Mein Herz tanzt Tango
dich lieb.“
„Mmmm.“
Rose schlüpfte aus dem Zimmer. Bevor sie die Tür schloss, sagte Dalton noch: „Gute Nacht, Prinzessin.“
Anna steckte den Kopf unter der Bettdecke hervor. „Gute Nacht, Mr. Dalton.“
„Das sind die Freuden alleinerziehender Mütter“, bemerkte Rose.
„Wie oft passiert so etwas?“
„Nicht besonders oft.“ Rose wandte sich Richtung Küche. „Hauptsächlich, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Sie hat nämlich den eisernen Willen ihres Vaters geerbt.“
„Ist das gut oder schlecht?“, fragte Dalton, während er sich auf einem der mit orangefarbenem Stoff bezogenen Barhocker niederließ.
„Das kommt darauf an, wie mein Tag war“, scherzte Rose. Sie hielt ihm eine Flasche Rotwein entgegen. „Trinken wir ein Glas?“
„Gerne. Wenn ich das so sehe, mache ich mir schon Gedanken darüber, ob ich selber einmal Kinder will oder nicht.“
„Hören Sie sofort auf!“, rief Rose. Sie öffnete die Flasche und schenkte zwei Gläser ein. „Ich würde Anna um keinen Preis der Welt hergeben. Natürlich ist der Umgang mit ihr manchmal eine ganz schöne Herausforderung, aber meistens sind wir die besten Freundinnen. Ich liebe sie über alles.“
„Das ist offensichtlich. Und umgekehrt ist es ebenso. Das habe ich an der Art gesehen, wie Anna Sie beim Kochen nachgeahmt hat.“
Rose nippte an ihrem Wein. „Manchmal frage ich mich, ob ich ihr reiche.“
„Sie könnten wieder heiraten. Dann hätte sie einen Stiefvater.“
„War das ein Heiratsantrag?“, fragte Rose augenzwinkernd.
Dalton lachte als Antwort, doch in seinem Innersten machte sein Herz bei dem Gedanken daran, den Rest seines Lebens mit Rose und ihrer süßen Tochter zu verbringen, einen Sprung. Wie schade, dass er bereits herausgefunden hatte, dass sie nicht die richtige Frau für ihn war.
„Aber im Ernst: Nach seinem Unfall musste ich John im Krankenhaus versprechen, noch einmal zu heiraten, weitere Kinder zu bekommen und wieder glücklich zu werden. Doch nach einer Liebe wie der unseren …“ Ihre Stimme wurde immer leiser. „Entschuldigen Sie, ich wollte nicht, dass unsere Unterhaltung in eine so traurige Richtung geht!“
„Das ist schon in Ordnung“, beruhigte Dalton sie. Er hing förmlich an ihren Lippen. Sie faszinierte ihn jeden Tag mehr. „Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie mir solche persönlichen Dinge anvertrauen. Aber dafür sind Freunde ja da.“
„Sind wir das?“ Rose nahm einen Schluck Wein. „Freunde?“
„Natürlich. Wir haben beide ein sehr ausgefülltes Leben. Deshalb denke ich, dass Sie wahrscheinlich nicht mehr wollen als eine Freundschaft.“
„Und wenn doch?“
Puh! Hatte Rose das wirklich gesagt? Hoffentlich hatte er sich nicht verhört. Sein Herz ging beinahe über vor Freude, obwohl er in Wahrheit genau wusste, dass sie nicht zueinander passten.
„Oje“, fügte Rose schnell hinzu. „Das wollte ich nicht sagen. Wie aufdringlich von mir. Ich bin müde und rede anscheinend nur noch Unsinn.“ Während sie sprach, flüchtete sie aus der Küche in den Wohnbereich.
„Pst.“ Nach wenigen Schritten holte Dalton sie ein, schnappte sich ihr Weinglas und stellte es zusammen mit seinem eigenen auf den Couchtisch. Dann nahm er ihren Kopf in seine Hände und brachte sie auf die schönste Art, die er kannte, zum Schweigen. Bestimmt war sein Kuss ungeschickt und linkisch, doch das schien Rose nicht zu stören.
„Schau mich an“, flüsterte sie, als sie sich nach einer Ewigkeit wieder voneinander lösten. „Ich zittere.“
„Hoffentlich nicht vor Angst.“
„Nein“, schluchzte sie, und Tränen kullerten ihr über die Wangen.
Dalton erschrak. „Was ist los, Rose?“
„Nichts.“
„Bitte, tu mir das nicht an. Schließ mich nicht aus deinem Leben aus. Weinst du wegen John?“
Sie nickte schniefend.
„Das war dein erster richtiger Kuss seit seinem Tod, stimmt’s?“
„Ja. Und er war wundervoll. Und aufregend. Aber gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen. Warum lebe ich noch und er nicht? Habe ich lange genug getrauert, um der Liebe zwischen uns gerecht zu werden? Schaut er auf uns herunter? Und wenn – gefällt ihm, was er sieht? Außerdem habe ich Angst. Was, wenn ich dir mein Herz schenke und dann passiert dir etwas?“
„Pscht!“, beschwichtigte Dalton sie. Er drückte sie an sich und strich über ihr Haar. „Es ist schon in Ordnung. Alles wird gut.“
„Das kannst du nicht wissen. Stell dir vor, Anna und ich verlieben uns in dich, wir
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