Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
zurückkehren, und jeder von ihnen würde sein altes Leben wiederaufnehmen – mit dem Unterschied, dass Jack endlich von seinem Sohn wüsste. Noch hatte sie keine Vorstellung, wie alles weitergehen würde.
Jack begleitete sie hinaus und ergriff an der Tür ihre Hand. „Ich liebe dich, Callie.“
Unsicher blinzelte sie ihn an. Ohne etwas zu erwidern, drehte sie sich um und ging zu ihrem Auto.
8. KAPITEL
Als Callie eine halbe Stunde später Josies Wohnung betrat, war niemand zu Hause. Darüber war sie sehr froh, obwohl sie große Sehnsucht nach Luke hatte.
Zuerst ging sie ins Bad und duschte ausgiebig. Als das Wasser über ihren Körper floss, bemühte sie sich, nicht an die lustvollen Momente der vergangenen Nacht zu denken. Es war völlig unklar, wie es zwischen ihr und Jack weitergehen würde.
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zog sie weiße Shorts und ein weinrotes Tanktop an, dazu Ledersandalen. Sie merkte, dass sie Jack gefallen wollte. Hatte sie es nicht immer genossen, wenn er sie bewundernd angesehen und ihr Komplimente gemacht hatte?
Die Gedanken kreisten wirr in ihrem Kopf. Wie würde Jack reagieren, wenn sie ihm später die Wahrheit eröffnete? Würde er wütend werden?
Während sie ihr Haar föhnte, versuchte sie, sich ein paar Sätze zurechtzulegen. Wie konnte sie es ihm möglichst schonend beibringen? Und wie würde sie ihn beruhigen, falls er wütend oder verletzt reagierte?
Zur Übung sprach sie laut zu ihrem Spiegelbild: „So wie die Dinge sich entwickelt haben, bin ich nicht sicher gewesen, ob du es überhaupt erfahren wolltest. Du hast mir von LeeAnn erzählt, und dass du zufrieden mit deinem neuen Leben bist. Ich habe dir nicht genug vertraut: Ich habe Angst gehabt, dass du Ansprüche stellen könntest und ich mein Kind vielleicht verliere. Außerdem habe ich irgendwie gedacht, wenn du mich schon nicht gewollt hast, solltest du auch unser Kind nicht haben.“
Oh, das tat weh. Vor allem, weil er ihr heute Nacht gezeigt hatte, wie sehr er sie wollte. Bei der Erinnerung daran lächelte sie ihrem Spiegelbild unwillkürlich zu.
Während sie sich schminkte, beschloss sie, einfach die Wahrheit zu sagen und darauf zu vertrauen, dass alles gut ausging.
Als sie wenig später Isabels Haus betrat, war Josie gerade dabei, die Einkäufe auszupacken. Während sie alles auf den Tisch stellte, saß Luke auf dem Boden und ließ eine Dose Tomaten hin und her rollen. Callie hob ihn hoch und drückte ihn an sich. „Hat er heute Morgen schon was gegessen?“
„Klar“, erwiderte Josie. „Er hat Milch getrunken und von meinem Schokoladenmüsli gegessen.“
„Was? Davon bekommt er doch garantiert Blähungen.“
Besorgt musterte sie ihren Sohn, der jedoch keineswegs leidend aussah und versuchte, sich loszustrampeln. Sie setzte ihn wieder auf den Boden und musste sich eingestehen, dass es typisch für sie war, immer das Schlimmste zu befürchten – auch, was die bevorstehende Unterredung mit Jack betraf.
„Und, war’s schön in Wichita?“, fragte Josie mit undurchdringlicher Miene, als sie die Lebensmittel in den Schrank räumte.
„Ja. Wo ist eigentlich Isabel?“ Auch Callie wollte sich nichts anmerken lassen.
„Unten im Keller.“
Kurz darauf betrat ihre Schwester die Küche, und Callie nickte ihr zu. Isabel erfasste sofort die Stimmung und stellte sich mit nachdenklicher Miene neben Josie.
„Nachher kommt Jack vorbei, und ich sage es ihm“, erklärte Callie.
Isabel und Josie begnügten sich mit einem verständnisvollen Nicken.
„Ich kann es ihm nicht länger verheimlichen. Einem anderen vielleicht, aber Jack hat das nicht verdient.“
„Ich finde es richtig, dass du es ihm erzählst“, sagte Isabel ruhig. „Er wird ein wunderbarer Vater sein.“
Callie nickte. „Habt ihr eine Idee, wie ich es ihm möglichst schonend beibringe?“
„Unsere große Schwester fragt uns um Rat! Das hat es ja noch nie gegeben.“ Josie konnte es einfach nicht lassen, sie aufzuziehen, und Callie musste lachen.
„Zuerst bietest du ihm was Leckeres zum Mittagessen an und schaffst so eine entspannte Atmosphäre“, schlug Isabel vor.
Das hörte sich gut an.
„Zu dumm, dass du ihn nicht für den Abend eingeladen hast, denn dann könntest du ihn betrunken machen“, bemerkte Josie grinsend. „Du solltest auf jeden Fall für eine aufgelockerte Stimmung sorgen. Am besten erzählst du ihm ein paar Witze und bietest ihm Schokolade an – die bringt seine Glückshormone in Schwung.“
Ihre
Weitere Kostenlose Bücher