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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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haben.“ Als hätte er das Recht, sich zu beschweren! Wie oft hatte er Rose mit Carly verglichen? Nur weil Rose eine künstlerische Ader hatte, musste sie deswegen nicht automatisch genauso sprunghaft und unzuverlässig sein wie seine erste Liebe.
    „Das stimmt nicht!“, verteidigte sich Rose unter Tränen. „Ich mag dich, Dalton. Sogar sehr!“
    „Aber eben nicht genug, um John zu vergessen.“
    „Das ist nicht so einfach. Es ist wie bei dir und deinem Dad. Eigentlich müsstest du mich verstehen!“
    Seufzend stand Dalton auf. „Vielleicht müsste ich das wirklich, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich hatte gedacht, dass zwischen uns etwas ist, aber …“ Warum konnte er nicht einfach den Mund halten? So mit ihr zu reden stand ihm nicht zu. Aber die Fragen in seinem Herzen ließen ihm keine Ruhe.
    „Zwischen uns ist auch etwas. Aber ich brauche Zeit, um mich daran zu gewöhnen.“
    „Wie lange?“
    „Bitte setz mich nicht unter Druck. Das ist nicht deine Art.“
    „Woher willst du wissen, was meine Art ist?“ Dalton lachte bitter. „Wir kennen uns ja kaum.“
    „Immerhin weiß ich, dass du schon dein ganzes Leben lang vor dem Mann wegläufst, der du eigentlich sein möchtest.“
    „Das wird ja immer schöner. Du erzählst mir etwas übers Weglaufen? Das kann doch nicht wahr sein!“
    „Wo willst du hin?“, rief Rose ihm nach, als er zur Tür ging.
    „Wonach siehst es aus?“, fragte er erbost.
    „Du kannst jetzt nicht gehen, nicht im Streit. Ich dachte, du wolltest an deiner Skulptur weiterarbeiten?!“
    „Merkwürdig, aber im Augenblick bin ich dazu absolut nicht in Stimmung.“
    Dalton, der in einer wolkenverhangenen Nacht allein die Bayou Road hinunterfuhr, hätte sich über die verschiedensten Dinge Gedanken machen müssen, doch vor seinem geistigen Auge sah er nur immer wieder den verzweifelten Ausdruck in Annas Gesicht, als sie von ihrem Vater gesprochen hatte.
    Wie kam er nur dazu, Rose ihre Loyalität gegenüber einem Mann, den sie offensichtlich geliebt hatte, übel zu nehmen? Würde er sich von der Frau, die er eines Tages heiratete, nicht dieselbe Treue wünschen?
    Nur bestand das Problem darin, dass ihm in Roses Armen der Gedanke gekommen war, dass sie die Frau war, die er heiraten wollte, die Frau, die für ihn bestimmt war. Doch wie konnte Rose diese Frau sein, wenn sie noch immer einen anderen liebte?
    Und was sollte er in Bezug auf die Bank tun? Mit jedem einzelnen Tag entglitt sie ihm mehr. Nicht, dass ihm die Arbeit schwerfiel. Im Gegenteil – er würde sie sogar mit verbundenen Augen schaffen. Aber er hasste sie! Schon wenn er seinen Wagen morgens auf seinem Parkplatz abstellte, musste er seinen Magen mit einem Magenmittel beruhigen. So konnte es nicht weitergehen! Aber wie denn dann?
    Natürlich, die Bildhauerei machte ihm Spaß. Doch davon konnte man schließlich nicht leben.
    Wenn er Rose das nächste Mal traf, mussten sie gemeinsam über berufliche Alternativen für ihn nachdenken. Aber würde es nach den gemeinen Dingen, die er zu Rose gesagt hatte, überhaupt ein nächstes Mal geben?
    Dalton wusste einfach nicht, ob seine Gefühle für Rose die wahre Liebe oder nur eine verrückte Schwärmerei waren. Aber wenn er daran dachte, dass sie womöglich in diesem Moment in ihrer Wohnung saß und weinte, zerriss es ihm beinahe das Herz.
    Er griff zu seinem Handy und wählte ihre Nummer. Hoffentlich würde sie überhaupt abheben!
    „Dalton?“, fragte sie nach dem dritten Klingeln atemlos.
    „Ich bin auf dem Weg zu dir.“
    Rose überlegte, ob sie sich schnell die Haare bürsten und frischen Lippenstift auftragen sollte, aber dann entschied sie sich dagegen. Dalton hatte schon so viel von ihr gesehen, dass sie ohnehin nichts vor ihm verbergen konnte.
    Als es leise an der Tür klopfte, rannte sie hin, öffnete und flog dem einzigen Mann in die Arme, für den sie außer John etwas empfand.
    „Es tut mir so leid“, flüsterte sie. Dalton spürte ihren warmen Atem an seinem Hals. „Ich hatte nicht die Absicht, dir weh zu tun. Ich wollte nur meinen Schmerz überwinden.“
    „Und, ist dir das gelungen?“ Vorsichtig schob er sie in den Raum, damit er die Tür hinter sich schließen konnte.
    „Ja.“ Rose wollte sich nie wieder aus seiner Umarmung lösen, doch das musste sie, wenn sie richtig mit ihm sprechen wollte. Also ging sie voraus in die Küche und setzte sich dort auf einen der Barhocker. „Einige Augenblicke lang konnte ich John vergessen und nur an eine gemeinsame

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