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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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sein. Auf einer Insel mit wenig Bodenschätzen und einer langen Töpfereitradition war es schlicht Wahnsinn, nicht Kapital aus der Keramikindustrie zu schlagen. Anfangs hatte sich Gianferro den Expansionsplänen widersetzt. Weil er immer selbst die Kontrolle über alles haben musste, das war der einzige Grund gewesen und hatte Nico sehr wütend gemacht.
    Als die Serviererin den Deckel vom Topf hob, hielt Ella einen Moment lang inne, dann sah sie Nico an. „Das kenne ich.“
    „Weil ich es am Strand für dich gekocht habe“, erwiderte er. „Unser Nationalgericht.“ Er lächelte selbstironisch. „Aber dies schmeckt wahrscheinlich nicht ganz so gut wie meins.“
    Nico behielt recht. Obwohl sie doch in einem Spitzenrestaurant saßen, schmeckte das Gericht nicht annähernd so gut. Vielleicht lag es daran, dass Ella keinen so großen Hunger wie damals hatte. Trotzdem, ein Bissen genügte, um Ella an jenen Ort zurückzuversetzen. Nie würde sie vergessen, wie nett und sanft Nico sich um sie gesorgt hatte. Und das beschwor noch deutlichere Erinnerungen an das herauf, was danach passiert war …
    Während sie Nico über den Tisch hinweg anblickte, spürte sie, wie sich langsam die Sehnsucht in ihr ausbreitete.
    Nico beobachtete sie, und als sie sich mit der Zungenspitze die Lippen befeuchtete, empfand er ein fast schmerzhaftes Verlangen. „Gabriella …“, begann er.
    Hektische Betriebsamkeit an der Tür ließ ihn verstummen. Ein extravagant aussehender Mann mit zottigemblonden Haar kam strahlend lächelnd auf ihren Tisch zu.
    Ella hörte Nicos leises Seufzen. Resignation und Verärgerung schwangen darin mit, seine Miene blieb jedoch ausdruckslos. „Wer ist das?“, fragte Ella.
    „Der Besitzer und Sternekoch, der manchmal noch selbst hier in der Küche steht“, erklärte Nico. „Er ist so etwas wie ein Star auf der Insel. Ich dachte, er sei in Paris.“
    Plötzlich ging ihr ein Licht auf, und Ella sah Nico ungläubig an. „Ist das …?“ Sie zögerte, weil es ihr zu bizarr vorkam. „Er ist doch nicht etwa zurückgeflogen, weil man ihn informierte, dass du für heute Abend einen Tisch in seinem Restaurant reserviert hast?“
    Nico lächelte zynisch. „Was glaubst du?“
    Sie meinte, dass das völlig verrückt war!
    Der Mann verbeugte sich vor Nico, während er Ella nur einen flüchtigen Blick schenkte und sie dann ignorierte, als würde sie nicht zählen. Aber, oh, Nico zählte, wie Ella deutlich an der kriecherischen Jovialität des Sternekochs erkennen konnte. Daran, wie er zu verstehen gab, dass Nico frisch eingeflogene Erdbeeren aus dem schottischen Hochland verlangen könnte. Sofort würde der blonde Mann einen Angestellten losschicken, um sie zu beschaffen.
    Nachdem er endlich wieder gegangen war, musterte Nico Ella forschend. „Verstehst du jetzt ein bisschen, warum ich dir nicht gesagt habe, wer ich bin?“
    Ella nickte. Sie sah inzwischen ein, dass sie ihn ungerecht behandelt hatte. Vielleicht, weil sie damals es nur von ihrem Standpunkt aus betrachten konnte, ohne seinen zu berücksichtigen. „Anonym zu sein muss wirklich mal schön gewesen sein“, erwiderte sie langsam.
    „Ich habe eine Freiheit kennengelernt, die so berauschend war … Ich verdrängte das Wissen, dass es dir gegenüber unfair war, etwas zurückzuhalten.“
    Dieselbe Freiheit, die Menschen zu begeisterten Anhängern gefährlicher Sportarten machte. Jetzt ergab alles einen Sinn. „Wenn ich Bescheid gewusst hätte, dann hätte ich nicht ganz so wütend reagiert.“
    Nico lächelte schwach. „Nein, das hättest du sicher nicht. Trotzdem bin ich froh, dass du zuerst nicht wusstest, wer ich bin. Es war großartig, einmal mit jemandem zusammen zu sein, der sich …“, er zuckte die Schultern und lächelte wieder, „… tja, normal benimmt.“ Und das hatte sich nicht geändert. Nico konnte sich nicht erinnern, schon jemals ein so offenes Gespräch mit einer Frau geführt zu haben.
    Bei diesen aufrichtigen Worten bekam Ella Herzklopfen. Und Nico schaffte es erneut, sie zu erweichen. Nur würde dadurch alles komplizierter.
    Was Nico sagte, änderte im Grunde genommen nichts. Es machte sein Handeln verständlicher, seine Motive blieben dieselben. Nico hatte Ella lieben wollen, und genau das war geschehen. Für sie mochte es das schönste Erlebnis ihres Lebens gewesen sein. Dass es Nico genauso viel bedeutete, bezweifelte Ella stark.
    Und die grundlegenden Tatsachen ließen sich weder ändern noch leugnen: Dass Nico ein Prinz war und

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