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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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damit anfangen will.“
    „Wünschst du dir Kinder?“
    „Sehr sogar. Ich liebe meine Nichte und meine Neffen sehr. Kinder sind so wichtig im Leben einer Frau.“
    „Bist du mit jemandem zusammen?“
    „Nicht mehr.“
    Er wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    „Was ist? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich hier bei dir wäre, wenn ich zu Hause eine ernsthafte Beziehung hätte?“
    „Es gibt viele Frauen, die nach Europa kommen, um sich ein wenig zu vergnügen.“
    „Du musst es ja wissen.“
    Er presste die Lippen zusammen.
    „Entschuldige. Ich …“ Sie holte tief Luft. „Mein letzter Freund hat mich gebeten, ihn zu heiraten, kurz bevor ich nach Italien kam. Und ich habe ihn abgewiesen.“
    „Warum?“
    „Das ist eine lange Geschichte. Ich dachte eigentlich, dass ich ihn heiraten wollte. Aber ich wollte lieber …“ Sie unterbrach sich. „Warum erzähle ich dir das alles? Ausgerechnet dir?“
    „Weil ich dich gefragt habe.“
    „Okay. Die Wahrheit ist, dass ich im Moment ein wenig verwirrt bin. Aber das sind wir ja alle manchmal.“
    Er legte ein Stück Käse auf einen Cracker und reichte ihn Regina.
    Sie biss hinein. „Weißt du, was komisch ist? Ich habe mir zwei Monate Urlaub genommen, was bei unserer Firma noch nie vorgekommen ist, und ich bin in Europa, um über mein Leben nachzudenken. Es ist das erste Mal, dass ich mir Zeit genug für so etwas lasse. Und plötzlich will ich gar nicht mehr nach Hause zurück. Irgendwie habe ich das unheimliche Gefühl, dass mein Leben ein eigenartiger Traum ist, der überhaupt keinen Sinn ergibt. Im Moment fühle ich mich sehr gut hier mit dir zusammen. Und das ist verrückt.“
    „Mir geht es genauso. Es fühlt sich irgendwie gut an, mit dir zusammen zu sein. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, warum das so ist.“
    Er sah sie so lange unverwandt an, dass sie verlegen den Blick abwandte.
    „Ich wette, das sagst du all deinen Kundinnen.“
    Er unterdrückte einen Fluch. „Nein“, sagte er nur.
    Sie musste seine Gereiztheit gespürt haben. „Entschuldige.“ Dann fuhr sie plötzlich entschlossen fort: „Okay. Ich werde dir jetzt eine persönliche Frage stellen. Du brauchst mir nicht zu antworten, wenn du nicht willst. Aber in deinem wahren Leben, ich meine, wenn du nicht als Gigolo arbeitest …“
    Das Wort störte ihn. Nico biss unwillkürlich die Zähne zusammen.
    „Ich meine … verlieben Gigolos sich eigentlich?“
    „Ja. Ich war verheiratet. Ich habe mich in meine Frau verliebt.“
    „Hast du gearbeitet, als du mit ihr zusammen warst?“
    „Ich war ihr treu, wenn du das meinst. In jeder Hinsicht. Bis sie starb.“
    „Sie ist gestorben? Oh, das tut mir leid.“
    „Heute vor zwei Jahren.“ Er konnte nicht weitersprechen.
    Als sie seine Hand nahm, drückte er sie fest.
    „Bei einem Autounfall. Sie war schwanger. Ich wusste noch nichts von dem Baby, bis der Arzt, der sie zu retten versuchte, es mir erzählte.“
    „Das tut mir so leid, Nico“, flüsterte sie entsetzt.
    „Wir hatten unsere Flitterwochen hier in Ravello verbracht, und so komme ich jedes Jahr zu ihrem Todestag her. Meine Großmutter lebt hier, also besuche ich sie auch. Sie macht sich Sorgen um mich. Meine Familie will, dass ich meine Frau vergesse und an die Zukunft denke.“
    „Aber du bist noch nicht so weit?“
    „Meine Mutter hat vor einigen Jahren meinen Vater verloren. Sie hat einfach weitergemacht wie bisher, also kann sie mich nicht verstehen.“
    „Die Menschen sind verschieden. Und obwohl ich da eigentlich nicht mitreden kann, finde ich, dass du ein Recht auf deine eigenen Gefühle hast.“
    „Ich bin mit meinem Cousin hergekommen, um mich an die guten Zeiten zu erinnern. Und dann sah meine Gro… äh … meine Kundin dich und machte mich auf dich aufmerksam.“ Er hob Reginas Hand an die Lippen. „Dein Lächeln war so wunderschön. Zum ersten Mal seit dem Tod meiner Frau habe ich das Gefühl, dass ich mich mit der Vergangenheit und mit ihrem Tod abfinden könnte. Meine Mutter wiederholt ständig, dass meine Frau tot ist und ich am Leben bin. Und ich wusste nicht wirklich, was sie meinte, bis ich dich sah.“
    „Ich bin froh, dass du dich besser fühlst.“ Regina streichelte seine Hand. „Du hattest Glück, dass du sie gehabt hast, obwohl ihr Verlust dir so viel Kummer gebracht hat. Ich bin fast neidisch. Ich glaube nicht, dass ich jemals wirklich verliebt gewesen bin. Bevor ich herkam, war ich sogar kurz davor, den Männern ein für alle Mal

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