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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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hoffnungslos. Ihn so zu sehen, machte Cara traurig.
    „Ich bin Engländer.“
    „ Das weiß ich bereits!“, erwiderte sie in einem Ton, der ihn wieder zum Lachen bringen sollte, doch die Reaktion war gleich Null.
    „Meine Eltern sind tot.“ Seine Finger schlossen sich fest um das Weinglas. Jack wirkte plötzlich so fremd und unberührbar, dass Cara schauderte. Wo war der Mann geblieben, der sie vorhin noch so zärtlich geküsst hatte?
    „Das tut mir leid.“
    „Muss es nicht“, entgegnete er brüsk. „Meine Mutter starb, bevor ich drei Jahre alt war. Ich erinnere mich gar nicht an sie. Und mein Vater …“ Eine Weile kam gar nichts. Dann sah Jack auf, suchte ihren Blick und hob nur die Schultern. Aber seine Augen …
    Der brennende Blick ließ Cara unwillkürlich nach ihrem eigenen Weinglas greifen. Als müsste sie sich erst stärken, für das, was noch kommen würde. Sie nahm einen großen Schluck und stellte das Glas wieder ab.
    „Mein Vater starb vor zwanzig Jahren … in meinen Augen viel zu spät.“
    Jack konnte nicht glauben, dass er Cara gestanden hatte, froh über den Tod seines Vaters zu sein. Außer Jacob hatte er die schrecklichen Worte, die ihn verdammten, keiner lebenden Seele anvertraut.
    Doch Cara zeigte kein sichtbares Entsetzen oder Widerwillen. Nur ihre Augen weiteten sich eine Spur. Aber sobald sie begriff, würde sie gegen eine derartige Grausamkeit protestieren und ihn fragen, wie er so etwas Schreckliches sagen konnte. Das war dann wohl auch das Aus für ihr Abkommen, und diesmal würde er sie gehen lassen.
    Stattdessen streckte sie ihre Hand über den Tisch und legte sie ruhig auf seine.
    Wie gern hätte er in diesem Moment Trost und Vergessen in einer heißen Liebesnacht mit ihr gesucht, einfach nur, um sich zu betäuben. Aber Cara verlangte etwas ganz anderes. Spätestens jetzt musste ihr klar sein, dass er es ihr niemals würde geben können …
    Sie hatte verstanden, auch ohne, dass er es explizit aussprechen musste. Ich habe meinen Vater gehasst und wollte ihn tot sehen.
    „Es tut mir sehr leid, Jack.“
    „Was?“, fragte er hart. „Dass er tot ist oder dass ich darüber froh bin?“
    Seufzend zog sie ihre Hand zurück. „Es tut mir leid, dass du so fühlst, aber du wirst deine Gründe dafür haben. Auch für deine Eltern tut es mir leid, wer oder was auch immer sie waren.“
    Der Verkehr floss unbeeindruckt an ihnen vorbei, die Menschen um sie herum lachten und plauderten. Jack war es gewohnt, dass sich die Welt weiter um einen drehte, auch wenn man sich selbst aus der Umlaufbahn katapultiert fühlte. Er hatte sie immer anhalten und wieder an Bord gehen wollen, aber es war ihm nie gelungen.
    „Du bist nicht schockiert?“
    Ihr Blick war sanft und mitfühlend. „Nein“, antwortete Cara und schüttelte den Kopf.
    Eine heiße Welle überflutete ihn. Es war eine Mischung aus Erleichterung, Wut und Schmerz, die er sich nicht erklären konnte. Warum empfand er so? „Du bist eine seltsame Frau, Cara Taylor.“
    „Eben hast du noch behauptet, ich sei amüsant“, erinnerte sie ihn mit einem schwachen Lächeln. „Was bin ich denn nun wirklich?“
    „Ich denke beides“, murmelte er rau, griff nach ihrer Hand, drehte sie um und küsste hungrig die warme Innenfläche. Er hörte sie scharf einatmen und suchte ihren Blick. „Ich will dich, Cara.“
    Ihr Herz raste, das Blut schoss wie sengende Lava durch ihre Adern. „Ich … ich bin noch nicht bereit dazu, Jack. In den letzten vierundzwanzig Stunden ist so viel passiert.“
    „Du brauchst Zeit“, bestätigte Jack sofort, gab ihre Hand frei und lehnte sich im Stuhl zurück. „Ich verstehe das.“
    „Tust du das wirklich?“, fragte sie zweifelnd. „Bisher hast du auf mich nämlich den Eindruck eines Siegertypen gemacht, der gewohnt ist zu bekommen, wonach auch immer es ihn verlangt.“
    Jack lächelte. „Manches ist es wert, dass man darauf wartet …“
    Auch Cara lehnte sich nun zurück und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Der neue Pullover brachte ihre funkelnden grünen Augen perfekt zur Geltung. „Ich mag dich, Jack“, sagte sie frei heraus. „Aber mit dir zu schlafen, halte ich für keine gute Idee. Zwischen uns besteht ein rein geschäftliches Verhältnis, nicht mehr.“
    Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, den er angesichts ihrer Offenheit und ungekünstelten Art bisher verworfen hatte. Aber da war dieses Flair von Reinheit und Unschuld, das sie umgab. „Bist du noch Jungfrau?“
    Cara

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