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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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groß, dunkelhaarig, älter als Simonetta und selbstsicher. Zumindest hatte er das gedacht, als sie das Buch gesenkt und die Brille abgenommen hatte, um ihn zu betrachten.
    Ihm gefiel ihr lockiges glänzendes Haar, das ihr weich auf die Schultern fiel. Ihm gefielen ihre braunen Augen, deren Blick selbst aus der Entfernung bis in sein Innerstes zu dringen schien. Die Gardenie in ihrem Haar war schöner, als es jedes Schmuckstück gewesen wäre.
    Sie hatte erregt ausgesehen, als ob auch sie von ihm fasziniert wäre. Simonetta war am Anfang so schüchtern gewesen und so jungfräulich zurückhaltend, dass sie ihm manchmal eher wie ein Kind als wie eine Frau vorgekommen war. Sie hatte ihn nie mit dieser Leidenschaft in den Augen angesehen wie Cara. Etwas sagte ihm, dass er diese Frau nicht allzu lange würde umwerben müssen, sondern dass sie ihm schon gehörte.
    Er stellte sich vor, dass Cara herausgefunden hatte, dass er an Bord der Simonetta wohnte, und hier auf ihn wartete. Nico war es gewohnt, von ehrgeizigen Frauen, die auf eine glänzende Partie aus waren, regelrecht verfolgt zu werden. Gewöhnlich ging er solchen Frauen aus dem Weg.
    Aber Cara hatte es geschafft, ihn Simonetta vergessen zu lassen, also war er ihr, entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, in die Bar gefolgt, als sie vor ihm davongelaufen war. Er wusste, dass er sich nicht in ihr täuschte, denn sie ließ ihr Buch auf der Bank zurück, damit er es ihr brachte. Was er dann natürlich auch getan hatte. Aber zu seiner Überraschung war sie errötet, hatte sich mit einem Lächeln bedankt und war dann verschwunden.
    Jetzt hatte er sie wiedergefunden, und er war nicht in der Stimmung, sich von den Pflichten seiner Familie gegenüber ablenken zu lassen. Er wollte Simonetta und Viola vergessen – wenigstens für eine Nacht.
    „Mutter, ich rufe dich morgen an“, sagte er nicht besonders freundlich.
    „Du wirst nicht vergessen, Viola anzurufen?“
    „ Ciao“ , antwortete er nur, ohne etwas zu versprechen. Er steckte das Handy in die Jackentasche und sah wieder zu Cara hinauf.
    Selbst aus dieser Entfernung wurde ihm ganz heiß bei einem einzigen Blick aus ihren dunklen Augen. Sogar im weiten Morgenmantel sah sie ungemein sexy aus mit ihren weich gerundeten Hüften und den vollen Brüsten. Eigentlich zog er Blondinen vor, aber Caras rosige Wangen und die sinnlichen Lippen ließen sie unschuldig und gleichzeitig verführerisch wie eine Sirene erscheinen.
    War sie seine Sirene, die ihn mit ihrem süßen Lied ins Verderben locken würde? Immerhin hatte Homer seine berühmten verhängnisvollen Sirenen an eben diese Küste gesetzt.
    War Cara nackt unter dem Bademantel? Höchstwahrscheinlich. Er konnte einfach nicht aufhören, sie anzuschauen. Es war höchste Zeit, ihr den Bademantel auszuziehen und herauszufinden, ob er recht hatte oder nicht.
    Mit langen Schritten ging er zum Aufzug, von heißem Verlangen getrieben. Es beunruhigte ihn nicht besonders, dass er sich mehr zu Cara hingezogen fühlte als zu irgendeiner anderen Frau. Er begehrte sie. Er würde sie benutzen, um die traurige Vergangenheit und auch die Zukunft zu vergessen. Morgen würde er seine Mutter anrufen und ihr versprechen, die schöne Viola zu heiraten.
    Die heutige Nacht gehörte ganz allein Cara.

3. KAPITEL
    Nico hatte den Schlüssel, aber er klopfte an, bevor er aufschloss. „Cara?“
    Seine tiefe Stimme hallte im Schlafzimmer mit seiner hohen Decke wider. Dann kam Cara vom Balkon herein.
    „Entschuldigen Sie die Unterbrechung“, sagte er und lächelte, weil sie so schön aussah.
    Carla hatte etwas Viereckiges in der Hand, offenbar einen Bilderrahmen, den sie jetzt auf eine Truhe legte. Errötend zog sie den Gürtel ihres Bademantels fester.
    „Schon in Ordnung“, sagte sie. „Ich habe in der Zwischenzeit auch ein paar Anrufe erledigt.“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.
    Sie war einfach hinreißend.
    „Ich war den ganzen Tag unterwegs und habe Sehenswürdigkeiten besucht und hatte deswegen keine Zeit, meine Familie anzurufen. Ich habe eine Taufe verpasst.“
    Als er das Bild sah, das ihn als kleinen Jungen darstellte, runzelte er die Stirn. Seine Großmutter war wieder zu weit gegangen, und das nicht zum ersten Mal. Doch er schaffte es, sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen.
    „Taufe?“
    „Die Zwillingssöhne meiner Schwester.“
    Er riss den Blick vom Bild los. „Wie gefällt Ihnen Italien?“
    „Es ist vollkommen.“ Sie schluckte nervös. „Ich

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