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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
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hast du Hunger?
    Das hatte ich. Ich war kurz vorm Verhungern. Ich hatte solchen Hunger, ich hätte so ungefähr alles essen können. Ich hatte das Gefühl, ich könnte sogar Mums Gesund-und-sehr-gut-für-dich-Essen auffuttern, und das wollte ich ihr gerade sagen, als ich mich gerade noch stoppte. Ich sah die Kartoffeln, schaute zu ihr hoch und grinste.
    Ich: Können wir dein ganz besonderes Kartoffelpüree haben?
    Sie sah mich mit einem seltsamen Blick an, als ob ich einen wirklich merkwürdigen Wunsch geäußert hätte, wie nach Roter Bete mit Senf oder so, aber dann lächelte sie ein wenig.
    An diesem Abend hatten Mum und Dad einen Ministreit darüber, dass Dad so spät von der Arbeit gekommen war und nicht angerufen hatte, aber ich war so damit beschäftigt, Mums Essen zu verputzen, dass ich nicht richtig darauf achtete. Ich hätte fast noch den Teller abgeleckt. Ich war so müde, dass ich den Computer total vergaß, und es war mir auch egal, als Mum sagte, ich müsse den Fernseher ausschalten und ins Bett gehen.
    Beim Schlafengehen
    Stimme: Gefräßiger Gierschlund!
    Ich lachte und drehte mich auf die Seite, und dann erzählte ich Laura alles über Greta, das Supergeheime Buch und wie Lexi uns gerettet hatte.
    Am Sonntagmorgen schien Mum richtig gut gelaunt zu sein und sie und Dad gingen mit mir und Rory in die Stadt. Wir gingen nicht den Hügel hoch ins Dorf, sondern den steilen Hang hinunter zum Fluss. Da waren sonst immer viele Segelschiffe, aber jetzt war er leer, abgesehen von einem sehr berühmten Schiff. Ich sah die Sonne hinter dem hohen Wohnblock hervorlugen, in den Greta nach der Scheidung ihrer Eltern gezogen war. Dad blieb stehen, als er mich nach oben blicken sah.
    Dad: Greta wohnt da ganz oben rechts, im Penthouse.
    Ich wusste alles über dieses Haus. Ich hatte darin in einer von diesen Erwachsenen-Zeitschriften gelesen, die den Zeitungen beigelegt werden, und ohne nachzudenken, machte ich es wieder:
    Ich: Es ist ein Entwurf von Richard McAdams und hat hundertzwölf Millionen Pfund gekostet. Es sollte eigentlich ein Bürohaus werden, aber während der Finanzkrise des Jahres 2008 verkauften die Investoren die Mietverträge an die Wiley Brothers, die einen Teil des Hauses in fünfunddreißig Luxuswohnungen umwandelten. Das Penthouse hat ein hypermodernes Heimkino, Parkmöglichkeiten für drei Wagen, vier Schlafzimmer mit je einem eigenen Marmorbadezimmer, Fußbodenheizung, eine von Hand gebaute Küche im Wert von sechzigtausend Pfund, einen Trainingsraum, eine Dachterrasse mit Whirlpool und einen Rundumpanoramablick auf die Stadt.
    Mum und Dad kugelten sich vor Lachen und Dad legte mir den Arm um die Schultern und küsste mich auf den Kopf.
    Dad: Na, ein Heimkino, das klingt doch umwerfend.
    Mum seufzte und schüttelte den Kopf.
    Mum: Ich weiß ja nicht, wie wichtig so ein Panoramablick ist, wenn man zehn Jahre alt ist, aber ich glaube, Greta bräuchte eher einen Panoramablick auf ihre Mutter.
    Ich dachte plötzlich daran, wie gemein Greta war, wie sie immer damit angab, dass ihre Mum im Fernsehen war, aber ich konnte mich nicht erinnern, je gesehen zu haben, dass Gretas Mum sie von der Schule abholte. Ich hatte sie nie bei einem Schulkonzert gesehen oder im Gespräch mit anderen Mums. Es war immer irgendeine Art von Nanny oder Assistentin.
    Ich wollte gerade erzählen, was in der Schule passiert war, aber Rory riss sich plötzlich von Mums Hand los und stürzte auf das Wasser zu. Wir rannten alle den Pfad entlang und brüllten: »Rory! RORIIIIIIE!«
    Danach aßen wir leckere Fish and Chips an einem kleinen Tisch vor dem Straßenkiosk, und Dad verkündete, wir könnten für einige Stunden ins @Bristol gehen. Ich gehe da unheimlich gern hin. Es ist eine Art Wissenschaftszentrum, aber es ist nicht so langweilig wie ein normales Museum. Man steht nicht einfach nur da und sieht sich Sachen in einem Glaskasten an oder so, man kann mit den Sachen im Kasten wirklich etwas machen! Man kann alles anfassen und echte Experimente durchführen, wie echte Wissenschaftler, und wenn man dann nach Hause kommt, weiß man ganz viele neue Sachen, ohne richtig zu wissen, warum. Ich und Laura fanden das Schwerkraftexperiment immer toll, wo man Fallschirme ganz hoch in der Luft fliegen lassen kann.
    Als wir nach Hause kamen, sagte Mum, ich dürfte mich an den Computer setzen, und als ich in meinem Posteingang nachsah, war da nicht nur ein kleiner gelber Umschlag, sondern fünf! Fünf kleine gelbe Umschläge und alle für

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