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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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in der Nacht, und die signorin a berührt mich an Stellen, die ich nicht am Handy erwähnen kann.“
    „In Texas ist es nicht mitten in der Nacht. Engagier einen Privatdetektiv. Halt aber mich und den Namen der Familie da raus. Ich will keinen Skandal, aber unternimm alles Nötige.“
    „Wenn sie nicht mit dir reden will …“
    „Es ist mir völlig egal, ob sie will oder nicht. Ruf mich an, sobald du etwas erfährst.“
    Nico legte auf. Aber in dieser Nacht und den ganzen nächsten Tag über ging ihm Cara nicht aus dem Sinn.
    „Wann wirst du deine Verlobung offiziell bekannt geben?“
    Nico legte seine Gabel ab und sah stirnrunzelnd von seinem Omelett auf. Er kam sich wie in einem Gefängnis vor, und seine Mutter, die ihm genau gegenübersaß, und seine Vorfahren waren die Wärter. Nico wollte aufstehen, sein Schicksal in die Hand nehmen und seiner Mutter sagen, was sie tun sollte. So verhielt er sich, wenn es um seine Geschäfte ging, und in dem Bereich hatte er seine Familie in einem Zeitraum von zehn Jahren reicher gemacht, als sie es sich je erträumt hätten. Das hatte er nur erreicht, indem er hart gearbeitet und seinem Instinkt gefolgt war. Wieso ließ er sich in allen anderen Bereichen so von seiner Mutter manipulieren?
    „Kannst du an nichts anderes denken als meine Heirat?“, fragte er gereizt.
    Er stand auf und warf die Serviette auf den Tisch, obwohl er sein Omelett kaum berührt hatte. „Ich habe eine Verabredung.“
    „Aber Nico, du hast gar nichts gegessen.“
    Als er den verletzten Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, bekam er ein schlechtes Gewissen. Sie tat schließlich nur, was sie für richtig hielt, was Generationen vor ihr für richtig gehalten hatten. Moderne Vorstellungen von Demokratie und Liebesheiraten statt Vernunftehen bedeuteten ihr nichts.
    „Entschuldige mich bitte“, sagte er und ließ sie allein.
    Als er später in seinem Büro saß, konnte er wieder nur an Cara denken. Dabei hatte er gedacht, dass er sie aufgeben könnte. Wenigstens hatte er es wirklich versucht.
    Während er unruhig auf Massimos Anruf wartete, ging er seiner üblichen Arbeit nach, aber die Stunden vergingen, und er wurde immer gereizter und benahm sich sogar wichtigen Geschäftspartnern gegenüber unhöflich. Den französischen Finanzminister musste er zurückrufen, um sich bei ihm zu entschuldigen.
    Um elf Uhr am selben Abend, als er zu Hause in seinem Schlafzimmer außer sich vor Sorge auf und ab lief, meldete Massimo sich endlich.
    „Es wird dir nicht gefallen, was ich dir zu sagen habe.“
    „Geht es Cara gut?“
    Nico schenkte sich ein Glas Scotch ein, während er auf die Antwort wartete.
    „Verdammt noch mal, Massimo! Geht es ihr gut?“
    „Ja. Und nein.“
    Nico unterdrückte einen Fluch. „Was soll das heißen?“ Er nahm einen Schluck von seinem Glas.
    „Sie war gestern beim Arzt. Sie ist schwanger.“
    „Schwanger?“ Nico verschluckte sich und fing an zu husten.
    „Wie es aussieht“, fuhr Massimo inzwischen fort, „hat sie, bevor sie dich kennenlernte, allen gesagt, dass sie allein ein Kind bekommen will.“
    „Was zum Teufel soll das bedeuten?“
    „Eine verrückte Mode in Amerika. Allerdings war ihr Vater dagegen. Er soll ziemlich schockiert gewesen sein. Aber dann sagte sie ihren Termin für die künstliche Befruchtung ab, nahm sich Urlaub und flog nach Italien.“
    Wo sie versuchte, einen Gigolo zu verführen. Nico schluckte mühsam. „Ist sie in Italien schwanger geworden oder später? Wie weit ist die Schwangerschaft schon fortgeschritten?“
    „Das konnte der Detektiv nicht sagen. Aber er könnte es herausfinden. Gegen mehr Geld wird er sicher nichts einzuwenden haben. Aber es wurde spät, und da dachte ich, ich …“
    „Danke, Massimo. Ich werde dir Bescheid sagen.“ Danach stellte er ihm noch einige letzte Fragen, notierte Caras Namen, Adresse und Telefonnummern in einem kleinen schwarzen Büchlein und legte auf.
    Sekundenlang war er zu betäubt, um klar zu denken. Dann fragte er sich, ob er sie anrufen sollte. Aber nein, es wäre besser, wenn er ohne Warnung einfach auftauchen würde.
    Hatte Cara die ganze Zeit gewusst, wer er war, und ihm eine Falle gestellt? War er der Vater des Babys? Hatte sie ihn gestern Nacht angerufen, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen? Oder um ihn zu erpressen?
    Er ging mit langen Schritten zum Fenster und sah mit finsterer Miene hinaus. Er entdeckte das treue Schwanenpaar auf dem See und seufzte. Wie hatte er sich nur einbilden können, dass Cara
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