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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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Zuspruch ist, auf die er gehofft hatte.
    »Andererseits«, fährt Dad fort, »wenn du dein Talent einsetzen willst, um den Herrschaften hier zu zeigen, was ein Zwölfjähriger so draufhat, dann solltest du jetzt wohl da rausgehen und die Sau rauslassen!« Er zwinkert mir zu und hält mir die Tür zum Kostüm-Wohnwagen auf.
    Als Tony mich erwartungsvoll ansieht, wird mir klar, dass hier nur ein einziger Mensch angebrüllt würde, wenn ich versage, und zwar Tony. Er hat sich dafür eingesetzt, dass ich engagiert wurde, und ich werde ihn jetzt auf keinen Fall enttäuschen.
    erwartungsvoll
    »Ich hab mich in einer Minute umgezogen«, sage ich. »Und dann geh ich diese blöde Mauer hoch.«

Star-Potenzial
    Weil die Technikleute das unechte Nachbarhaus noch nicht ganz zu Ende beleuchtet haben, gehen Tony und ich erst mal zum Catering-Wagen rüber.
    Er muss mir gar nicht erst sagen, dass ich der Versuchung widerstehen soll   – ich hab mir schon fest vorgenommen, mir erst NACH dem Dreh die Taschen vollzumachen.
    Versuchung
    »Hey, willst du Tanya Billings kennenlernen?« Tony zeigt auf ein hübsches Mädchen, das gerade bei den Muffins steht. Ich erkenne sie sofort und hoffe, er stellt uns nicht vor, sonst sage ich bestimmt wieder was Bescheuertes.
    Aber was mich so aus dem Konzept bringt, ist nicht der Anblick dieses Filmstars   – sondern der Anblick dessen, was Tanya Billings anhat.
    aus dem Konzept gebracht
    Nämlich einen Schlafanzug mit Hundeknochen-Muster.
    »Wieso trägt sie denn den gleichen Schlafanzug wie ich?«, flüstere ich Tony zu.
    Er wirkt genauso verdattert wie ich. »Weil sie in deiner Szene mitspielt. Sie spielt doch die Chris.«
    »Chris ist ein Mädchen? «, rufe ich.
    »Hast du nicht gesagt, du hättest das Drehbuch gelesen? Natürlich ist Chris ein Mädchen!«
    So was kommt dabei raus, wenn man sich drauf verlässt, dass schon irgendjemand daherkommt und einem erzählt, was man wissen muss, wenn es nur wichtig genug ist. Ich kann jetzt niemandem einen Vorwurf machen außer mir selbst.
    In meinem Kopf rasen eine Million Gedanken durcheinander. Was werden meine Freunde sagen, wenn sich rausstellt, dass ich ein Mädchen double? Habe ich hinterher überhaupt noch Freunde? Warum hat Matt bisher nicht zurückgerufen? Muss ich Mädchenzeug machen? Heißt das, ich bin kein Stuntboy, sondern ein Stuntgirl?
    Dann trifft mich die Erkenntnis wie der Blitz: Tanya Billings ist der größte Teenie-Star auf der ganzen Welt, und ich darf die Stunts machen, die sie sich nicht zutraut! Mädchenzeug hin oder her, das ist doch total cool!
    Als Tony mich hinbringt und Tanya vorstellt, bin ich erst mal ganz zufrieden mit mir   – bis ich den Mund aufmachen muss.
    »Hi, ich bin Tanya. Du musst mein Stuntman sein«, sagt sie. »Oder Stuntboy oder wie auch immer das in dem Fall heißt.«
    Ich stammele irgendwas vor mich hin, was eine Vorstellung werden sollte, aber als unverständliches Gegrummel rauskommt.
    stammeln
    »Hab ich nicht ganz verstanden«, sagt Tanya. »Wie heißt du gleich noch mal?«
    Diesmal bringe ich etwas raus, was entfernt an Derek erinnert, aber mehr krieg ich im Moment nicht hin.
    »Doc? Das ist ja ein niedlicher Spitzname. Nett, dich kennenzulernen, Doc.« Beim Händeschütteln fühlt sich ihre Haut ganz weich und warm an, wie das Brot meiner Mom, wenn sie es frisch aus dem Ofen holt.
    Eine der Produktionsassistentinnen begleitet Tanya zum Set, damit sie sich auf ihre Szene vorbereitet.
    »Das lief doch gut«, sagt Tony.
    »Findest du?«
    »Nein, das sollte ein Scherz sein. Du hast es ja echt total vergeigt, Mann!Hey, sie ist erst zwölf, genau wie du, wieso machst du dir bei ihrem Anblick gleich in die Hose?«
    Nächstes Mal führe ich mich nicht mehr so auf, verspreche ich ihm.
    »Es wird aber kein nächstes Mal geben«, sagt er. »Sie ist die Darstellerin, du der Stuntboy. Wenn dein Stunt gedreht wird, ist sie längst weg oder dreht irgendwo anders irgendwas anderes. Ich hab schon bei so vielen Filmen mitgemacht, aber manchmal treffe ich den Schauspieler, für den ich von einem Haus runterspringe, nicht ein einziges Mal.«
    Tanya spaziert mit ihrer Gefolgschaft aus Assistentinnen und Maskenbildnerinnen vorbei. Sie schaut über die Schulter zu mir rüber und winkt. »Viel Glück bei deinem Sprung, Doc!«
    Gefolgschaft
    Ich winke ihr hinterher und laufe dabei gegen einen Pfosten. Voll der Vollpfosten. Also, ich jetzt.

Mein Einsatz
    »Okay, sie warten schon auf dich«, sagt Tony. »Bist du

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