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Mein Herz springt (German Edition)

Mein Herz springt (German Edition)

Titel: Mein Herz springt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Bauer
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hast, kannst du meinen Kollegen und mich begleiten. Wir wollten ein bisschen Wien bei Nacht erkunden. Was denkst du?«
    »Klingt gut.« Wir tauschen unsere Handynummern aus und verabschieden uns.
    Der Nachmittag verläuft eher schleppend – wie es oft bei solchen Marathonveranstaltungen der Fall ist. Irgendwann tritt die große Müdigkeit ein und man könnte auf der Stelle einschlafen. Meinen letzten Vortrag verlasse ich etwa eine halbe Stundevor dem offiziell angekündigten Ende. Ich mache mich auf die Suche nach einem Kaffeestand und versuche, mich durch Koffein zu revitalisieren.
    Die frühe Rückkehr ins Hotel ist eine gute Idee. So habe ich vor meiner Verabredung mit Lisa noch etwas Zeit. Ich telefoniere mit Frieda und Kalle. Danach liege ich erst einmal nichts tuend auf dem Hotelbett und zappe durch die verschiedenen Fernsehprogramme. Ich überlege mir, was ich heute Abend anziehe. Ich kann mir Lisa bildlich in ihrem sexy Ausgeh-Outfit vorstellen. Ich sollte mir also auch ein bisschen Mühe geben. Die entsprechende Garderobe hatte ich eingepackt. Ich entscheide mich für ein knielanges, rotes Sommerkleid mit dezenten, weißen Punkten – dazu schwarze, schlichte Pumps. Mein Make-up trage ich schlicht auf. Ich hebe meine blaugrünen Augen durch einen blaugrauen Kajal und schwarze Wimperntusche hervor und betone meine Lippen durch einen auberginefarbenen Lippenstift. Meine Haare binde ich leger zusammen. Das passt gut zu meinem luftigen Kleid.
    Um 20.00 Uhr treffe ich mich mit Lisa und ihrem Kollegen vor der Wiener Staatsoper. Als ich Lisa sehe, fühle ich mich in meiner Entscheidung sofort bestätigt. Ich habe große Lust, mit ihr einen lustigen Abend in Wien zu verbringen. Lisa umarmt mich zur Begrüßung, als würden wir uns schon ewig kennen. »Hallo Betty. Schön, dich zu sehen! Darf ich dir meinen Kollegen Björn vorstellen? Björn arbeitet zusammen mit mir am Zentralkrankenhaus in Bozen.«
    Ich reiche Björn förmlich die Hand. »Hallo Björn. Ich bin Betty. Schön, dich kennenzulernen.«
    Wie fast zu erwarten war, ist Lisa voller Energie. Und wie zu erwarten war, top gestylt. Sie trägt eine hautenge Blue-Jeans, dazu eine hautenge, weiße Bluse mit leicht überdimensionalem Kragen und nach unten ausgestellten Ärmeln. Ihre Stiefeletten habeneinen hohen Absatz und eine schlangenlederartige Oberfläche. Das blonde, lange Haar trägt Lisa diesmal offen. Björn passt vom Typ an ihre Seite: groß, dunkles Haar, Jeans, weißes Hemd und ein mittelblaues Jackett mit dezenten, hellblauen Nadelstreifen. Und natürlich ein strahlendes Lächeln. Die beiden könnte man für ein Paar halten. Aber Björn wurde mir als Kollege vorgestellt. Alles andere ist Mutmaßung.
    »So, ihr beiden, ich habe tierischen Hunger. Lasst uns erst einmal etwas Deftiges in einem gemütlichen Wiener Restaurant zu uns nehmen. Der Hotelportier hat mir ein Lokal in der Herrengasse vorgeschlagen.« Lisa fordert uns zu einem gemeinsamen Blick auf den Stadtplan, den sie gerade aus ihrer Handtasche gekramt hat, auf. »Guckt! Das ist nicht weit von hier!« Lisa henkelt sich zwischen Björn und mir unter und gibt uns damit die Richtung zu unserem Ziel vor.
    Björn beugt sich etwas nach vorne, schaut mich an und spottet freundlich: »Ja, genau, Betty, das hätten wir auch vorgeschlagen, oder?«
    »Nichts anderes«, antworte ich ihm mit einem Augenzwinkern. Lisas Entscheidungsfreude und Zielstrebigkeit beeindrucken mich. Sie reißt mich mit.
    Jetzt habe ich noch mehr Lust auf den bevorstehenden Abend. In der Gesellschaft der beiden Südtiroler kann es nur unterhaltsam werden. Der leckere Wein zu meinem Schnitzel mit Bratkartoffeln tut sein Übriges. Ein Glas folgt dem nächsten. Ich trinke mehr als gewöhnlich. Und es scheint, als wäre kein Ende in Sicht. Nachdem wir uns noch einen Topfenstrudel sowie ein Glas Marillenschnaps zum Nachtisch gegönnt haben, entscheiden wir uns, das gemütliche Restaurant zu verlassen. Dem etwas missmutigen Kellner scheint dies recht zu sein. Die Lautstärke, die wir zu dritt an unserem Tisch erzeugten, stieß nicht bei allen Gästen auf Begeisterung. Beschwingt packen wir also unsere Sachen undmachen uns auf in Richtung Ausgangstür. In der finsteren Herrengasse sammeln wir erst einmal unsere Gedanken und überlegen, wo wir noch irgendwo einen Absacker zu uns nehmen könnten.
    Eigentlich wäre es vernünftig gewesen, ins Hotel zurückzukehren. Aber die Laune der beiden anderen und mein nicht mehr ganz

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