mich. Zwei waren von Opa, drei aber waren von LexiLand. Ich machte den ersten auf, aber darin war nichts, es war nur ein leerer Umschlag. Dann klickte ich den zweiten an.
An:
[email protected] Von:
[email protected] Hallo, Eddie, tut mir leid, ich hab aus Versehen auf die falsche Taste gedrückt. Das passiert mir immer wieder. Deine Mail hat mich zum Lachen gebracht. Hier ist ein Bild, das dich zum Lachen bringen soll.
Lexi.
Ich klickte die kleine Büroklammer an, um den Anhang zu öffnen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber als ich das Bild sah, das Lexi geschickt hatte, lachte ich so laut, dass Rascoe aus seinem Korb sprang. Das Bild zeigte einen großen Becher mit Armen, Beinen und einem Kopf. Aber der Kopf war nicht irgendein blöder Kopf, es war ein Foto von Miss Caubers Kopf. Vorn auf dem Becher stand: Mein Atem stinkt und die Schule auch!
Ich öffnete Lexis dritte Mail:
An:
[email protected] Von:
[email protected] Eddie, na? Hast du es gekriegt oder was? Lexi.
Also antwortete ich.
Ich drückte auf »Senden« und druckte das Becherbild aus, weil ich genau wusste, was ich damit machen wollte. Ich würde es in das Supergeheime Buch kleben.
Ich rannte nach oben in mein Schlafzimmer und kletterte auf den Nachttisch, um mein geheimes Versteck erreichen zu können. Ich kniete mich auf Lauras Bett, öffnete das Buch und blätterte darin. Aber beim Umblättern der vielen Seiten mit den bunten Bildern wurde mir plötzlich kalt und mein Magen schlug wieder diesen komischen Salto. Durfte ich denn ein Bild von einer anderen in unser Supergeheimes Buch kleben?
Ich saß eine Weile da, mit dem Becherbild in der einen und dem Buch in der anderen Hand. Ich klappte das Buch zu, sah den Buchdeckel an und seufzte.
Das Titelbild war auch ein Werk von Laura. Sie hatte unsere Namen in großen silbernen und goldenen Buchstaben geschrieben und ein Foto von mir über ihren und ein Foto von sich über meinen Namen geklebt. Wir konnten den Unterschied sehen, aber niemand sonst. Ich fuhr mit dem Finger über ihren Namen, über die Wörter »geheim« und »Finger weg!«, und ich sah, wie die Tränen auf den Einband fielen. Als ich das Buch umdrehte, um es abzuwischen, sah ich, dass auf der Rückseite gar nichts war. Ich öffnete es von hinten und sah die leeren Seiten an. Dann drehte ich es wieder um, schnitt das Bild aus und legte es hinein, und dann schrieb ich in meiner schönsten Schrift:
Montag, 12. April
LexiLand.
Und ich klebte das Foto darunter.
Beim Schlafengehen
Stimme: Im @Bristol, hast du da das mit den Fallschirmen gemacht?
Ich: Ja, Rory war total begeistert.
Stimme: Und oben? Bist du nach oben gegangen?
Ich: Ach, das ist jetzt alles ganz anders, Lor – sie haben diesen Dschungelpfad nicht mehr, aber dafür haben sie irren Animationskram. Du kannst deine eigenen Cartoons machen, und das war so witzig, weil Rory und ich eine Katze mit zwei Schwänzen gemacht haben und …
Aber dann verstummte ich plötzlich, weil Laura ein komisches Geräusch ausstieß. Ich wollte etwas sagen, aber dann hörte ich es wieder. Zuerst wusste ich nicht, was es war. Es war komisch, und als ich begriff, wie es sich anhörte, fühlte ich mich auch ein bisschen elend. Es war wie ein richtig, richtig trauriges Gefühl, aber nicht wie normal. Es war, als ob ich weinen wollte, als ob ich für Laura weinen wollte.
Ich durfte all die neuen Sachen sehen, aber Laura nicht, und ich fühlte mich erbärmlich.
Ich drehte mich um und starrte die leuchtenden Sterne an, die Laura und ich an die Decke geklebt hatten.
Ich: Was wünschst du dir zu unserem neuen Geburtstag?
Laura kicherte schon wieder.
Stimme: Von jedem fünf, du Dummie.
Ich lachte ein bisschen zu laut und dann hörte ich, wie jemand die Treppe hochkam, deshalb lag ich still da und hielt den Atem an. Dann wurde leise an die Tür geklopft.
Mum: Alles in Ordnung bei dir?
Ich versuchte, nicht zu lachen, aber ich musste den Atem anhalten, um nicht wieder loszuprusten.
Mum öffnete die Tür, schaltete die Lampe ein und sah mich richtig besorgt an, als ich furchtbar heftig Luft ausstieß und dann gleich wieder einatmete.
Mum: Bist du wirklich sicher, dass alles in Ordnung ist? Ich meine, geht es dir gut? Wir haben es heute nicht übertrieben, oder? Eben hast du dich außer Atem angehört.
Ich: Alles in Ordnung … ich hab nur ein bisschen Durst.
Mum sah noch immer besorgt aus und lief davon und dann war sie ganz schnell mit einem großen Glas Wasser wieder da.