Mein Herz tanzt Tango
bei dir.“
Seufzend erhob Alice sich. „Du wirkst zwar äußerlich sehr erwachsen, aber in Wirklichkeit hast du noch sehr viel zu lernen.“
Wenn Dalton etwas noch mehr hasste als seine Arbeit, dann war es, festzustellen, dass er einen Fehler gemacht hatte. Diese Erkenntnis hatte ihn dorthin geführt, wo er sich gerade befand: An den Kopf des Konferenztischs des Wirtschaftsverbandes von Hot Pepper.
Er räusperte sich, um sich die Aufmerksamkeit der vollzählig versammelten Verbandsmitglieder zu sichern. Besonders bemerkenswert war, dass es ihm sogar gelungen war, Mona und Alice wieder an einen Tisch zu bekommen. Das musste einfach ein gutes Omen sein!
„Danke, dass ihr euch alle so kurzfristig Zeit für diese Zusammenkunft genommen habt. Es handelt sich um ein persönliches Problem von mir, das sich nur mit eurer Mithilfe lösen lässt. Wie viele von euch haben mich in den letzten Wochen an der Seite einer attraktiven, schwarzhaarigen Tanzlehrerin in der Stadt gesehen?“
Alle elf Anwesenden hoben die Hand.
„Und wie viele von euch fanden, dass wir gut zusammen passen würden?“
Wieder schossen elf Hände in die Höhe.
„Dir scheint sehr viel an ihr zu liegen“, bemerkte Mona. „Ich hätte nie gedacht, dass du so schnell so gut Tango tanzen lernst. Aber wahrscheinlich hattest du einige Privatstunden.“
Frank und einige der Männer lachten.
„Okay, das reicht.“ Dalton schlug mit dem Hammer auf das Rednerpult, um für Ruhe zu sorgen. „Also, kurz und gut: Ich habe Mist gebaut. Ich erspare euch die Details, aber ich habe mit Rose Schluss gemacht, obwohl ich sie und ihre Tochter von ganzem Herzen liebe.“
„Hurra!“, rief Mona und klatschte in die Hände. „Ich fand von Anfang an, dass ihr ein tolles Paar seid. Und die Kleine scheint auch einen Narren an dir gefressen zu haben. Ich stelle den Antrag, dass der Wirtschaftsverband alles in seiner Macht stehende unternimmt, euch beide wieder zusammenzubringen.“
„Warum sonst hätte ich mich wohl zur Teilnahme an diesem Treffen bereit erklärt?“, fragte Alice gereizt, die Hände in die Hüften gestemmt. „Manchmal glaube ich wirklich, Mona Bell, dass du jeden Morgen nur aufstehst, um mir die Show zu stehlen!“
Die beiden Frauen funkelten einander wütend an.
„Gut“, griff Dalton schnell ein, um eine Eskalation zu vermeiden. „Dann hebt bitte eure Hand, wenn ihr bereit seid, mir zu helfen, Rose und Anna zurückzugewinnen.“
Alle Anwesenden hoben ihre Hand. Mit einer Ausnahme.
Alice.
„Gibt es ein Problem?“, fragte Dalton vorsichtig.
„Da wäre noch eine Sache“, antwortete Alice bedächtig. Bevor sie weitersprach, machte sie eine Kunstpause, um die Spannung zu steigern. „Könnte es vielleicht sein, dass dieser plötzliche Sinneswandel mit unserem Gespräch im Park zusammenhängt?“
Dalton unterdrückte ein Grinsen, bevor er einräumte: „Vielleicht. Du hast doch gesagt, ich müsse noch sehr viel lernen. Ich hoffe, dass ich das in den kommenden drei Tagen schaffe.“
„Wow, Dad“, sagte Dalton zu seinem Vater. „Für einen Mann, der gerade eine Herzoperation hinter sich hat, siehst du fantastisch aus.“ Im Gegensatz zu Dalton, der sich nach mehreren schlaflosen Nächten, in denen er darüber nachgegrübelt hatte, ob sein Plan aufgehen würde, wie ein Zombie fühlte.
„Ich fühle mich auch fantastisch. Der Arzt sagte, dass die Hälfte meines Bluts nicht durch meinen Körper gepumpt wurde. Kein Wunder, dass ich fast den Löffel abgegeben habe!“
„Moment“, schaltete sich Daltons Mutter ein. „Davon kann überhaupt nicht die Rede sein.“
Obwohl sie lächelte, entging Dalton die Sorge in ihren Augen nicht. Sie wich nicht von der Seite ihres Mannes und hielt seine Hand. Ob er und Rose nach einigen Jahrzehnten Ehe auch immer noch so verliebt wirken würden? Er vermisste sie so sehr, dass es wehtat. Ihm war nur zu klar geworden, wie dumm es gewesen war, sie aufzugeben. Sein Plan musste einfach funktionieren!
„Carol!“, rief seine Mutter zu einer Bekannten hinüber. „Warte einen Augenblick! Ich muss dich noch nach deiner Meinung zur Dekoration fragen!“ Zu ihrem Sohn gewandt sagte sie: „Iss nicht zu viel von den fetten Sachen, Dalton. Joan hat gesagt, du hättest in letzter Zeit häufiger Sodbrennen gehabt.“ Seinen Vater im Schlepptau durchquerte Daltons Mutter den Raum und ließ ihren Sohn mit seinen Sorgen allein.
Ein Kellner ging vorbei.
Dalton schnappte sich ein Glas Champagner von seinem
Weitere Kostenlose Bücher