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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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nehmen dürfen. Mein Freund wird denken, ich habe einfach aufgelegt.“
    Gina zuckte die Achseln und kaute weiter an ihrem Keks. „Wir können ihn doch wieder anrufen.“
    „Und keine Kekse mehr, junge Dame. Weder für dich noch für mich.“
    Die Babys brüllten immer noch in höchster Lautstärke, und Regina bückte sich, um das Tablett mit den Keksen aufzuheben, als es an der Tür klingelte.
    Regina lief zur Tür und sah durch den Spion. „Lucy!“
    Sie öffnete und drückte ihre schwangere Freundin an sich.
    „Hm, Schokoladenkekse! Meine Lieblingssorte.“
    „Greif zu.“
    Lucy nahm sich einen vom Tablett. „Was ist das für ein infernalischer Lärm?“
    „Gott sei Dank bist du gekommen. Ich bin ein wenig überfordert hier. Pass auf Gina auf, während ich die Windeln der Babys wechsle, ja?“
    Lucy fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes, spitz abstehendes rotes Haar. „Es gab einen Unfall auf der Autobahn, sonst wäre ich früher gekommen.“
    Gina lächelte schüchtern.
    „Was hast du denn da, meine Süße?“
    Gina öffnete den Mund, um ihre Zunge und den halb zerkauten Keks zu zeigen.
    „Bist du heute eine Prinzessin?“
    „Aschenbrödel.“
    „Mein Lieblingsmärchen. Soll ich es dir vorlesen?“
    „Kann ich allein.“
    Zehn Minuten später saßen beide Frauen mit je einem Baby im Schoß auf dem Sofa im Wohnzimmer und gaben ihnen das Fläschchen, während Gina mit ihren Puppen und Büchern zu ihren Füßen auf dem Teppich saß und darauf wartete, dass man ihr eine Geschichte vorlas.
    „Ich kann es kaum erwarten, bis mein Baby da ist“, sagte Lucy und strich Dino über die dunklen Löckchen. „Was für ein Süßer du bist.“ Dann sah sie Regina prüfend an. „Wir haben kaum miteinander gesprochen, seit du aus Italien zurück bist.“
    „Ich hatte viel zu tun.“
    „Du hast mir nichts von deinem Gigolo erzählt.“
    „Er war kein Gigolo.“
    „Ach? Sondern?“
    Regina seufzte. „Ich kann im Moment nicht über ihn reden.“
    „So gut, was?“ Sie bekam keine Antwort, aber es passte nicht zu Lucys Charakter, sich so leicht abwimmeln zu lassen. „Bist du in ihn verliebt?“
    Regina seufzte noch ungeduldiger. „Es hätte sowieso nicht funktioniert. Er ist Italiener.“
    „Und du? Du bist doch halb Italienerin, halb Amerikanerin.“
    „Wir sind völlig unterschiedlich, okay? Es war einfach unmöglich.“
    „Nichts ist unmöglich“, sagte Lucy selbstbewusst. „Sieh mich an. Ich bin tatsächlich schwanger.“
    „Du bist allerdings ein wandelndes Wunder“, sagte Regina mit einem Lächeln.
    Lucy drückte Dino an sich und strich ihm noch einmal über den Kopf. „Warum willst du nicht über diesen Typen reden?“
    „Ich kann nicht.“
    „Du kommst mir irgendwie verändert vor. Ich meine, nach Italien. Liegt das an ihm?“
    Regina schloss die Augen und versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. Natürlich lag es an Nico. Sie musste ständig an ihn denken. Warum hatte er angerufen? Hatte sie ihm ein wenig gefehlt? War die wunderschöne Viola genauso eiskalt wie seine Mutter? Jedenfalls hoffte Regina das.
    Nein. Wenn sie ihn wirklich liebte, musste sie sich wünschen, dass er glücklich war. Aber sie war auch nur ein Mensch. Und Menschen waren nun mal nicht vollkommen.
    Und im Moment fühlte sie sich ganz und gar nicht gut. Der süßliche Duft der Babys machte ihr heute irgendwie zu schaffen. Regina stellte Davids Fläschchen auf den Boden. Sie wollte mit ihm aufstehen, aber ihr wurde plötzlich schwindlig, und sie konnte keinen Schritt machen. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn, und sie sank schwach wieder auf das Sofa zurück.
    „Geht es dir gut, Regina?“, fragte Lucy besorgt.
    Gina lief zu Regina und zog an ihrem Arm. „Was ist los, Tante Reggie?“
    „Ich … es geht mir gut.“
    „Du bist so blass wie die Wand hinter dir“, sagte Lucy. „Was ist denn?“
    „Ich fühle mich nur ein wenig schwindlig. Mehr nicht. Es war eine ziemlich anstrengende Woche. Ich bin wohl zu abrupt aufgestanden.“
    Aber später am Abend, als Regina eine aufgewärmte Pizza aß, während sie am Computer saß und wieder an ihrem Lebenslauf arbeitete, bekam sie Kopfschmerzen, und ihr Puls begann zu rasen. Sie spuckte den letzten Bissen ihrer Pizza wieder aus und schob ihr Weinglas zur Seite. Die Pizza war scharf, wie Regina sie gern aß, aber heute war sie viel zu scharf, und der kühle Wein, Nicos Lieblingswein, war ihr heute viel zu trocken.
    Sie ging in die Küche und trank ein Glas
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