aufgeteilt. B. J. und ich waren den anderen Kindern weit voraus, wahrscheinlich, weil diese wesentlich jünger waren als wir. Alle Fächer wurden in dem für unsere Altersgruppe reservierten Saal unterrichtet. Der Hauptfokus lag auf Lesen und Schreiben. Es gab weder verschiedene Klassen noch Noten, und die Lehrer unterrichteten nicht frontal.
    Kurz vor neun Uhr abends mussten wir alle auf unsere Zimmer. Um neun war dann Nachtruhe. An manchen Abenden kam eine neue Erwachsene namens Mr. Jane Thompson mit einer Gitarre in unsere Zimmer und sang uns Take Me Home, Country Roads von John Denver vor, damit wir besser einschlafen konnten. Ich fand ihre Stimme tröstlich, sie erinnerte mich immer an die Abende, an denen meine Mom zu Hause gewesen war, mir vor dem Einschlafen vorgesungen und dabei durch mein Haar gestrichen hatte.
    Auf der Ranch mochte ich die Samstagabende am liebsten. Wie schon in L. A. sahen wir dann unsere Eltern. Doch jetzt kamen sie nicht zu uns, sondern Rosemary holte Taryn, B. J., Justin und mich von der Ranch ab und brachte uns zu der Wohnung unserer Eltern in der Nähe der Int Base. Sie lag im zweiten Stock und hatte zwei Schlafzimmer und einen Balkon. Genau wie in L. A. war ein Schlafzimmer für Mom und Dad und das andere für die Rinders gedacht. Für unsere Übernachtungen besetzte Justin immer die Couch im Wohnzimmer, also schlief ich auf dem Schlafzimmerboden.
    Nicht lange und wir hatten eine neue Samstagabendroutine entwickelt. Zuerst liehen wir uns ein, zwei Videos aus, damit wir beschäftigt waren, während wir auf unsere Eltern warteten. Meine Eltern hatten einen Fernseher mit öffentlichen Sendern, obwohl das auf der Int verboten war. Irgendwann hörten Mom und Dad, dass Fernseher konfisziert werden sollten, und mussten ihren verstecken. Aber einmal pro Woche durften wir geliehene Filme sehen, und dazu kamen viele Kinder zu uns. In Justins Alter waren das zum Beispiel Sterling, Taryn und oft auch Mike, Rosemarys Sohn. Außerdem noch Kiri, ein Mädchen, mit dem B. J. und ich in unserer Zeit in L. A. gespielt hatten. Sie kam zwei Monate nach uns auf die Ranch. Kiri war meine beste Freundin.
    Zusammen blieben wir so lange wie möglich auf. Mom und Dad kamen normalerweise gegen Mitternacht nach Hause, doch manchmal wurde es noch später. Sonntagmorgen machten sie Frühstück für Justin und mich, aber wenn sie Geld hatten, gingen sie mit uns in ein Schnellrestaurant essen oder bei Walmart Shampoo, Socken oder manchmal auch Schuhe kaufen. Es machte viel Spaß, aber die Besuche waren immer viel zu kurz. Meine Eltern mussten sonntags immer um ein Uhr wieder arbeiten, was bedeutete, dass sie uns etwa eine Stunde vorher auf der Ranch absetzten.
    Obwohl wir jetzt zu unseren Eltern gebracht wurden, sahen wir sie nicht besonders häufig und oft auch nur Dad, denn Mom war ständig mit Sonderprojekten unterwegs. Als die Freewinds zu Wasser gelassen war, kümmerte sie sich häufig um Renovierungsarbeiten des Celebrity Center International in L. A., das ständig auf den neuesten Stand gebracht wurde. Es war in Hollywood im alten Manor Hotel auf der Franklin Avenue untergebracht, einem siebenstöckigen Gebäude, das einem französischen Château nachempfunden und in den Zwanziger Jahren eines der glamourösesten Hotels der Stadt gewesen war. 1969 kaufte es L. Ron Hubbard und öffnete es 1972 für die scientologische Öffentlichkeit. Über die Jahre hinweg war es mehrfach saniert worden. Trotz seines Namens war das Celebrity Center nicht nur für Prominente, sondern für alle Scientologen gedacht, obwohl die Prominenz aus allen Bereichen von Kunst und Literatur es häufig nutzte. Da L. Ron Hubbard ein international bekannter Schriftsteller gewesen war, schätzte er die schönen Künste und war überzeugt, dass Prominente als gute Werbeträger für Scientology

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