Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
Rüschenbluse war sie für den Abend perfekt gekleidet, und mit ihrem offenen Haar und dem dezenten Make-up wirkte sie aufregend weiblich.
„Du siehst bezaubernd aus“, erwiderte er.
Zu bezaubernd. LeeAnn würde fuchsteufelswild werden. Aber er würde ihr erklären, dass Callie extra nach Wichita gekommen war, um ihm seine Werkzeugkiste zurückzubringen. Dass er sie unmöglich einfach so hatte wegschicken können. Und dass sie außerdem die Band gerne hören wollte.
Natürlich würde er lieber für sich behalten, dass er die Gelegenheit nutzen wollte, um die beiden Frauen miteinander zu vergleichen. Vielleicht kam er ja dahinter, warum er Callie nicht vergessen konnte und warum LeeAnn, obwohl sie eine attraktive Frau war, nicht die gleichen Gefühle in ihm erweckte.
Callies vertrauter Duft stieg ihm in die Nase, und am liebsten hätte er ihren Hals geküsst. Doch heute Abend ging es nicht darum, Callie zu verführen – heute Abend wollte er einfach nur Klarheit gewinnen.
Sie betraten das Lokal in dem Moment, als die Band auf die Bühne kam. Jack steuerte direkt den Tisch in der ersten Reihe an, den LeeAnn für ihn reserviert hatte. Nachdem er Callie den zweiten Stuhl zurechtgerückt hatte, bestellte er die Getränke. Callie wollte wieder ein Bier, wahrscheinlich war sie nervös. Kaum saß sie, stand sie wieder auf und sagte, sie müsse kurz ihrer Schwester Bescheid geben, dass sie später käme.
„Okay, dann bringe ich LeeAnn schnell die Blumen.“ Das würde sie vielleicht ein wenig milder stimmen.
Sobald LeeAnn ihn kommen sah, ergriff sie ihn am Arm und zog ihn beiseite. „Was will die denn hier?“
„Sie hat mir meine Werkzeugkiste zurückgebracht. Die hatte ich bei ihrer Schwester vergessen. Als ich erwähnt habe, dass ich heute Abend hierherkomme, hat sie gemeint, sie würde euch auch gerne mal spielen hören.“
LeeAnn blickte an ihm vorbei ins Publikum. „Aha, das hat sie gemeint.“
„Ja.“
LeeAnn tippte ihm mit dem Finger an die Brust. „Sie will dich zurückhaben.“
Wenn es nur so wäre.
„Nein, das glaube ich nicht.“
„Du hättest sie nicht mitbringen sollen. Wir wollten doch nach dem Konzert noch tanzen gehen.“
Mist, das hatte er vollkommen vergessen. Er könnte Callie ja zu ihrem Auto bringen und anschließend zu LeeAnn zurückkommen.
Aber eigentlich wollte er das gar nicht. „Tut mir leid, das habe ich total vergessen. Du kennst mich doch LeeAnn: Mit Terminen bin ich einfach manchmal schusselig.“
LeeAnn stand eine Weile schmollend da, bis der Mandolinenspieler Todd auf sie zukam und sagte: „Komm, Baby. Du wirst heute Abend große Klasse sein.“
Jack musterte den gut aussehenden, stämmigen Mann und bemerkte an seinem Blick, dass LeeAnn ihm nicht gleichgültig war. Das versprach ein interessanter Abend zu werden.
Als Callie an den Tisch zurückkehrte, begann die Band zu spielen. Jack konnte sehen, dass Callie die Musik gefiel, denn sie bewegte sich im Rhythmus und klopfte mit den Fingern den Takt. Neben ihr zu sitzen und ihre Begeisterung zu spüren faszinierte ihn mehr als LeeAnns feuriges Geigenspiel.
Ihm war klar, dass es an der Zeit war, sich selbst und den beiden Frauen gegenüber ehrlich zu sein. Er musste sich endlich eingestehen, dass er sich noch immer zu seiner Frau hingezogen fühlte. Niemals würde LeeAnn ähnliche Gefühle in ihm entfachen können.
Es wäre unfair, ihr eine so halbherzige Beziehung zuzumuten.
Aber LeeAnn hatte die Wahrheit offenbar schon längst erkannt. Gerade spielte sie ein Duo mit dem Mandolinenspieler. Sie standen sich gegenüber und flirteten spielerisch miteinander, was die Menge in Hochstimmung versetzte. Am Schluss lächelte LeeAnn und küsste Todd auf den Mund.
Während Jack noch überlegte, ob er darüber eher belustigt oder eifersüchtig war, fing Callie neben ihm an zu lachen.
Leicht irritiert stellte er fest, dass sie dabei ihn beobachtete und nicht das Geschehen auf der Bühne.
Callie erklärte: „Meine Schwestern haben mich vorhin am Telefon aufgezogen. Isabel hat gemeint, ich solle mir einen schönen Abend machen, und Josie hat im Hintergrund ein Liebeslied gesummt.“
„Ja, welches denn?“
„ Tonight’s the Night. “ Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm ins Ohr: „Die denken, dass sie mich besser kennen als ich mich selbst.“
Ihre plötzliche Nähe erregte ihn ungemein. Er flüsterte zurück: „Du kannst ihnen ja erzählen, dass ich dich einfach geschnappt und in diesen Klub entführt
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