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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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ihn so sehr liebte, dass sie ihre eigenen Gefühle für das Wohl seiner Familie opferte?
    Was für ein Dummkopf er gewesen war!
    Müde und bedrückt wandte er sich von den Schwänen ab. Ihre Treue, die ihn sonst immer rührte, machte ihn wütend. Er musste jedes Gefühl von Liebe aus seinem Herzen verbannen. Er musste seine Pflicht seiner Familie gegenüber erfüllen. Aber was war mit seiner Pflicht gegenüber dem ungeborenen Kind?
    War er denn wirklich der Vater?
    Er fühlte sich verraten und gedemütigt. Falls Cara ihn für ihre Zwecke benutzt hatte oder ihre Schwangerschaft zum Schaden seiner Familie einsetzen wollte oder um sich zu bereichern, sollte sie ihn kennenlernen.
    Eher würde er sie zu Dantes Hölle schicken, als zuzulassen, dass sie ihn erpresste.
    Schwanger.
    Regina lächelte. Sie würde ein Baby bekommen, das sie lieben konnte, das ihr allein gehören und das sie niemals verlassen würde.
    Nico hatte ihr mehrere Nachrichten auf ihrer Mailbox hinterlassen, aber er hatte so aufgebracht geklungen, dass sie sich nicht dazu durchringen konnte, seine Anrufe zu erwidern. Bald würde sie es natürlich tun, aber sie musste erst mal all ihren Mut zusammennehmen. Mit jeder Nachricht, die er hinterließ, klang seine Stimme kühler, unpersönlicher, und allmählich erwachte in ihr der Verdacht, dass Nico sie nicht wirklich geliebt hatte. Hätte er sie sonst aufgegeben? Sie beschloss, ein schönes heißes Bad zu nehmen und sich zu entspannen. Dann würde es ihr bestimmt leichter fallen, ihn anzurufen.
    Sie ließ das Wasser ein, ließ sich mit einem Seufzer in die Wanne sinken, spielte wie ein Kind mit dem Schaum und sang – wie immer ein wenig falsch.
    Eine Stunde später war das Wasser kalt und der Schaum hatte sich aufgelöst, aber Regina hatte noch immer keine Lösung für ihr Problem gefunden.
    Plötzlich riss sie ein lautes Hämmern an ihrer Haustür aus ihren Gedanken. Erschrocken setzte sie sich auf, sodass das Wasser überschwappte. Als der Lärm nicht aufhörte, legte sie sich wieder hin und drehte das heiße Wasser wieder auf.
    „Aufdringlicher Idiot!“, flüsterte sie. „Geh schon weg!“
    Das Klopfen hörte auf, und sie seufzte erleichtert, bis ihr Handy plötzlich zu klingeln begann. Als sie auch das ignorierte, klingelte plötzlich ihr Festnetzanapparat. Was hatte das zu bedeuten? Ob etwas mit ihrer Familie war? Regina schnappte entsetzt nach Luft, sprang aus der Wanne und trocknete sich hastig ab.
    Sie schlüpfte in ihren Bademantel und lief in die Küche zum Telefon.
    „Öffne deine verdammte Tür!“, brüllte Nico.
    Nico? Wieso war er hier?
    Mit wild klopfendem Herzen ging sie auf Zehenspitzen zum Fenster neben der Haustür und lugte vorsichtig durch die Jalousie. Tatsächlich. Auf ihrer Auffahrt stand eine elegante weiße Limousine. Nico hingegen sah in seinem grauen Anzug und der Krawatte, die wahrscheinlich ein kleines Vermögen gekostet hatte, eher aus wie ein primitiver Krieger aus längst vergangenen Zeiten – und kein besonders gut gelaunter.
    Als er noch heftiger an die Haustür klopfte, wich Regina schnell zurück. Aber dann riss sie sich zusammen, band den Gürtel ihres Bademantels fester und öffnete die Tür.
    Er schob sich an ihr vorbei in die Wohnung und knallte die Tür so kraftvoll hinter sich zu, dass das ganze Haus zu wackeln schien.
    Sie hatte das Gemälde des kleinen Jungen gleich gegenüber vom Eingang aufgehängt, und als Nico es sah, hielt er einen Moment inne. Dann drehte er dem Bild abrupt den Rücken zu, als würde sein Anblick ihn beleidigen.
    „Warum hast du mich angerufen und dann nichts mehr von dir hören lassen?“, fuhr er sie an.
    Regina schluckte bedrückt. „Ich wollte …“
    „Versuchen, mich in den Wahnsinn zu treiben? Denn wenn das deine Absicht war, dann ist es dir verdammt noch mal gelungen!“
    Sie war sich bewusst, wie sie ihm mit dem feuchten Haar und dem ungeschminkten Gesicht vorkommen musste. Sicher fiel der Vergleich mit der schönen Viola im Moment nicht zu ihren Gunsten aus.
    Er ging an ihr vorbei in die Küche, wo er eine Schublade nach der anderen, einen Schrank nach dem anderen öffnete und deren Inhalt durchwühlte.
    „Was machst du da?“, rief sie. „Wonach suchst du?“
    Er antwortete nicht. Als Nächstes betrachtete er die Fotos, die sie an ihrem Kühlschrank befestigt hatte. Regina hätte ihn am liebsten angeschrien, dass er kein Recht dazu hatte, ihre Sachen zu durchsuchen, aber sie hatte nicht die Kraft dazu und konnte ihm
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