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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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Augen auch wirklich geschlossen hat: Ja, hat sie. Ich mache meine auch wieder zu und lausche, wie Margot die Hauptfigur beschreibt, die Steine ins Wasser wirft.
    Ein Teil von meinem Gehirn beschäftigt sich noch damit, was die anderen Kinder wohl gerade tun, aber im Großenund Ganzen bin ich echt bei der Geschichte. Immer weiter entfaltet sie sich in meinem Kopf, und als Margot am Ende des Kapitels Fragen zum Text stellt, ist Carly nicht die Einzige, die alle beantworten kann.

Abschied von Matt
    Auf dem Weg zu Matt laufe ich bei der Tennisanlage Joe Brennan über den Weg. Er winkt mich zu sich rüber, also stelle ich mein Fahrrad am Bordstein ab.
    »Was hältst du davon – ein Schimpanse, der gegen Bananen allergisch ist«, sagt er. »Na, was meinst du?«
    allergisch
    Ich meine, dass ich noch nie so was Blödes gehört habe, aber Joe hat einen riesigen Stein in der Hand, also sage ich, ich fände die Idee genial. Er schmeißt den Stein mit einer Hand in die Luft und fängt ihn mit der anderen auf.
    »Der Affe wird am Ende zum besten Kletterer seines Stamms, weil er gelernt hat, sich Erdnüsse statt Bananen zu holen.«
    Stamm
    »Erdnüsse wachsen nicht auf Bäumen.« Als ich Joe widerspreche, lasse ich den Stein in seiner Hand nicht aus den Augen. »Die wachsen unter der Erde, an Wurzeln.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Doch.« Ich komme mir vor wie im Kindergarten. Ich weiche ein paar Schritte zurück. »Und Affenfamilien heißen nicht Stämme, sondern Horden.«
    Joe lässt den Stein immer langsamer von einer Hand in die andere hüpfen. »Schimpansenhorden? Das ist doch Schwachsinn, Affen horden doch gar keine Vorräte und so.«
    »Du meinst horten mit t«, sage ich. »Aber wäre doch vielleichtlustig für deine Geschichte: eine Horde Affen, die Vorräte hortet.« Wieso verschwende ich eigentlich meine Zeit darauf, mit einem Hirnamputierten zu kollaborieren?
    kollaborieren
    Auf einmal ruht der Stein – und wirkt in Joes fleischiger Pranke, als wäre er fünfzig Kilo schwer. »Seit wann bist du denn so oberschlau?«, fragt Joe.
    Pranken
    »Nur weil ich mich in der Schule schwertue, heißt das noch lange nicht, dass ich doof bin.« Ich schwinge mich aufs Fahrrad und rolle damit auf dem Bordstein vor und zurück. »Außerdem ist meine Mutter Tierärztin. Ich weiß ziemlich viel über Tiere.«
    »Klar, weil du selber ein Tier bist. «
    Ich nicke, als hätte Joe einen tollen Witz gemacht, aber insgeheim denke ich, wir sind alle Tiere, du Blödmann. Ich sage zu ihm, dass ich leider leider (Möööp! Wieder ein Lüge) nicht mehrbleiben und mit ihm quatschen kann, weil ich zu Matt muss.
    »Vielleicht benutze ich deine Idee mit den Affen sogar«, ruft Joe mir hinterher. »Aber mach dir keine Hoffnungen, ich werd dich nicht in der Danksagung erwähnen!«
    Als ich an der Schule vorbeifahre, muss ich an Pedro denken. Der hat keine Horde und keine Affenfamilie mehr und gar nix. Ob die Frau aus Venice Beach ihn mal wieder zum Durchchecken zu Mom bringt? Wenn Pedro will, könnte ich ihn in unsere Recyclingtonne packen und ihn die Straße runterrollen. Das würde ich echt gern machen.
    Das Auto von Matt ist vollgestopft mit Koffern und Taschen und dem ganzen Zeug für den Urlaub. Er sagt, sie fliegen von Los Angeles nach Boston, fahren dann nach Cape Cod und setzenvon dort mit der Fähre nach Martha’s Vineyard über. Ich bin traurig und das hat mehrere Gründe – einmal weil mein bester Freund mich zurücklässt, dann weil meine Familie überhaupt nirgendwohin in Urlaub fährt, und schließlich vor allem weil mein Sommer aus Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit bestehen wird.
    zurücklassen
    »Ach, so schlimm wird’s im Camp bestimmt gar nicht werden«, sagt Matt. »Jamie war in deinem Alter auch schon mal da und sagt, es war ganz okay.«
    »Das war der schlimmste Sommer meines Lebens!« Jamie stopft eine weitere Tasche ins Auto. »Eine Stunde Mathe, dann zehn Minuten Körbe werfen – so was nenne ich die perfekte Formel zum Unglücklichsein.«
    Formel
    So wie’s aussieht, hilft Jamie nur beim Packen, fährt aber nicht mit in den Urlaub. Seine Mutter bläut ihmzehnmal ein, was er in ihrer Abwesenheit tun muss und auf keinen Fall tun darf. Ich schäme mich ein bisschen fremd, weil er so dastehen und ihre Anweisungen über sich ergehen lassen muss, aber andererseits bin ich froh, dass ich nicht der Einzige bin, der wie ein Kleinkind behandelt wird.
    Matt zieht mich beiseite. »Wenn’s auf der Insel das erste Mal regnet, geh ich

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