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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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ihrer Bedenken setzte sie den Hut ab und war dabei so verlegen, als hätte Nico sie gebeten, sich für ihn ganz auszuziehen.
    „So schöne grüne Augen“, flüsterte er.
    Seine Stimme war tiefer und weicher geworden. Nervös befeuchtete sich Ella die Lippen. Sag etwas! befahl sie sich. Aber Worte schienen ihr plötzlich ebenso fremd zu sein wie der Ort, an dem sie sich befand.
    „Bist du durstig, cara mia?“ , fragte er rau.
    Italienisch sei die Sprache der Liebe, hatte Nico behauptet. Hier geht es aber nicht um Liebe, ermahnte sich Ella. Das hier ist schlicht und einfach Sex … für ihn.
    „Hör auf damit“, bat sie leise.
    „Womit?“, fragte er, während er den Picknickkorb öffnete. „Was wäre ich für ein Gastgeber, wenn ich mich nicht um meinen Gast kümmerte?“ Er hatte Champagner mitbringen wollen, doch das erschien ihm doch zu klischeehaft. Und voller bitterer Erinnerungen. In ihrem Cottage hatte Ella ihm einmal Champagner angeboten … Damals war sie allerdings wütend auf ihn gewesen. Jetzt sah sie nicht im Geringsten aufgebracht aus, sondern empfindsam und verletzlich, gleichzeitig bereit und abwartend. Nico nahm eine silberne Thermoskanne aus dem Korb, füllte einen Becher bis zum Rand mit gekühltem Zitroneneistee und reichte ihn ihr.
    Als Ella das Gefäß an den Mund hob, zitterten ihr so die Finger, dass beim Trinken etwas von dem herrlich kühlen Getränk überschwappte und Flecken auf ihrer ärmellosen blau-weiß gestreiften Bluse hinterließ.
    Seine Hand war ruhig. Er nahm Ella den Becher ab, trank selbst einen Schluck und stellte das Gefäß ab. Dann neigte Nico sich zu ihr.
    Vor Aufregung sah sie sein Gesicht abwechselnd scharf und verschwommen, die funkelnden dunklen Augen, die gebräunte Haut, die sinnlichen Lippen. Tief atmete Ella seinen männlichen Duft ein und war sich der Stille bewusst, die sie beide umgab. Das einzige Geräusch, das sie hörte, war ihr schwerer, unregelmäßiger Herzschlag. Während sie so unruhig war, hatte sich Nico anscheinend völlig in der Gewalt. Das Gleichgewicht der Kräfte stimmt überhaupt nicht mehr, dachte Ella. Doch sie wusste, dass sie diese Situation die ganze Zeit über gewollt hatte.
    „Gabriella“, flüsterte er. „Du hast mich warten lassen, und jetzt kann ich nicht länger warten.“
    Bei seiner Ehrlichkeit schmolz sie regelrecht dahin. Manchmal konnte man ein starkes Verlangen so sehr niederkämpfen, dass es hervorbrach und nicht mehr aufzuhalten war – wenn es plötzlich auch nur einen zarten Lebenshauch bekam.
    „Wir sollten das nicht tun“, sagte Ella dennoch, während Nico ihr übers Haar strich.
    „Oh doch, wir sollten“, widersprach er. „Es ist zu lange her. Viel zu lange.“
    „Nico …“
    Er brachte sie zum Schweigen, indem er mit den Lippen versuchsweise flüchtig ihre berührte, spürte ihr Erschauern und hörte sie enttäuscht seufzen, als er sich wieder zurückzog. Triumphierend küsste er sie erneut, und diesmal zog er sie fest an sich.
    Harte, leidenschaftliche Küsse machten Ella hilflos vor Begehren, bis sie verloren war und alles vergaß. Die Täuschung vergaß, die Unterschiede zwischen ihnen und die Meinungsverschiedenheiten, die vorausgegangen waren. Ella küsste und streichelte ihn einfach, den Mann, dessen Verlangen ihre Sinne entflammte.
    Nico fühlte sich, als würde er ertrinken, in die Tiefe gezogen, in einen dunklen Wirbel der Begierde. Überwältigt von dem Bedürfnis, sie zu lieben, drückte er Ella auf die Wolldecke, schob ihr den Rock hoch und liebkoste mit den Fingerspitzen ihren Oberschenkel. „Berühre mich“, drängte er.
    Nach Atem ringend, ließ sie die Hand tiefer gleiten und umfasste ihn. Als Nico aufstöhnte, spürte Ella eine berauschende Macht. Er war ihr ebenso ausgeliefert wie sie ihm. „Du hast mich so weit gebracht, dass ich nicht mehr klar denken kann“, flüsterte sie.
    „Dann denk nicht. Genieß es einfach.“ Wie er. Jede Zurückhaltung verschwand. Noch nie war Nico so außer Kontrolle gewesen, und während er über das Gefühl jubelte,machte es ihm gleichzeitig Angst. Als würde er am Rand einer Klippe stehen und wissen, dass er in der nächsten Sekunde springen würde, obwohl es heller Wahnsinn war.
    Weil er es tun musste, damit es nicht vorbei wäre, bevor es überhaupt begonnen hatte, zog er ihre Hand weg. „ Lentamente. Langsam, Gabriella …“, drängte er.
    Aber er befolgte seinen eigenen Rat nicht, denn jetzt schob Nico ihr den Slip hinunter. Ella wollte

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