Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
Zeit?“
„Ja, es ist ja erst zwanzig nach sieben.“
Er ging voraus ins Wohnzimmer, und Callie wunderte sich, dass es dort so aufgeräumt aussah. Normalerweise hatte Jack mindestens vier Geräte auf einmal am Laufen, und in ihrem Wohnzimmer hatten immer irgendwelche Gegenstände herumgelegen, die dort nicht hingehörten – ein Ball, den er vom Sportplatz mitgebracht hatte, ein Hammer, den ihm ein Nachbar zurückgegeben hatte …
Damals hatte sie sich oft über die Unordnung beschwert, heute dachte sie anders darüber. Dieses Durcheinander gehörte einfach zu ihm und zeigte, wie bunt sein Leben war.
„Setz dich.“ Er deutete auf das Sofa.
Callie dachte an ihre Wohnung in Denver. Jetzt lagen dort statt Ball und Hammer Plüschtiere und Bauklötze herum.
Sie hatte ihren Ehemann gegen einen kleinen Jungen eingetauscht.
Der Gedanke verunsicherte sie irgendwie.
Jack setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel. „Wie weit seid ihr mit Isabels Haus gekommen?“
„Sie kann praktisch wieder einziehen.“
„Schön.“
„Ja.“
Keiner von ihnen sprach es aus. Doch als er sie direkt ansah, ahnte sie, dass er es bereits wusste: Sie würde bald nach Denver zurückkehren.
Dann wären sie wieder getrennt.
Zum Glück erwähnte er die Scheidung nicht mehr. Ob sich sein Verhältnis zu LeeAnn abgekühlt hatte?
„So, ich gehe mal wieder. Du musst ja gleich weg.“
Ihre letzte Feststellung stand zwischen ihnen wie eine Frage im Raum. Nun könnte er enthüllen, wohin und mit wem er ausging.
„Willst du nicht noch was trinken, bevor du zurückfährst?“, fragte er stattdessen.
Sie lächelte. „Ja, gern.“ Auf diese Weise würde sie vielleicht mehr über LeeAnn erfahren.
Er erhob sich und sah sie an. „Willst du mit in die Küche kommen?“
Ja, die Küche würde sie auch gerne sehen. Sie folgte ihm, und sofort fiel ihr Blick auf den großen Tisch in der Mitte, auf dem alle mögliche Sachen lagerten. Ein Stapel Zeitungen, eine Dose Bonbons und auch der Ball, der früher in ihrer Wohnung herumgelegen hatte, fanden sich dort.
Callie konnte sich kaum das Lachen verkneifen, während sie Jack zusah, wie er im Entsafter Orangen auspresste und den Saft in zwei Gläser füllte. Nachdem er ihr ein Glas gereicht und sich selbst das andere genommen hatte, lehnte er sich gegen die Anrichte und trank.
Hier im Stehen aß er vermutlich auch immer seine Mahlzeiten. Es beruhigte sie, dass er offenbar ganz gut ohne sie auskam.
Während sie einen Schluck von dem Orangensaft nahm, ließ sie ihren Blick durch die Küche schweifen. Auf der gegenüberliegenden Anrichte lagen Jacks Autoschlüssel, seine Brieftasche – und ein Geschenkkarton mit Orchideen.
Die Romanze mit LeeAnn war also noch nicht vorbei. Enttäuschung machte sich in Callie breit. Sie versuchte sich einzureden, dass sie sich nur deswegen so fühlte, weil das Thema Scheidung nun doch bald auf sie zukäme.
Aber es half nichts, sich etwas vorzumachen. Sie wollte, dass diese Frau verschwand. Sie wollte Jack wiederhaben.
„Komm, wir gehen rüber ins Wohnzimmer“, schlug Jack unvermittelt vor.
Nachdem sie wieder einander gegenübersaßen, sagte er: „Ich weiß, du hast die Blumen gesehen, und ich finde, deswegen braucht keiner von uns peinlich berührt zu sein. Das Leben geht schließlich weiter, oder? Die Blumen sind für LeeAnn.“
„Das habe ich angenommen.“
„Ihre Band spielt heute Abend in einem Musikklub in der Nähe, und da gehe ich hin.“
Callie nickte. „Was spielen sie eigentlich für Musik?“
„Hauptsächlich Countrysongs. Sie sind wirklich gut.“
Mit gezwungenem Lächeln sagte Callie: „Ja, das hat dir ja schon immer gefallen.“
„Dir doch auch.“
Sie zuckte die Achseln und schwieg.
„Hast du Lust mitzukommen?“
Das meinte er doch wohl nicht ernst! Erstaunt hob Callie die Augenbrauen, aber er blickte sie ganz offen an.
Ja, warum eigentlich nicht? Immerhin waren sie noch ein Ehepaar, und sie liebte ihn immer noch. Außerdem würde sie bald nach Denver zurückkehren und ihn nie wiedersehen.
Ohne darüber nachzudenken, was LeeAnn dazu sagen würde, erwiderte sie spontan: „Ja, ich würde gerne mitkommen.“
7. KAPITEL
„Bin ich gut genug angezogen?“, fragte Callie nervös, als sie in Jacks Auto saßen.
Ohne dass er ihr den Kopf zuwandte, wusste er, dass sie fantastisch aussah. Das war ihm natürlich sofort aufgefallen, als sie vorhin vor seiner Tür gestanden hatte. Mit ihrem Jeansrock im Westernlook und ihrer weißen
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