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Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Titel: Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bud Spencer
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massierte. Dann schnaufte ich und schaute gen Himmel: »Warum bloß passiert so was ausgerechnet mir?«  Anspielung auf den Filmtitel: Chissà perché ... capitano tutte a me (»Warum bloß passiert so was immer ausgerechnet mir?«); deutscher Titel:  Budy haut den Lukas
    Und mit einer Geduld, die ich selbst von mir gar nicht kannte, fing ich an zu erzählen.

 
    NEAPEL 1929 - 43:
    DER KLEINE CARLO
           
      
    Cogito ergo sum.«
    (»Ich denke, also bin ich«)
    RENÉ DESCARTES
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    »Mangio ergo sum.«
    (»Ich esse, also bin ich.«)
    BUD SPENCER

1. Kapitel
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    I rgendwer hat mir mal gesagt, dass ich in Neapel am 31. Oktober 1929 um vier Uhr nachmittags (Skorpion, Aszendent Skorpion) geboren wurde. Für jemanden mit dem Sternzeichen Skorpion ist eine starke Körperlichkeit typisch, und wenn man auf der Suche nach einer Lebensmaxime ist, dann muss ich rückblickend und trotz meiner Skepsis gegenüber der Astrologie zugeben, dass dieses Zeichen bereits für den kleinen Bud ein klares Omen war. Ich war klein, aber nicht leicht: Bei der Geburt wog ich üppige sechs Kilogramm - meine arme Mama! Sie war es, die mir all dies erzählte, also denke ich, dass ich ihr glauben kann.
    Wenn man mal darüber nachdenkt, ist die Geburt der ursprünglichste und wichtigste Moment in unserem Leben. In dem Augenblick, wo wir auf die Welt kommen, müssen wir anderen Menschen zum ersten Mal vertrauen und sind ihnen völlig ausgeliefert.
    Denn der Mensch gehört zu den »Tieren«, die nach der Geburt allein nicht überlebensfähig sind. Zum Glück gibt es dann in den ersten Jahren unseres Lebens jemanden, der sich um einen kümmert, einem hilft heranzuwachsen, einen erzieht. Und ich hatte die besten Eltern, die man sich vorstellen kann. Mein Vater und meine Mutter waren mehr als fünfzig Jahre lang verheiratet und sie haben mir und meiner Schwester Vera die Ruhe weitergegeben, die nur ein Ehepaar mit großem Zusammenhalt vermitteln kann. Sie waren uns ein Leben lang ein großes Vorbild, ganz besonders in schwierigen Momenten.
    Unsere Familie lebte in dem Viertel Santa Lucia, einem schicken Stadtteil von Neapel. Unser Lebensstandard in den ersten Jahren war dementsprechend: Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört der amerikanische Straßenkreuzer meines Vaters, mit Chauffeur in Uniform und Gamaschen, der unten vor dem Haus wartete. Auf mich als kleines Kind wirkte das Auto-Cockpit wie das eines Raumschiffs oder eines großen Flugzeugs, und vielleicht stammte mein Wunsch, Pilot zu werden, bereits aus dieser Zeit.
    Kurzum, dem kleinen Carlo Pedersoli ging es ziemlich gut, auch wenn er sieb dessen naturlich nicht bewusst war. Er hatte keine Ahnung von den Schwierigkeiten in der Welt da draußen, und auch der Hunger war ihm völlig fremd.
    Ich hatte eine deutsche Gouvernante, Rosa Polacek, die sich auch um meine Schwester Vera kümmerte, die vier Jahre nach mir geboren wurde, bei ihrer Geburt fünf Kilogramm wog und später als Lehrerin an einer Schule in Rom arbeitete. Mein Vater versuchte zu verstehen, was sein Sohn ihm sagen wollte - doch vergeblich, denn ich wuchs mit der deutschen Sprache auf, ohne Italienisch zu können! Ganz zu schweigen vom neapolitanischen Dialekt. Rosa war eine tüchtige Erzieherin und eine außergewöhnliche Frau, mit der ich bis wenige Jahre vor ihrem Tod in Kontakt gehlieben bin. Ich erinnere mich, dass sie später einen Feuerwehrmann aus Torre del Greco bei Neapel heiratete, und dadurch kam zu ihrem Italienisch mit deutschem Einschlag, wie man es in Italien oft in lustigen Kino- oder Zeichentrickfilmen hört, ein neapolitanischer Dialekt dazu, was zu einer sehr amüsanten Sprechweise führte. Rosa Polacek war praktisch neapolitanischer geworden als ihr Ehemann.
    Mein Elternhaus war also großbürgerlich und wohlhabend. Muss ich mich dessen schämen? Ich glaube nicht. Denn ich konnte ja nichts dafür. Ich weiß schon, dass in Schauspielerbiografien üblicherweise von der unaussprechlichen Not am Anfang der Karriere die Rede ist (aber wenn sie so »unaussprechlich« ist, wieso erzählen die Autoren dann davon?). Aber da ich mich nicht für einen echten Schauspieler halte, sondern für eine »Charakterfigur«, kann ich mir erlauben, die Dämme solcher »literarisch-narrativer Konventionen« einzureißen - was mir angesichts meines Leibesumfangs auch nie schwergefallen ist. Zudem besaßen wir wenige Jahre später nicht mal mehr eine Lira, da ein Bombardement während des Zweiten

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