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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Angesichts der Spannungen zwischen Gloucester und meinem Onkel könnte die Angelegenheit rasch außer Kontrolle geraten.«
    Im Augenblick war es Jamie egal, ob ganz England in Flammen aufging.
    Edmund hielt inne, dann sagte er: »Ich will damit sagen: Genügt es, wenn ich Euch in den Geheimgang bringe?«
    »Zeigt mir einfach den Weg, Edmund. Das ist alles, worum ich Euch bitte«, sagte Jamie. »Wir müssen jetzt los.«
    Als sie auf ihrem Weg nach Westminster Halt machten, um Martin abzuholen, informierte Master Woodley Jamie darüber, dass sein Knappe nicht in Linnets Haus zurückgekehrt war.
    Wo zum Teufel steckte Martin? Er hätte bereits seit Stunden da sein müssen. Es sah dem Jungen nicht ähnlich, einfach zu verschwinden. Sobald Jamie Linnet gerettet hätte, würde er nach seinem Knappen suchen müssen.
    Verdammt noch mal, er brauchte jemanden, der ihm den Rücken frei hielt.
    Jamie sah von seinem Pferd auf den betagten Schreiber hinab. Ganz offensichtlich stellte Gott ihn auf die Probe und ließ ihn seinen Wert beweisen, indem er ihm so unpassende Werkzeuge gab. Er hielt Master Woodley seinen Arm hin und zog ihn hinter sich auf den Pferderücken.
    Sie ritten weiter nach Westminster. In der Ferne hörte Jamie die Glocken von Westminster Abbey.
    Es war Mitternacht.
    Als ein lauter Tumult vor der Tür zu hören war, endete der Gesang abrupt. Linnet ließ sich auf den Boden zurückfallen, während Hoffnung durch ihre Adern pulsierte. Irgendwie hat Jamie von meiner Entführung erfahren und ist gekommen, um mich zu retten. Bitte, Gott!
    Einige Hexen rannten in Richtung des Lärms. Von ihrem Platz auf dem Boden aus beobachtete Linnet den Türbogen mit halb geöffneten Augen. Jeder ihrer Muskeln war bis aufs Äußerste gespannt. Über das Donnern ihres Herzschlags hörte sie die Geräusche eines Kampfes, gefolgt von Geschrei.
    Kurze Zeit später betrat eine neue Hexe in einem Hundepelz den Raum. Die anderen kamen hinter der Gestalt herein und hielten jemanden in ihrer Mitte fest. Linnet war so überrascht, als sie sah, wer es war, dass sie beinahe laut seinen Namen ausgerufen hätte.
    »Wer ist dieser Eindringling?«, fragte eine Frau in einem Ziegenfell.
    »Ich kenne ihn.« Pomeroys herrische Stimme war kalt vor Zorn. »Sagt mir verdammt noch mal, wie der Knappe von Sir James den Eingang am Fluss zu diesem Tunnel finden konnte!«
    »Er muss mir gefolgt sein.«
    Linnet erkannte die Stimme als die des Ratsherrn Arnold, obwohl er ein Hundefell trug statt seines üblichen farbenfrohen Gewandes. »Sir James hat mir heute einen Besuch abgestattet und seinen Knappen dagelassen, um mein Haus zu beobachten.«
    »Ihr Narr!«, tobte Pomeroy. »Wo ist Sir James? Habt Ihr auch ihn zu uns geführt?«
    Linnet betete mit aller Kraft, dass Jamie jeden Moment durch die Tür hinter ihnen preschen würde.
    »Sir James wird kommen«, rief Martin, während er gegen die Männer ankämpfte, die ihn festhielten. »Und wenn er kommt, dann wird er jeden Einzelnen von Euch töten.«
    Wenn sie ein Schwert hätte, würde Linnet ihm dabei helfen. Mit Freuden.
    »Wir werden Sir James heute Nacht nicht zu Gesicht bekommen«, sagte der Ratsherr selbstgefällig. »Ich habe ihn auf eine falsche Spur weit aus London hinausgeschickt.«
    Linnets Hoffnungen stürzten in sich zusammen.
    »Fesselt ihn«, befahl Pomeroy.
    Armer Martin! Er kämpfte wie ein junger Löwe, aber sie stürzten sich im halben Dutzend auf ihn, und bald war er gefesselt.
    »Wie es aussieht, haben wir unser Blutopfer gefunden«, sagte Pomeroy.
    Gott, nein! Nicht dieser liebenswerte junge Mann.
    Eine Welle unbändigen Zorns wogte durch Linnet, als zwei der Teufelsanbeter Martins verschnürten Körper neben ihr auf den Boden stießen, als handelte es sich dabei um einen Tierkadaver. Sie wollte diese maskierten Teufel mit bloßen Händen zerreißen.
    Martin landete mit dem Gesicht bloß Zentimeter von ihrem entfernt auf dem Boden. Sie sah in seine entsetzten Augen und wünschte, sie könnte ihn in ihre Arme ziehen und trösten.
    Sie wartete, bis ihre Häscher wieder begannen zu singen, bevor sie ihn ansprach. »Halte still, während ich an deinen Fesseln arbeite. Sie müssen glauben, ich würde wegen des Mittels, das sie mir verabreicht haben, noch schlafen.«
    Er nickte andeutungsweise, um zu zeigen, dass er sie verstanden hatte.
    Die Teufelsanbeter hatten ihm die Hände vor dem Körper gefesselt, sodass Linnet nach einem Seilende tasten konnte. Sie fing an, es zu lösen.
    »Du musst

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