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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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heiraten, und dann stirbst du plötzlich aus irgendeinem Grund.“ Sie begann unter Tränen zu lachen. „Merkst du was? Wir hatten noch nicht einmal ein Date, aber ich spreche schon vom Heiraten. Ich muss verrückt sein!“
    Dalton nahm sie bei der Hand und zog Rose zum Sofa, wo sie sich beide setzten. Als Nächstes drückte er ihr ein Papiertaschentuch in die Hand. „Hier, wisch dir erst mal die Tränen ab und putz dir die Nase.“
    Sie gehorchte. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte Dalton eine Frau gesehen, die so hübsch war, wenn sie sich schnäuzte. Nicht, dass er es genoss, dass sie weinte. Es machte ihr Zusammensein nur ungeheuer intim. Dalton nahm einen tiefen Schluck aus seinem Weinglas und stellte es gleich wieder ab.
    Dann legte er Rose einen Arm und die Schulter und zog sie eng an sich. „Du hast mir deine Geschichte erzählt, jetzt erzähle ich dir meine“, begann er. „Als ich noch klein war, nahm mich mein Vater am Samstagvormittag mit zur Arbeit in die Bank. In einer Ecke seines Arbeitszimmers hatte er mir mein eigenes kleines Büro eingerichtet, komplett mit Spielzeug-Rechenmaschine, Spielgeld und allem Drum und Dran.“
    Er lächelte bei der Erinnerung daran. „Ich fand das damals wundervoll. Er zeigte mich bei seinen Freunden und Kollegen überall herum, erzählte allen, dass ich eines Tages die Bank führen würde. Darauf war ich enorm stolz. Die meisten meiner Freunde hatten keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen sollten. Doch mein Leben lag bereits fertig vorgezeichnet vor mir.“
    Rose zog fragend die Stirn hoch. „Aber das muss ja gar nicht unbedingt schlecht sein.“
    Dalton fuhr fort: „Dad gab mir den Sinn für das Geschäftliche mit. Gleichzeitig erklärte mir meine Mutter bei jeder sich bietenden Gelegenheit, welche Frau die Richtige für mich sein würde. Stark, aber weiblich. Unabhängig, aber nicht so unabhängig, dass sie eine eigene Karriere anstreben würde. Am besten sei es – das ist jedenfalls die Meinung meiner Mutter – eine Frau mit einer häuslichen Ader zu suchen.“
    „Das ist ein Scherz, oder?“, fragte Rose. „Eine Frau mit einer häuslichen Ader? Hat sie das wirklich gesagt? In was für einem Jahrhundert war das?“
    „Zum Fürchten, nicht wahr?“
    „Ja, wirklich. Und da dachte ich, ich hätte Probleme …“
    „Deshalb erzähle ich dir das. Um dich von deinen eigenen Sorgen abzulenken.“ Er gab ihr einen Kuss. „Und jetzt stell dir vor: Plötzlich kam ich aufs College. Das war eine völlig neue Welt für mich. Auf einmal stellte ich fest, dass es auch andere Gesprächsthemen gab, als wie viele Schalterbeamten für eine Woche entbehrt werden können, damit sie zur internationalen Konferenz ihrer Berufsvereinigung fahren können.“
    „Gibt es so etwas überhaupt?“
    „Selbstverständlich. Im letzten Jahr fand die internationale Schalterbeamten-Konferenz übrigens in Stockholm statt. Nur für den Fall, dass du das schon lange wissen wolltest.“
    Rose nickte mit gespieltem Ernst, bevor sie ihn aufforderte: „Erzähl mir mehr vom College. Wie erging es dir mit den Frauen, sobald dir deine Eltern nicht mehr ständig auf die Finger sahen?“
    Dalton grinste verschwörerisch. „Sagen wir einfach, ich habe nichts anbrennen lassen.“
    Dieses Mal gab Rose ihm einen Kuss. „Genau wie bei mir. Und wann hast du mit der Bildhauerei begonnen?“
    „Auch in etwa um diese Zeit. Die Aussicht auf Aktmodelle hat mich motiviert, diesen Kurs zu belegen“, gab Dalton augenzwinkernd zu.
    Rose boxte ihm spielerisch in die Rippen. „Du böser, böser Junge.“ Sie schmiegte sich enger an ihn. „Und was genau gefällt dir daran?“
    „Abgesehen von dem Plastilin vor ein paar Tagen hatte ich schon seit zehn Jahren kein formbares Material mehr in der Hand. Also weiß ich nicht einmal, ob mich die Arbeit mit Ton noch immer fasziniert. Aber damals war es die Verbindung zwischen meinem Kopf und meinen Fingern, die es mir angetan hatte. Ich konnte etwas mit meinen Händen erschaffen, das nichts mit Zahlen und Diagrammen zu tun hatte. Schönheit und Ästhetik standen im Vordergrund, nicht Gewinn.“
    Rose schwieg. Sie saß nur da und lächelte.
    „Was ist daran so lustig? Ich kehre vor dir mein Innerstes nach außen, und du grinst nur still vor dich hin?“
    „Nein“, sagte sie schnell. „Versteh mich nicht falsch!“ Sie setzte sich so zurecht, dass sie ihre Hände auf seine Schultern legen konnte. „Du bist völlig verspannt! Ich habe gelächelt, weil ich

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