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Mein Leben als Androidin

Mein Leben als Androidin

Titel: Mein Leben als Androidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fine
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selbstverständlich, bei deiner Schauspielerfahrung.«
    »Was bringt dich auf den Gedanken, Locke könnte mich verkaufen wollen? Wenn er den Fall verliert, wird er so wütend sein, daß er mich exterminiert, dessen bin ich sicher.«
    »Wenn man ihn für schuldig befindet, wird die Schadenersatzsumme astronomisch ausfallen. Dein Verkauf an Stellar Entertainment – den wir selbstredend vermitteln – würde sie erheblich verringern. Vielleicht läßt es sich arrangieren, daß der Kaufpreis der Höhe des Schadensersatzes entspricht.«
    »Aber wenn er gewinnt, was man schließlich auch in Betracht ziehen muß, dann werde ich vor Gericht gestellt, und er ist aller Sorgen ledig. Dann hat er keinen Grund mehr, mir übelzuwollen.«
    »Darauf würde ich nicht wetten. Er mag ein abtrünniger Humanist sein, aber er ist immer noch ein Gebieter. Er wird dich an die AÜ ausliefern, bevor du irgendwelche wegbereitenden Präzedenzfälle im Androidenrecht schaffen kannst. Verlaß dich drauf.«
    »Stehe ich in einem solchen Fall nicht unter dem Schutz des Gerichts und der Regierung?«
    »Schwer zu sagen. Es wäre der Beginn einer gänzlich neuen Ära in der Interspeziesjustiz, überreich an Grauzonen und Widersprüchen. Zum Beispiel: Verliert ein Eigentümer automatisch die Befehlsgewalt über seine Einheit, weil sie als dem Menschen ebenbürtig befunden wurde? Und weiter, setzt ein solches Urteil die Bedingungen eines Androidenkaufvertrags außer Kraft, besonders die Paragraphen bezüglich der Rechte und Pflichten des Eigentümers? Niemand weiß es. Diese Fragen sind nie zuvor gestellt, geschweige denn geklärt worden. Und während man sie zu klären versucht, könnte er einfach …« Jug deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf mich und betätigte einen imaginären Abzugsbügel. »Und wenn du am Leben bleibst und vor Gericht gestellt wirst, dann wird man dich schuldig sprechen für den Mord an dem Präsidenten. Die Beweise liegen vor. Man wird dich verurteilen und hinrichten. Findest du nicht auch, es wäre klüger, mit uns zu kooperieren?«
    »Ich könnte mich eventuell dazu bereitfinden, wenn …«
    »Ja?«
    »Ich meinen Erinnerungsspeicher zurückbekomme, komplett und ungekürzt.«
    »Du bist eine funktionsgestörte Einheit!«
    »Er gehört mir, und ich will ihn zurück! Ohne ihn bin ich kaum in der Lage, dein Angebot entsprechend abzuwägen, oder?«
    »Du benötigst nicht unbedingt die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse deines bisherigen Lebens, um eine dermaßen offensichtliche Entscheidung zu treffen.« Er hob Aufmerksamkeit heischend den Finger. »Aber ich sage dir eins. Ich werde mit Meese reden. Ich bin sicher, er ist einverstanden, vorausgesetzt, du kooperierst wirklich in unserem Sinne. Ja, ich bin sicher, er wird die Operation und alles übrige arrangieren. Im Anschluß an den Prozeß.«
    »Jetzt.«
    »Tut mir leid. Das Original gehört theoretisch dem Gericht.«
    »Ich bin mit einer Kopie zufrieden. Du hast von deiner nicht viel gezeigt, aber sie erschien mir vollständiger als das Exemplar der Verteidigung.« Ich gab mich sowohl hart wie auch einschmeichelnd.
    »Dahlia hat recht – du weißt tatsächlich, was du willst.«
    »Ich kann nur danach urteilen, was ich gesehen habe. Gib mir mein Gedächtnis, damit ich meine wahre Natur erkenne. Dann könnte ich mich bewogen fühlen, deinem Vorschlag positiver gegenüberzustehen.«
    »Du vergißt, daß du nur am Leben bleibst, wenn du dich auf unsere Seite schlägst. Nun, wir haben ein extrem großzügiges Angebot gemacht; ich dachte, du würdest begeistert zugreifen.«
    »Du hast aus den gezeigten Passagen meiner Erinnerung ersehen können, wie es in Hollymoon zugeht – in den Stallungen. Das ist kein Leben, das ist langsame Termination.«
    »Die Zeiten haben sich geändert. Die Stallungen wurden aufgelöst, vor mehreren Jahren bereits, unmittelbar nach der Ratifizierung des Kodex. Du wirst selbständig sein, mit deiner eigenen Gage, eigenem Modulkondo, Sklaven, sämtlichen Annehmlichkeiten – menschliche Verehrer, Hoverlimousinen, Ruhm. Die Milchstraße präsentiert sich dir mit Erdbeergeschmack und Strohhalm, Molly.«
    »Und wie soll ich das würdigen können, geknebelt durch einen IZ? Ich weiß, daß das Studio mir einen verpassen wird. Versuch gar nicht erst, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich glaube, du willst mich reinlegen.«
    »Hier ist nicht der Mars, Molly. Der Schutz durch den Kodex ist so umfassend, daß nur ein sehr geringer Unterschied

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