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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
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eine E-Mail. Geht aber schneller. Das hier funktioniert sofort.
    Er erklärte, wie ich allen, denen ich das sagen wollte, mitteilen konnte, dass ich am Computer saß, und wenn sie auch da waren, konnten wir sozusagen reden.
    Dad: Siehst du, ich bin online, und siehst du das?
    Er zeigte auf den Namen J. O. E. Ich wusste genau, wer das war. Opa.
    Dad: Siehst du, er ist jetzt auch gerade eingeloggt.
    Ich dachte an Opa in seinem Hausboot.
    Ich: Gerade jetzt? Echt?
    Ich versuchte, mir vorzustellen, wo Opa war, vielleicht saß er an dem kleinen Tisch.
    Dad: Willst du ihm Hallo sagen?
    Also schrieb ich:
    Eddie: Hallo. Ich muss jeden Tag nach der Schule zu Oma und immer muss ich mich sinnvoll beschäftigen. Wo sitzt du gerade?
    Ich drückte auf »enter« und wartete, und schon bald hörte ich ein Pling, und unter meiner Nachricht stand:
    J. O. E.: Ha! Das hört sich richtig an wie deine Oma. Na, ich bin sicher, dass sie dir lauter »sinnvolle« Beschäftigungen gibt. Hier scheint die Sonne. Endlich ist der Frühling nach Oxford gekommen!
    An diesem Abend kam Mum, nachdem sie Rory gebadet hatte, ins Wohnzimmer, wo Dad und ich vor dem Fernseher saßen.
    Mum: Wie geht es dir jetzt, Emma? Dad hat gesagt, dass du ewig lange mit Opa gechattet hast.
    Ich: Mir geht’s gut, Mum, das war bloß ein böser Traum.
    Mum sah mich an und seufzte, aber sie und Dad warfen einander immer wieder Blicke zu, und Mum blickte immer wieder von den Heften hoch, die sie korrigierte, und schielte irgendwie aus zugekniffenen Augen über ihre Brille hinweg zu mir herüber.
    Mum: Emma, weißt du noch, dass du am Sonntag gesagt hast, du wärst total außer Atem? Passiert dir das oft?
    Mein Dad setzte sich gerade hin und drehte sich zu Mum um.
    Ich: Du meinst, als ich Rory gejagt habe?
    Mum nickte.
    Ich: Ich hatte nur, na ja, keine Lust mehr zu spielen.
    Mum: Aber hattest du das Gefühl, zu schnell gerannt zu sein?
    Ich: Mum, es ist immer anstrengend, so schnell zu rennen wie Rory.
    Wieder seufzte mein Dad. Worauf wollte sie nur hinaus?
    Dad: Fiona, hör auf, lass uns in Ruhe fernsehen, ja?
    Danach fingen sie wieder an sich zu streiten, und ich dachte, vielleicht sei ich der einzige Grund, warum sie immer aneinandergerieten. Als ich hörte, wie ihre Stimmen immer lauter wurden, hatte ich ein sooo schlimmes Gefühl. So als ob ich an ihrem Streit schuld wäre, weil jeder Streit mit etwas begann, das mit mir zu tun hatte. Ich dachte, ich müsste gleich weinen, ich glaube, ich habe geweint. Ich glaube, ich wollte sie anbrüllen. Ich hatte das Gefühl, ich würde etwas brüllen wie »Aufhören!« – mit meiner superlauten, furchterregenden Stimme, aber das tat ich nicht, weil das Telefon klingelte. Es klingelte und klingelte, bis Dad endlich aufstand und ranging. Ich hörte nicht richtig zu, bis ich ihn sagen hörte: »Eddie? Eddie? Ich glaube, da haben Sie sich verwählt.«
    Ich setzte mich ganz schnell auf und schaute ihn an.
    Dad: Entschuldigung, was haben Sie da … Lexi?
    Ich spürte, wie mein Herz ein bisschen schneller klopfte, und ich nickte zu Dad hinüber.
    Dad: Ach, tut mir leid, jetzt weiß ich, wer du bist. Tut mir leid, Lexi – Emma, ich meine, Eddie hat mir und ihrem Großvater alles über dich erzählt.
    Meine Wangen wurden ganz heiß, und aus irgendeinem Grund wünschte ich, er hätte das nicht gesagt.
    Dad: Natürlich kannst du, Lexi, nur einen Moment.
    Dad legte die Hand über den Hörer und er und Mum machten komische Lächelgesichter. Dad reichte mir den Hörer und hustete.
    Dad: Eddie … da ist eine Lexi Lister am Telefon und sie muss ganz einfach mit dir reden.
    Ich nahm ihm das Telefon aus der Hand und lief in die Diele, wo Rascoe aussah, als ob auch er einen komischen Traum hätte. Ich konnte Lexis Stimme hören, noch ehe ich das Telefon an mein Ohr hielt, und wenn ich bislang geglaubt hatte, dass sie ziemlich laut und schnell redete, dann hatte ich mich geirrt, denn am Telefon redete sie, als ob sie zwischendurch überhaupt keinen Atem holen müsste. Sie schien von dort, wo sie war, wo immer sie auch wohnte, bis zu mir herüberzubrüllen. Sie hatte so viele Fragen, aber immer, wenn ich eine Antwort geben wollte, kam sie mir schon zuvor.
    Lexi: Warst du denn heute krank?
    Ich: Na ja, ich …
    Lexi: Manchmal darf ich aus der Schule zu Hause bleiben, auch wenn ich gar nicht richtig krank bin. Wie einmal, als meine Mum meine uralte Tante besuchen musste, und wir mussten an einem Dienstag hinfahren und bei ihr übernachten, und ich habe

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