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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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unseren Termin etwa vergessen?«, fragt er.
    Termin
    Ich finde den Gedanken, dass selbst mein eigenes Zuhause mir keinen Schutz vor Hausaufgaben mehr bietet, zum Kotzen.
    » Ich hab ihn jedenfalls nicht vergessen«, fährt Ronnie fort. »Na los, wir machen da weiter, wo wir letztes Mal stehen geblieben sind.«
    »Oh nein!« Wenn ich ihm von dem YouTube-Video erzähle, landet das bestimmt bei meinen Eltern, und jetzt, wo das mit Matt alles wieder in Butter ist, erscheint es mir sinnlos, ihnen das noch zuzumuten.
    »Okay, wie wär’s dann mit ein paar Zeichnungen?«, schlägt Ronnie vor. »Du könntest zu den Sachen, die wir lesen, ein paar Illustrationen machen.«
    Ich war in den letzten Wochen so mit dem Thema Film beschäftigt, dass ich meinen Skizzenblock fast vergessen habe. Ich hole ihn aus meinem Zimmer und schaue die letzten Wortschatz-Bilder durch. Da kommt mir eine Idee.
    Ich sage zu Ronnie, dass ich gleich wieder da bin, und hole mir das Drehbuch aus Dads Arbeitszimmer. Ichhab es immer noch nicht gelesen, aber ich blättere bis zu Szene 31 vor. Da! Da ist der Text, den Tanya sich gestern einfach nicht merken konnte.
    »Du willst ein Drehbuch illustrieren?«, fragt Ronnie. »Sollten wir nicht lieber mit dem Buch aus deiner Schule weitermachen?«
    Ich lese langsam die Szene durch, dann drehe ich mein Skizzenbuch um 90 Grad. Ich teile das Blatt in mehrere Quadrate ein, wie ein Comicstrip, und fülle sie mit dem, was die Figuren im Film so machen. Ronnie wirft ein paar kleine Vorschläge ein, lässt mich ansonsten aber frei werkeln. Als ich fertig bin, wühle ich in meiner Tasche nach dem Drehplan für den Rest der Woche und zeichne zu den nächsten Szenen auch mehrere Bilder.
    »Das war echt gute Arbeit heute«, sagt Ronnie, als ich fertig bin.
    Ich schaue von meinem Skizzenblockauf, um zu sehen, ob er das sarkastisch meint, aber er scheint es ernst zu meinen. Er verabschiedet sich von Frank, sagt: »Bis nächsten Montag dann«, und geht.
    sarkastisch
    Als Dad reinkommt, weil es gleich Abendessen gibt, frage ich ihn, ob er mir einen Gefallen tun könnte.
    Ich halte meine Zeichnungen und das Drehbuch hoch. »Bist du morgen zufällig in der Nähe von Culver City unterwegs? Könntest du die vielleicht am Set abgeben?«
    Dad legt die Aubergine beiseite, die er gerade zubereiten will, und schaut sich meine Zeichnungen an. »Aber sicher, sehr gern.«
    Ich lege die Blätter in einen Umschlag und schreibe Tanya Billings’ Namen drauf. Dann füge ich noch eine Nachricht hinzu.
    Hi Tanya,
    hier ein paar Zeichnungen zu den Szenen, die du als Nächstes drehst. Vielleicht kannst du sie ja gebrauchen?
    Viel Glück!
    Derek (alias Doc)

    Dann lege ich den Umschlag auf den Beifahrersitz in Dads Auto, damit er ihn auch wirklich nicht vergisst.

Ein teuflischer Plan
    Matt kommt mir bei den Schließfächern entgegen, als hätten wir nie Streit gehabt. »Und, was hat die Frau wegen Frank gesagt?«
    »Sie ist demnächst sowieso wegen irgendeiner großen Vorführung in der Stadt, also kommt sie Freitagabend bei uns vorbei, bevor sie wieder nach Boston zurückfliegt. Mom sagt, wir müssen Franks Sachen packen, für den Fall, dass die Frau beschließt, ihn gleich mitzunehmen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ihn womöglich nie wiederzusehen.«
    Prompty und Joe schieben sichdurch den Flur auf uns zu. Matt und ich wechseln einen Blick   – wir wollen beide keinen Ärger haben.
    Also, eins steht jedenfalls fest: Ich werde nie Psychiater. Ich verstehe nämlich beim besten Willen nicht, wie manche Leute ticken. Aus irgendeinem Grund ist Prompty offenbar der verrückten Meinung, ich hätte ihm Matt weggenommen. Also dreht er schon die ganze Woche durch, versucht, die Tür von meinem Schließfach zuzuknallen, wenn meine Hand noch drin ist, oder mir das Skateboard zu klauen, während ich Bücher in meine Tasche packe. Das Board hab ich inzwischen zurück, aber dieses ganze Drama ist einfach so eine hirnverbrannte Zeitverschwendung!
    Drama
    »Und, wie geht’s euch heute, Mädels?«, fragt Prompty.
    Joe versucht, seine Ponyfransen aus dem Gesicht zu schleudern, aberer ist so verschwitzt, dass sie kleben bleiben.
    Als Matt und ich nicht antworten, haut Prompty Joe auf den Arm und sie stapfen gemeinsam davon.
    »Die machen mir manchmal echt Angst. Ich kapier nicht, wie du dich mit denen abgeben konntest.«
    »Wenn du so tust, als wärst du ein Neandertaler, können die irgendwie ganz witzig sein.« Matt lehnt sich an sein

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